PiD - Psychotherapie im Dialog 2001; 2(4): 512-514
DOI: 10.1055/s-2001-19617
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wie Psychotherapie die Neurobiologie depressiver Patienten verändern kann

Torsten  Grüttert
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Publikationsdatum:
18. Januar 2002 (online)

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Abstract

Fortschritte der Forschung in den Neurowissenschaften haben zu einem komplexeren und integrativen Verständnis der Wirkung von Psychotherapie geführt. Allgemein gehen viele Wissenschaftler heute von einer biopsychosozialen Natur der Psychotherapie z. B. der Depression aus. Für die Zukunft wichtig zu sein scheint, die Wirkung der Psychotherapie auf das Gehirn abzubilden. Kandel (1998) gibt mit seinen Arbeiten ein Modell für die neurobiologische Wirkung von Psychotherapie: Die Struktur des Gehirns ist dynamisch und besitzt Plastizität, d. h. eine komplexe Anpassungsfähigkeit. Psychotherapie in all ihren Varianten erzielt längerfristige Veränderung von dysfunktionalem Verhalten wahrscheinlich durch Lernen in der Therapie, das wiederum nur durch Modifikationen der Genexpression (Umschreibung eines Gens in sein Genprodukt, d. h. z. B. in Enzyme oder Proteine) mit Folge der Veränderung des zentralnervösen Netzwerks.

Literatur

Adresse des Autors:

Dr. med. Torsten Grüttert

Oberarzt der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie
Universitätsklinikum Kiel

Niemannsweg 147

D-24105 Kiel