Die Hochschulmedizin am Beginn des 21. Jahrhunderts [1]

In der Antike waren Auguren sehr gefragt und entschieden mit ihren Aussagen nicht selten über die Planungen der Menschen. Ihre Werkzeuge waren die Eingeweide von Opfertieren oder andere ähnlich verlässliche Instrumente. Auch heute gibt es noch Auguren, bevorzugt im Wirtschaftsbereich, und man muss sich manchmal fragen, ob ihre Grundlagen zuverlässiger geworden sind. Heute soll ich mich auf Bitten von Herrn Speer ebenfalls als Wahrsager betätigen - und dies ausgerechnet über einen Bereich der Universität, der zur Zeit besonders einem Wandel unterworfen ist. Dieser Wandel betrifft ohne Zweifel den gesamten Hochschulbereich, aber vielleicht gilt es doch ganz besonders für die Hochschulmedizin, die ja nicht nur ein Teil der Universitäten ist, sondern auch in das Gesundheitswesen integriert ist und dort eine wichtige, vom universitären Bereich weitgehend unabhängige Rolle spielt. Wer bei diesem Wandel wahr zu sagen versucht, muss irren, und so will ich mich auch nicht als Wahrsager betätigen, sondern will vielmehr versuchen, die vorhandenen Probleme und die Notwendigkeiten zur Veränderung aufzuzeigen, um dann einige Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren, wie die Hochschulmedizin in Zukunft aussehen könnte. Jeder von Ihnen möge dann selbst entscheiden, ob es sich dabei um spekulative Phantastereien oder um den ernsthaften Versuch gehandelt hat, gewisse Konturen für die Zukunft der Hochschulmedizin zu zeichnen.

3 Dinge will ich im Folgenden tun: Erstens, kurz den Istzustand und die dabei bestehenden Probleme beschreiben. Zweitens, die Frage stellen, was zu tun ist und drittens, ein knappes Bild malen, wie die Zukunft aussehen könnte.

1 Eingang: 20. 10. 2000
Angenommen: 18. 12. 2000

1 Eingang: 20. 10. 2000
Angenommen: 18. 12. 2000