Das Internet hält eine Reihe von Angeboten für
interessierte und betroffene Laien von psychotraumatischen
Belastungsstörungen (PTBS) bereit. Diese umfassen einerseits WWW-Sites,
publiziert von Fachleuten, die psychologischen Laien verständliches
Basiswissen über Belastungsstörungen vermitteln. So haben
z. B. Ratsuchende die Möglichkeit, sich auf leicht zugängliche
Weise ein breiteres Verständnis über ihre Erkrankung zu verschaffen
und gegebenenfalls eine Orientierung in den unterschiedlichen therapeutischen
Möglichkeiten zu erhalten. Anderseits zählen zu den verfügbaren
Internetressourcen aber auch Selbst- und Erfahrungsberichte von traumatisierten
Personen. Selbstdarstellungen im WWW von psychisch Kranken haben dabei
häufig die Funktion, die eigene Leidens- und Genesungsgeschichte
öffentlich zu machen, um so ggf. mit ebenso Betroffenen in Kontakt zu
kommen. Aus diesem Motiv heraus haben sich im Internet schon zahlreiche
virtuelle Selbsthilfegruppen konstituiert, die meistens mittels Newsgroups und
Mailinglisten organisiert sind und das Hilfsangebot vor Ort sinnvoll
ergänzen können. Somit werden in diesem Zusammenhang ebenso Adressen
von internetbasierten Selbsthilfegruppen von und für traumatisierte
Menschen beschrieben.
Zusammenfassend geben all diese Ressourcen Ratsuchenden die
Möglichkeit, sich selbständig ein Bild über ihre eventuelle
Belastungsstörung zu machen und haben insbesondere im Bereich der
Prävention nach einer Akuten Belastungsstörung (ABS) herausragende
Bedeutung. Durch die niederschwellige Möglichkeit des Mediums Internet,
Informationen zu recherchieren und anonym sowohl mit Professionellen als auch
mit Leidensgenossen in Kontakt zu treten, können Symptome
eigenständig erkannt und somit schneller qualifizierte therapeutische
Hilfe in Anspruch genommen werden, was die Chronifizierung der ABS verhindern
kann.
Die Angebote für diese Adressatengruppen werden nach dem Inhalt
des traumatischen Erlebnisses gegliedert, weil dieser für Betroffene eine
bessere Identifikationsmöglichkeit bietet. Dabei existiert ja nach
Traumagruppe eine große Varianz hinsichtlich auffindbarer
internetbasierten Informationen
Dem Leser sei es überlassen, diese Selbsthilfeangebote selbst
einmal zu inspizieren und seinen Klienten gegebenenfalls die entsprechenden
Adressen weiterzugeben. Zur Diskussion von Chancen und Problemen netzbasierter
Informations- und Selbsthilfeangebote für traumatisierte Menschen sei auf
folgenden Beitrag verwiesen:
Eichenberg C & Schmitt M : Informationen über akute und
posttraumatische Belastungsstörungen im Internet. Teil 2: Angebote
für Betroffene. Psychomed 2001;
2: 119 - 124.
Allgemeine Informationen
Allgemeine Informationen
http://www.thieme.de/psychotrauma/faq_toc.html
Hier findet sich ein Auszug aus der Selbsthilfebroschüre
für Trauma-Betroffene NEUE WEGE NACH DEM TRAUMA - trauma and
recreating life - . Information und Hilfen für Betroffene. G.
Fischer (2000). Vesalius-Verlag, Konstanz. Es werden häufig gestellte
Fragen zum Thema „Trauma” präzise und leicht
verständlich beantwortet.
http://www.psychohelp.at/psychotipps/katastrophe.html
Auf dieser Website gibt die österreichische Psychologin
Christiane Turnheim „Tipps, wie man eine persönliche Katastrophe
besser verarbeitet”. Sie nennt typische Symptome, die nach dramatischen
Situationen, wie z. B. „ein Unfall, der Tod eines nahen
Angehörigen, die Diagnose, einer schweren Krankheit, eine Vergewaltigung,
das Haus brennt ab”, auftreten können, gibt Hinweise zur
Selbsthilfe sowie Ratschläge, wann professionelle Hilfe indiziert ist.
http://www.zgp.de/04b.html
Das Zentrum für Gesundheitspsychologie Bad Orb, das sich auf
die Beratung und Therapie bei PTBS spezialisiert hat, liefert für Laien
Informationen zu der Bewältigung und Verarbeitung traumatischer
Ereignisse.
http://www.ptsd.factsforhealth.org/
Das Madison Institute of Medicine beantwortet auf ihren
Patienteninformationsseiten „Facts For Health” nicht nur Fragen
wie „Was ist PTBS?” und „Wie ist es behandelbar?”,
sondern der Betroffene kann per Mausklick im Selbsttest klären, ob er
unter dieser Störung leidet.
http://www.patiencepress.com/
Die US-amerikanische Seite „Patience Press”,
publiziert von einer Angehörigen eines Vietnam-Veteranen, ist eine
umfassende nicht-professionelle Metasite für Ratsuchende zu PTBS. Dieses
WWW-Angebot bietet eine hilfreiche Einführung in die Problematik. Zudem
wird eine umfangreiche Literaturliste zur Verfügung gestellt und auch die
Möglichkeit angeboten, den Newsletter „The Post-Traumatic
Gazette” gegen ein geringes Entgeld zu abonnieren, der sechsmal im Jahr
die neusten Forschungsergebnisse zusammenfasst.
Virtuelle Selbsthilfegruppen zu allgemeinen traumatologischen
Aspekten, realisiert über Mailinglisten oder Newsgroups, gibt es einige.
Diese können für Ratsuchende eine Anlaufstelle sein, um Fragen zu
stellen, sich trösten oder ermutigen zu lassen oder um sich über
Therapiemöglichkeiten oder informative Quellen im WWW zu informieren.
dissoziation-de@uni-duesseldorf.de
Anmeldung unter: dissoid@aol.com
Website: http://members.tripod.de/dissoid/
Dies ist die bekannteste und hochfrequentierteste
Trauma-Mailingliste zur Selbsthilfe in Deutschland. Die Betreiber dieses
Betroffenen-Forums bieten neben dem Austausch umfassende Informationen auf
einer Website an.
http://groups.yahoo.com/search?query = PTSD
Hier findet sich eine Übersicht verschiedener
englischsprachiger Selbsthilfe-Mailinglisten zu Traumastörungen.
Die einschlägigsten englischsprachigen Newsgroups, in denen
sich Menschen mit traumatischen Erfahrungen gegenseitig unterstützen, sind
<alt.support.trauma-ptsd> und <alt.support.dissociation>.
Deutschsprachige Selbsthilfegruppen in Form von Newsgroups gibt es nur
traumaspezifisch.
Krieg, Folter und politische Inhaftierung
Krieg, Folter und politische Inhaftierung
Insbesondere US-amerikanische Fachleute stellen aufgrund ihrer
wahrgenommenen Fürsorgepflicht gegenüber Vietnam-Veteranen WWW-Seiten
mit Informationsmaterial zu diesem speziellen Trauma zur Verfügung. Im
deutschsprachigen Bereich des Internets sind vor allem folgende Adressen
erwähnenswert:
http://www.zebra.or.at/
Das Zentrum zur sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen
Betreuung von Ausländern und Ausländerinnen in Österreich
(ZEBRA) bietet Folteropfern und Kriegstraumatisierten umfangreiche
Hilfestellung an. Betroffene finden auf der Homepage nicht nur eine gute
recherchierte Link- und Adressensammlung sowie reichhaltige Artikel, sondern
können sich auch per E-Mail mit Anfragen an das ZEBRA-Beratungsteam
wenden. Dabei werden nicht nur rechtliche Fragen beantwortet, sondern auch
über die Möglichkeiten der psychotherapeutischen Unterstützung
bei psychotraumatischen Folgeproblemen nach Flucht, Verfolgung, Exil und Folter
informiert.
http://www.folteropfer.de/
Das Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin e. V. ,
1992 u. a. mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuz
gegründet, präsentiert sein Behandlungsangebot im Internet. Es bietet
Opfern organisierter staatlicher Gewalt Hilfe bei körperlichen Leiden,
seelischen Langzeitbeschädigungen und psychosomatischen
Störungen.
http://www.amnesty.de/de/j_zentr.htm
Eine Auflistung von Organisationen und Vereinen, die medizinische
und psychologische Hilfen für Opfer von Menschenrechtsverletzungen
anbieten, hat Amnesty International zusammengestellt. Genannt werden Zentren
mit ihrem jeweils spezifischen Behandlungsangebot in 11 Städten
Deutschlands, in denen Ärzte, Psychologen, Krankenpfleger und/oder
Sozialarbeiter mit Folterüberlebenden arbeiten.
Körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch und
kriminelle Gewalttaten
Körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch und
kriminelle Gewalttaten
http://www.weisser-ring.de/
Kriminalitätsopfer und deren Angehörige finden im Internet
beim Weißen Ring umfassende Informationen. Kontaktadressen von allen
Regionalbüros finden Betroffene auf der zentralen Homepage dieses
gemeinnützigen Vereins.
In Bezug auf sexuellen Missbrauch ist zwischen netzbasierten
Informations- und Unterstützungsangeboten zu unterscheiden, die sich an
Eltern richten, deren Kinder sexuell missbraucht
worden sind bzw. solche, die Betroffene im
Erwachsenenalter ansprechen.
Wurden Mädchen und Jungen sexuell missbraucht, finden
betroffene Eltern neben vielen anderen bei folgenden
Netzadressen Hilfe:
http://www.bundesarbeitsgemeinschaft.de/eltern.htm
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Prävention & Prophylaxe
formuliert auf ihrer Website neben anderen Informationen über
sexualisierte Gewalt an Kindern einen umfassenden Ratgeber für Eltern,
deren Kind zum Opfer wurde. Unter der Überschrift „Was mach’
ich bloß, wenn was passiert ist?” werden ausführliche Tipps
zum Umgang mit dem betroffenen Kind gegeben und Fragen beantwortet wie
„Ist eine Untersuchung bei einer Ärztin oder einem Arzt
notwendig?” oder „Braucht Ihre Tochter oder Ihr Sohn
therapeutische Hilfe?”.
http://www.initiative-gegen-gewalt.de/
Die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Mißbrauch an Kindern
und Jugendlichen e. V. veröffentlicht auf ihrer
Internetpräsenz Erfahrungsberichte, informiert über Anzeichen und
Folgen kindlichen Missbrauchs, stellt ihre Projekte vor und hat ein
Diskussionsforum in ihre Seiten integriert.
http://www.kidcarenet.de/
Eine wichtige Ressourcen für Eltern betroffener Kinder stellt
das KidCareNet dar. Diese Initiative nutzt das Internet, um bestehende
Präventions- und Informationsangebote zu bündeln und besser
verfügbar zu machen, und versteht sich als koordinierende Plattform, die
gezielte Kontakte und Beratungsangebote vermittelt. Das Herzstück des
KidCareNet bildet daher die Rubrik „Beratung und Hilfe”, eine
Informationsdatenbank, mithilfe deren ratsuchende Eltern kompetente
Ansprechpartner vor Ort ausfindig machen können.
Für Erwachsene, die sexuellen
Missbrauch erlebt haben, gibt es eine Vielzahl von virtuellen
Selbsthilfegruppen sowie umfangreiche Ratgeberseiten, die insbesondere von
Betroffenen publiziert werden.
http://www.piamaar.de/
Pia möchte auf dem Hintergrund ihrer persönlichen
Geschichte anderen Betroffenen mit ihrem Webangebot helfen: „Vielleicht
kann ich mit meinen Seiten betroffenen Mädchen und Frauen die Opfer
sexueller Gewalt wurden Mut machen und wieder ein wenig Hoffnung
geben.”
http://www.beepage.de
http://www.aufrecht.net/
http://www.ninas.de
Diese Adressen verweisen auf weitere äußerst hilfreiche
und engagiert gestaltete Angebote von Betroffenen.
http://selbsthilfe.solution.de/survivors/
SurvivorŽs Arc, eines der vielen Foren des Team Solution
[http://selbsthilfe.solution.de/], welches ein umfassendes Webangebot
zu psychischen Störungen aller Art offeriert, liefert nicht nur
Informationen für „Überlebende sexueller Gewalt an
Mädchen und Jungen”, sondern organisiert einen wöchentlichen
Chat, in dem sich Missbrauchsopfer austauschen können.
<de.etc.selbsthilfe.missbrauch>
Eine deutschsprachige Newsgroup, die sich als
Kommunikationsplattform unter Betroffenen mittlerweile stark etabliert hat.
http://www.selbsthilfe-missbrauch.de ist die
assoziierte Homepage zu diesem Forum.
http://www.selbsthilfe-missbrauch.de/Infos/allg/links/MailList.htm
Übersicht deutschsprachiger Mailinglisten für sexuelle
Missbrauchsopfer und/oder deren PartnerInnen.
www.trotz-allem.de
Oft ist es Opfern von sexueller Gewalt nicht möglich, eine eigene Homepage mit
ihren Erfahrungen zu erstellen. Durch den Eintrag bei www.denic.de würden Name und
Adresse bekannt und sie wären vor eventuellen Nachstellungen der TäterInnen nicht sicher.
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, ein kostenloses Angebot über eine Subdomain zu machen.
Damit treten nur wir namentlich in Erscheinung.
Dieses Angebot ist uns durch die Unterstützung von www.Regenbogenwald.de
und www.webhostone.de ermöglicht worden.
Tod nahe stehender Personen - Lebensbedrohliche
Erkrankungen
Tod nahe stehender Personen - Lebensbedrohliche
Erkrankungen
Viele Menschen, die ihren Partner oder ein Kind verloren haben,
nutzen das Internet, um Kontakte zu anderen Betroffenen zu finden.
http://de.groups.yahoo.com/group/glueckloses_Leben
Dies ist die Mailingliste namens „glückloses
Leben”; sie wendet sich an alle, die mit den psychischen Folgen eines
Verlusts einer nahe stehenden Menschen zu kämpfen haben.
http://www.engelskinder.de
http://schmetterlingskinder.de/
Eltern von fehl-, früh- oder totgeborenen Kindern oder nach dem
Abbruch einer erwünschten Schwangerschaft finden auf der „Homepage
der „Engelskinder” und bei „Schmetterlingskinder”
Unterstützung von anderen trauernden Vätern und Müttern. Diese
stellen Geschichten, Gedichte und Fotos von ihren verstorbenen Kindern ins Netz
und helfen sich in einem Diskussionsforum gegenseitig bei der Bewältigung
ihres Schmerzes.
http://ppis.de/ramstein-katastrophe/erfahr.html
Unter dieser Adresse findet sich ein Erfahrungsbericht einer Mutter,
die ihren erwachsenen Sohn bei der Flugzeugkatastrophe Ramstein verloren hat.
Marliese Witt nutzt so die Möglichkeit des Internets, mit ihrer Homepage
andere Hinterbliebene von Opfern dieses Unglücks zu erreichen, um Kontakte
zu knüpfen.
http://private.addcom.de/nuggets4u/witwer/index.htm
Die „Homepage für verwitwete Mütter und
Väter”, veröffentlicht von Oliver Scheithe.
Auch die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit kann durch die
konkrete Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit traumatisch wirken. Auch
hier können qualifizierte Informationen helfen, indem sie
Bewältigungsstrategien vermitteln, die präventiven Charakter
bezüglich potenzieller Belastungsstörungen besitzen. Einige
Netzressourcen zu der Bewältigung folgender Diagnosen sind
empfehlenswert:
HIV/Aids:
http://www.hivnet.de/organisationen/selbsthilfe/selbsthilfe.htm
Hepatitis C:
http://www.hepatitis-c.de/umgang.htm
http://www.hepatitis-c.de/partner.htm
http://www.hepatitis-c.de/nebenwir.htm
http://www.hepatitis-c.de/psychifn.htm
Krebs:
http://www.krebsinformation.de/body_krankheitsbewaltigung.html
http://www.gabriele-hofmann.de/Krebs/krebs.htm