Erst seit den neunziger Jahren wird im Rahmen systemischer Theoriebildung explizit
über die Einbeziehung von Emotionen in den therapeutischen Prozess diskutiert. Besonderen
Einfluss auf diese veränderte Perspektive der Bedeutung von Emotionen hat das Modell
der „fraktalen Affektlogik” von Luc Ciompi, das kurz skizziert wird.
In der Systemischen Therapie steht die kommunikative Bedeutung von Gefühlen, die „sozial
konstruierte Realität”, die sie begründen, ebenso im Vordergrund wie ihre „geschichtliche
Gewordenheit”. Gefühle werden als Handlungen verstanden, die die Interaktionspartner
informieren und die Interaktion auf besondere Weise organisieren. Die Erklärung und
Bedeutung von Gefühlen wird also auf der interaktionellen Ebene gesucht und thematisiert.
Das therapeutische Vorgehen wird an einem paartherapeutischen Erstgespräch illustriert.
Affektlogik, - affektlogische Schemata, - Systemische Therapie, - affektiver Attraktor,
- konstruktivistische Wende, - sekundäre Gefühle