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DOI: 10.1055/s-2002-25110
Radiologie der atlantookzipitalen Subluxation
Publication History
Publication Date:
15 April 2002 (online)
Im Vergleich zu Frakturen der oberen Halswirbelsäule (HWS) wie Densfrakturen oder Jefferson-Frakturen sind atlantookzipitale Dislokationen rein ligamentäre Verletzungen und relativ selten. Der atlantookzipitale Übergang ist die anatomische und funktionelle Verbindung zwischen Kopf und Rumpf. Er beinhaltet den Komplex des Atlantookzipitalgelenkes und des Atlantoaxialgelenkes. Die Gelenke werden durch verschiedene Bandstrukturen stabilisiert: Die Ligamenta longitudinale anterius und posterius begrenzen zusammen mit der Membrana tectoria und den Längsfasern des Ligamentum cruciforme atlantis die Flexion und Extension des Kopfes. Die laterale Stabilisierung erfolgt durch die Ligamenta alaria. Eine atlantookzipitale Dislokation ist erst nach Zerreißung der Membrana tectoria und der Ligamenta alaria möglich und verläuft wegen der mitauftretenden Begleitverletzungen meist tödlich. Wir berichten den seltenen Fall einer ventralen atlantookzipitalen Dislokation ohne longitudinale Dislokationskomponente, wobei die Patientin in unserem Fall das Trauma überlebt hat, wenn auch in apallischem Zustand.