Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2001-19210
Vorhofflimmern - Der konkrete Fall
Atrial fibrillation - Case reportPublication History
Publication Date:
20 December 2001 (online)
Anamnese: Ein 56-jähriger Patient suchte aufgrund einer seit einigen Tagen bestehenden Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit verbunden mit Palpitationen in Form eines inneren Unruhegefühls seinen Hausarzt auf. Dieser stellte die Diagnose eines neu aufgetretenen Vorhofflimmerns und wies den Patienten in die Klinik ein. Der genaue Zeitpunkt des Beginns der Arrhythmieepisode ließ sich nicht eruieren. Es handelte sich um ein erstmaliges Ereignis. Außerhalb der aktuellen Beschwerden bestand bisher eine normale Leistungsbreite ohne Belastungsdyspnoe oder pektanginöse Beschwerden. Bis auf eine mit einem ACE-Hemmer therapierte arterielle Hypertonie bestanden keine weiteren Vorerkrankungen.
Untersuchungen: Bei der körperlichen Untersuchung zeigten sich keine kardialen Dekompensationszeichen. Auskultatorisch fanden sich unregelmäßige Herzaktionen, kein vitientypischer Auskultationsbefund. Elektrokardiographisch konnte eine Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern mit einer Ventrikelfrequenz von 110-140 Schlägen/Minute dokumentiert werden. Es bestand eine linkstypische Herzachse bei unauffälligem Stromkurvenverlauf. Röntgenologisch war das Herz normal dimensioniert. Kein Nachweis von Stauungszeichen oder pneumonischen Infiltraten. Laborchemisch konnten eine Hyperthyreose sowie eine Elektrolytentgleisung ausgeschlossen werden. Echokardiographisch ergab sich nach Frequenzlimitierung bis auf eine geringe Dilatation des linken Vorhofes auf 43 mm kein auffälliger Befund. Bei der nach Rhythmisierung erfolgten fahrradergometrischen Belastung zeigten sich keine Hinweise auf eine koronare Herzerkrankung.
Therapie und Verlauf:Zur Thromboembolieprophylaxe wurde eine therapeutische Heparinisierung eingeleitet. Nach intravenöser Gabe von Metoprolol konnte eine Normalisierung der Herzfrequenz erreicht werden. Nach Ausschluss atrialer Thromben in der transösophagealen Echokardiographie wurde unter Beibehaltung der Antikoagulation eine elektrische Kardioversion in tiefer Sedierung durchgeführt. Nach Applikation von 200 J konnte der Sinusrhythmus wiederhergestellt werden. Unter überlappender Heparinisierung wurde der Patient auf Phenprocoumon eingestellt (INR 2-3). Die orale Antikoagulation wurde bei stabilem Sinusrhythmus über 4 Wochen fortgeführt. Wegen des erstmaligen Auftretens des Vorhofflimmerns wurde zunächst von einer rezidivprophylaktischen antiarrhythmischen Therapie abgesehen.
#