Einleitung
Einleitung
Nasale Provokationstestungen (NPT) dienen dem Nachweis einer klinisch relevanten Sensibilisierung,
insbesondere bei Diskrepanzen zwischen Anamnese und Hauttestungen bzw. Antikörpernachweis
[1 ]
[2 ]
[3 ]
[4 ]
[5 ]
[6 ]
[7 ]
[8 ]
[9 ]
[10 ]. Beurteilt werden beim NPT im Wesentlichen die Irritation, Sekretion und Obstruktion
der Nasenschleimhaut, letztere wird durch Messung des nasalen Strömungswiderstandes
objektiviert [11 ].
Als Goldstandard gilt heute bei der NPT die aktive anteriore Rhinomanometrie (aR)
[12 ]. Hierbei wird der Volumenfluss mittels Pneumotachographen bestimmt und das kontralaterale
Nasenostium durch einen Messschlauch verschlossen, über den der Differenzdruck zwischen
Naseneingang und Choane gemessen wird. Die Durchführung der aR ist mitarbeitsabhängig,
da forcierte Atemmanöver des Patienten zu einem Anstieg der Strömungswiderstände in
der Nase u. a. durch die Erzeugung von Turbulenzen führen und auf diesem Wege das
Ergebnis einer Provokationstestung beeinflussen können.
Bei der Impulsoszillometrie (IOS), deren Anwendung als nasale Widerstandsmessung mit
impulsoszillometrischer Rhinometrie bezeichnet wird, erzeugt ein Lautsprecher oszillierende
Druck-Flow-Signale, die der Atmung des Patienten überlagert werden [13 ]
[14 ]
[15 ]
[16 ]
[17 ]. Die Druck-Flow-Relation stellt den Widerstand dar und wird bei verschiedenen Frequenzen
des Lautsprechersignals angegeben.
Die impulsoszillometrische Rhinometrie hat sich bei unspezifischen nasalen Provokationstestungen
mit Histamin als der aR zumindest gleichwertig erwiesen [18 ]
[19 ]. Sie bietet aber den Vorteil der Unabhängigkeit von der Mitarbeit des Patienten.
Wir stellten uns daher die Frage, wie sich die IOS bei spezifischen Allergenprovokationen
im Vergleich zur aR verhält.
Methoden
Methoden
Patienten
Wir untersuchten 17 Erwachsene (11 Männer, 6 Frauen), die in der Anamnese Beschwerden
einer saisonalen Rhinokonjunktivitis angaben. Das Alter der Personen betrug 35,9 ±
11,2 Jahre. Alle Untersuchten äußerten schriftlich ihr Einverständnis zur Teilnahme
an der Studie.
Als Ausschlusskriterien galten:
Schwangerschaft, akut entzündliche Erkrankung der Nase oder Nasennebenhöhlen in den
letzten vier Wochen, Operation oder Verletzung der Nase in den letzten drei Monaten,
Nachweis einer aktuellen obstruktiven Ventilationsstörung (FEV1 < 75 % Soll vor Testung), Medikation mit Cromoglicinsäure nasal in den letzten drei
Tagen, mit nasalen Kortikoiden in den letzten 14 Tagen, mit Antihistaminika in den
letzten 7 Tagen, systemische Steroide > 10 mg/d Prednisolon zum Zeitpunkt der Untersuchung.
Testungen
Es erfolgte zunächst eine Pricktestung mit häufigen ubiquitären Allergenen. Die nasale
Provokationstestung wurde dann mit einem Allergen durchgeführt, das im Pricktest eine
mindestens histaminäquivalente Reaktion gezeigt hatte. Vor Durchführung der Provokationstestung
erfolgte eine Spirometrie und Ganzkörperplethysmographie. Nach Messung der Ausgangswerte
wurden die Kontrolllösung auf die untere Nasenmuschel appliziert und die Widerstände
beider Nasengänge bestimmt. Anschließend wurde die Allergenlösung in identischer Weise
eingesprüht. 15 bzw. 30 Minuten nach Applikation der Allergenlösung erfolgte die Messung
der Nasenwiderstände in randomisierter Reihenfolge mittels anteriorer Rhinomanometrie
und impulsoszillometrischer Rhinometrie. Es wurden mit beiden Verfahren seitengetrennt
die Nasenwiderstände ermittelt und anschließend der Gesamtwiderstand der Nase nach
der Formel für parallele Widerstände errechnet: Gemäß den Richtlinien für die Durchführung
von nasalen Provokationstests wurde die klinische Symptomatik 15 bzw. 30 Minuten nach
Allergenapplikation anhand eines Scores notiert und eine Reaktion in der anterioren
Rhinomanometrie als positiv beurteilt, wenn der Symptomen-Score mehr als 3 Punkte
erreichte oder ein Anstieg des Widerstandes nach Allergengabe um mehr als 60 % verglichen
mit dem Wert nach Lösungsmittel gemessen wurde. Als unspezifische Reaktion wurde ein
Widerstandsanstieg um mehr als 30 % bereits nach Gabe des Lösungsmittels gewertet.
Geräte und Materialien
Zur anterioren Rhinomanometrie diente das Gerät Rhinoscreen® (Fa. Jaeger, Hochberg),
wobei die Messung mittels Nasenoliven erfolgte. Das Gerät IOS-Rhino® (Fa. Jaeger)
wurde zur Messung der impulsoszillometrischen Rhinometrie genutzt. Hier wurde als
Adaptation eine Gesichtsmaske angewandt. Als Substanzen wurden NaCl 0,9 %, Phenol
0,4 % und kommerzielle Allergenlösungen (Fa. Allergopharma, Reinbek) benutzt. Die
Applikation der Substanzen erfolgte über Zerstäuber (Fa. Allergopharma), wobei je
2 Hübe mit jeweils 0,05 ± 0,005 ml auf die untere Nasenmuschel gesprüht wurden.
Statistik
Als statistische Methode zur Prüfung der individuellen Differenzen wurde der t-Test
für gepaarte Stichproben eingesetzt. Der Produkt-Moment-Korrelationskoeffizient nach
Pearson wurde als Maß für den Zusammenhang verwendet. Die Auswertung erfolgte mit
dem Programmpaket SPSS 10.
Ergebnisse
Ergebnisse
Die Gesamt-Resistance der Nase zeigte weder bei der Leermessung (aR 0,37 ± 0,13 kPa/ls;
IOS 0,38 ± 0,11 kPa/l/s) noch bei der Messung nach der Kontrolllösung (aR 0,38 ± 0,14;
IOS 0,39 ± 0,14) signifikante Unterschiede zwischen aR und der IOS. Nach Applikation
der Allergenlösung kam es bei den Verfahren zu einer Erhöhung der Resistance; ein
signifikanter Unterschied zwischen der aR und der IOS ließ sich jedoch nach 15 Minuten
(aR 0,69 ± 0,27; IOS 0,77 ± 0,42) und nach 30 Minuten (aR 0,65 ± 0,29; IOS 0,6 ± 0,38)
nicht nachweisen. Eine Testperson reagierte 30 Minuten nach der Allergenlösung mit
einem vollständigen, nicht mehr messbaren Verschluss der Nasengänge (Abb. [1 ]).
Abb. 1 Mittelwerte und Standardabweichungen der Gesamt-Resistance der Nase beim Vergleich
zwischen anteriorer Rhinomanometrie (aR) und impulsoszillometrischer Rhinometrie (IOS)
während der Allergenprovokation (n = 17).
Bei der Beurteilung der Testreaktionen in der aR nach den gültigen Richtlinien (s.
o.) ergaben sich bei sieben Patienten eine positive Reaktion, bei weiteren sieben
eine negative Reaktion und bei drei Patienten eine unspezifische nasale Hyperreagibilität.
Die Personen, deren Testreaktion bei der aR als positiv eingestuft worden waren, wiesen
ebenfalls zu keinem der vier Messzeitpunkte signifikante Unterschiede zwischen den
beiden Verfahren auf (Leer: aR 0,42 ± 0,15 kPa/l/s; IOS 0,43 ± 0,11 kPa/l/s; Kontrolle:
aR 0,4 ± 0,11; IOS 0,39 ± 0,1; 15 Minuten nach Provokation: aR 0,89 ± 0,2; IOS 0,98
± 0,41; 30 Minuten nach Provokation: aR 0,74 ± 0,23; IOS 0,84 ± 0,47).
Auch bei der Betrachtung der Messungen, die in der aR eine negative Reaktion gezeigt
hatten, waren zwischen aR und IOS weder bei der Leermessung (aR 0,33 ± 0,15 kPa/l/s;
IOS 0,38 ± 0,1 kPa/l/s) bzw. der Kontrollmessung (aR 0,34 ± 0,19; IOS 0,35 ± 0,11)
noch bei den Messungen nach Provokation (15 min: aR 0,46 ± 0,17; IOS 0,43 ± 0,13;
30 min: aR 0,48 ± 0,3; IOS 0,36 ± 0,13) signifikante Unterschiede zu sehen.
Es fand sich bei der Gegenüberstellung der Messwerte in der aR bzw. der IOS 15 Minuten
nach Provokation eine positive Korrelation mit einem Korrelationskoeffizienten von
0,627, die Signifikanzniveau erreichte (p < 0,01) (Abb. [2 ]). Ebenso zeigte die Verteilung der Messwerte 30 Minuten nach Provokation eine positive
Korrelation (r = 0,673) mit p < 0,01.
Abb. 2 Korrelation der Gesamt-Resistance der Nase zwischen anteriorer Rhinomanometrie (aR)
und impulsoszillometrischer Rhinometrie (IOS) 15 Minuten nach Allergenprovokation.
Wie oben bereits dargelegt, wird nach den gültigen Richtlinien eine Reaktion im NPT
als positiv bewertet, wenn der Widerstandsanstieg nach Allergengabe mehr als 60 %
verglichen mit dem Wert nach Lösungsmittel beträgt. Unter Zugrundelegung dieser Kriterien
wären bei den Personen, die eine positive Reaktion in der aR zeigten, auch alle Testungen
in der IOS als positiv bewertet worden. Lediglich eine Testreaktion (Nr. 2) wäre aufgrund
des Widerstandsanstieges auf 147 % nach Applikation der Kontrolllösung als unspezifische
Hyperreagibilität gedeutet worden. Der Symptomscore erreichte mindestens zwei Punkte
bei den Messungen, alle Personen wiesen einen klinischen Bezug zu dem getesteten Allergen
auf (Tab. [1 ]).
Tab. 1 Prozentuale Änderung der Gesamt-Resistance der Nase bei anteriorer Rhinomanometrie
(aR) und impulsoszillometrischer Rhinometrie (IOS) bei Patienten mit positiver Reaktion
(Nr. 1 - 7) bzw. negativer Reaktion (Nr. 8 - 14) in der aR, Angabe des Symptomscores
und des Anamnesebezuges des getesteten Allergens
Prozentuale Änderung nach
Kontrolllösung
Allergen 15 min
Allergen 30 min
aR
IOS
aR
IOS
aR
IOS
Symptomscore
Anamnese
1
11
25
76
114
90
36
4
+
2
-13
147
268
135
1254
253
3
+
3
19
27
154
164
181
174
3
+
4
20
4
133
92
196
83
3
+
5
-20
-44
254
245
49
69
3
+
6
-47
-39
96
128
46
97
2
+
7
-5
-34
79
47
94
103
2
+
8
-20
20
-5
103
-16
129
1
-
9
-3
21
27
5
28
61
1
-
10
-8
10
12
-3
-4
30
4
+
11
7
44
-7
17
-50
7
2
-
12
-36
7
38
19
33
7
0
-
13
12
-43
43
135
11
43
0
+
14
-1
-25
59
86
26
52
1
+
Bei den Personen mit einer negativen Testreaktion in der aR wurden bei vier Messungen
(Nr. 8, 9, 13, 14) Widerstandssteigerungen > 60 % nach Allergenapplikation bei der
IOS gemessen; diese Reaktionen wären somit als positiv bewertet worden. Zwei Personen
(Nr. 13, 14) gaben anamnestisch Beschwerden bei Exposition gegenüber dem getesteten
Allergen an, zwei Personen (Nr. 8, 9) verneinten dies. Die klinische Symptomatik war
bei den vier Testungen mit 0 bzw. 1 Punkt zu vernachlässigen. Eine Person (Nr. 11)
wies zudem einen Anstieg des Widerstandes um 44 % nach Kontrolllösung auf und wäre
als unspezifisch hyperreagibel eingestuft worden (Tab. [1 ]).
Vergleicht man somit die mittels IOS erhobenen Daten mit dem „Goldstandard” aR, so
lägen unter Zugrundelegung derselben Kriterien die Sensitivität der IOS bei 86 % und
die Spezifität bei 43 %.
Diskussion
Diskussion
Die Bedeutung der nasalen Provokationstestung zur Objektivierung oder zum Ausschluss
einer allergischen Rhinitis liegt darin begründet, dass andere Methoden der Allergiediagnostik
wie Anamnese, Hauttestungen oder Bestimmung der spezifischen Antikörper oft keine
übereinstimmenden Ergebnisse zeigen [1 ]
[6 ]. Insbesondere der Pricktest weist falsch-positive Reaktionen in 25 - 40 % der Fälle
auf [6 ]. Bei nasalen Provokationstestungen im Rahmen arbeitsmedizinischer Fragestellungen
spielt die fehlende Abhängigkeit von der Mitarbeit des Patienten eine entscheidende
Rolle. Hier weist die als Standardmethode geltende aktive anteriore Rhinomanometrie
(aR) jedoch einige Schwächen auf [8 ]
[18 ]
[20 ]
[21 ], so dass andere Verfahren erprobt wurden. Die impulsoszillometrische Rhinometrie
(IOS) zeigte als mitarbeitsunabhängiges Verfahren in früheren Studien bei der Bestimmung
des nasalen Widerstandes in Ruhe ähnliche Ergebnisse wie die posteriore Rhinomanometrie
[21 ]
[22 ], die passive anteriore Rhinomanometrie [23 ] und die aktive anteriore Rhinomanometrie [21 ]
[23 ]
[24 ]. Randerath et al. verglichen die Impulsoszillometrie mit der aR bei nasaler Provokation
mit Histamin und konnten feststellen, dass die IOS der aR zumindest gleichwertig ist
[18 ]. Als geeigneter Parameter fand sich die Resistance bei 5 Hz, so dass wir diese in
unserer Studie ebenfalls verwendeten.
Wir konnten bei unseren Messungen nach Applikation der Allergenlösung keine signifikanten
Unterschiede hinsichtlich des nasalen Gesamtwiderstandes zwischen IOS und aR feststellen.
Dies deckt sich mit einer Untersuchung von Becker et al., die ebenfalls die IOS mit
der aR bei nasaler Allergenprovokation verglichen, dabei jedoch nur einseitig die
nasale Resistance bestimmten [16 ].
Frühere Arbeiten über die Existenz sog. nasaler Zyklen wiesen jedoch eine erhebliche
Schwankung der Strömungswiderstände in den einzelnen Nasengängen nach, wobei der Gesamtwiderstand
weitgehend konstant blieb [25 ]
[26 ]
[27 ]
[28 ]. Aus diesem Grund bestimmten wir bei unserer Untersuchung seitengetrennt die Resistance
jedes Nasenostiums und errechneten hieraus die Gesamtresistance der Nase entsprechend
dem Modell parallelgeschalteter Widerstände [29 ].
Es zeigte sich in unserer Studie eine signifikante positive Korrelation zwischen den
mit beiden Methoden bestimmten Widerstandswerten. Bei einer früheren Vergleichsstudie
zwischen IOS und posteriorer Rhinomanometrie fand sich eine noch größere Übereinstimmung
[22 ]; Petro et al. kamen 1989 jedoch zu ganz ähnlichen Korrelationskoeffizienten beim
Vergleich zwischen Rhinomanometer und Oszillationsverfahren (Custovit) [30 ].
Wir beurteilten in unserer Untersuchung in einem weiteren Schritt zunächst alle Ergebnisse
in der aR nach den gültigen Kriterien und konnten 7 positive Testreaktionen von 7
Patienten mit negativer Reaktion und 3 mit unspezifischer Hyperreagibilität differenzieren.
Bei der Betrachtung der mit IOS gemessenen Widerstandswerte bei den Patienten mit
einer negativen Testreaktion in der aR fiel auf, dass hier vier Testergebnisse als
positiv und eine Reaktion als unspezifische Hyperreagibilität interpretiert worden
wären, d. h. es wären aufgrund der mit der IOS gemessenen höheren Differenz in den
Widerstandswerten nach Allergenapplikation immerhin 5 von 7 Testergebnissen anders
bewertet worden. Dies deckt sich mit Beobachtungen in früheren Studien, die ebenfalls
eine höhere Empfindlichkeit der IOS im Vergleich mit anderen Methoden dokumentierten.
So konnten Randerath et al. bei der Histaminprovokation um 50 % niedrigere Grenzkonzentrationen
für die Verdoppelung der Resistance bei der IOS gegenüber der aR feststellen [18 ]. Becker et al. fanden bis zu 2fach erhöhte Resistancewerte bei der IOS im Vergleich
mit der aR bei Nasalmessungen [15 ].
Es stellt sich somit die Frage, ob die in unserer Studie festgestellten Differenzen
zwischen der aR und der IOS Ausdruck einer größeren Empfindlichkeit der IOS oder falsch
positive Reaktionen der impulsoszillometrischen Methode sind. Für eine höhere Empfindlichkeit
der IOS gegenüber der aR spricht die Überlegung, dass sich bei der impulsoszillometrischen
Messung die Druck-Flow-Relation annähernd proportional zur Widerstandserhöhung in
der Nase ohne Beeinflussung durch Atemmanöver des Patienten verändert, während bei
der aR der nasale Fluss durch den Patienten selber erzeugt wird und so eine Obstruktion
erst später als bei der IOS erfasst werden kann [31 ]. Dies würde auch die Ergebnisse der Messungen Nr. 13 und 14 (Tab. [1 ]) erklären, bei denen sich bereits bei der aR ein - allerdings nach den gültigen
Kriterien noch nicht signifikanter - Anstieg des Widerstandes zeigte, der bei der
IOS dann Signifikanzniveau erreichte. Als Hinweis auf eine doch klinisch relevante
Reaktion ist auch der positive Anamnesebezug bei diesen Testungen zu werten. Möglicherweise
stellt die IOS aufgrund ihrer höheren Empfindlichkeit eine Methode dar, mit der sich
bereits beginnende, klinisch noch nicht manifeste Allergenreaktionen an der Nase nachweisen
lassen.
Demgegenüber sind die Testungen Nr. 8 und 9 eher als falsch positive Reaktionen in
der IOS zu interpretieren, wenn der geringe Symptomscore und der fehlende Anamnesebezug
berücksichtigt wird. Offenbar sind die für die aR gültigen Grenzwerte nicht ohne weiteres
auf die impulsoszillometrische Methode zu übertragen.
Zusammenfassend folgern wir aus unseren Untersuchungen, dass die impulsoszillometrische
Rhinometrie ein geeignetes Verfahren für die Durchführung von nasalen Provokationstestungen
darstellt und dabei der aktiven anterioren Rhinomanometrie in einem weiten Bereich
vergleichbare Ergebnisse liefert. Sie bietet den Vorteil der Unabhängigkeit von der
Mitarbeit des Patienten und ist somit besonders für arbeitsmedizinische Fragestellungen
von Bedeutung. Allerdings sind die für die aR gültigen Grenzwerte der Widerstandsänderung
unter der Provokation nicht ohne weiteres auf die IOS zu übertragen, sondern müssen
aufgrund der höheren Empfindlichkeit der IOS nach oben korrigiert werden. Daher ist
zur Detektion möglicher falschpositiver Testergebnisse insbesondere auf eine Übereinstimmung
zwischen impulsoszillometrischer Rhinometrie und klinischer Symptomatik bzw. Anamnesebezug
zu achten.