Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2002; 37(12): 749-751
DOI: 10.1055/s-2002-35920
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Identischer Transfusionstrigger bei autologen und homologen Konserven?[1]

Identical Transfusion Trigger in Autologous and Homologous Blood Packs?G.  V.  Dietrich1
  • 1Anästhesieabteilung des Kreiskrankenhauses Eggenfelden
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Publication Date:
05 December 2002 (online)

Einleitung

Der Transfusionstrigger (TG) ist die niedrigste Hämoglobinkonzentration (Hb), die ohne Schaden für den Patienten toleriert werden kann. Bei der systemischen Betrachtung muss das Sauerstoffangebot die Sauerstoffaufnahme überschreiten. Hierzu sind je nach Ansatz Hb zwischen 1,2 und 4,4 g/dl notwendig. Bei der organbezogenen Analyse ist zweifellos das Myocard das empfindlichste Organ. Zumindest bei koronarer Herzkrankheit sollte Hb 7,5 g/dl nicht unterschreiten. Das Transfusionsrisiko setzt sich bei homologer Transfusion aus viralen Infektionsrisiken, Immunisierung und arzneimittelspezifischen Nebenwirkungen zusammen. Nur die letztgenannten teilen auch autologe Präparate.

Zur Frage, welcher TG bei autologen und homologen Blutpräparaten empfohlen werden soll, lassen sich drei unterschiedliche Standpunkte definieren: 1. Unter isolierter Betrachtung des Transfusionseffektes ist der TG gleich. 2. Die Nutzen-Risiko-Abwägung kommt aufgrund des geringeren Risikos autologer Transfusionsverfahren hier zu einem liberaleren TG. 3. Die Retransfusion autologer Blutkomponenten erfolgt in jedem Fall.

Zwar ist Standpunkt 1 derzeit in den Hämotherapierichtlinen empfohlen, doch kommt Position 2. der klinischen Praxis sehr viel näher.

1 Eine englischsprachige Arbeit zum gleichen Thema wird unter dem Titel „The transfusion trigger. is it the same in autologous and homologous hemotherapy?” in der Zeitschrift Infusionstherapie-Transfusionsmedizin publiziert.

Literatur

  • 1 Messmer K. Die Grundlagen der akuten präoperativen Hamodilution und Autotransfusion. Klin Anästhesiol Intensivther 1975: 91-99
  • 2 Zander R. Sauerstoff-Konzentration und Säure-Basen-Status des arteriellen Blutes als limitierende Faktoren einer Hamodilution.  Klin Wochenschr. 1988;  66 153-157
  • 3 Zander R. Die kritischen Grenzen der Hämodilution: Theoretische Grundlagen. Beitr Infusionsther 1993: 2951-2969
  • 4 Viele M K, Weiskopf R B. What can we learn about the need for transfusion from patients who refuse blood? The experience with Jehovah's Witnesses.  Transfusion.. 199;  34 396-401
  • 5 Ferzli G S, Hurwitz J B, Fiorillo M A, Hayek N E, Dysarz F A, Kiel T. Laparoscopic splenectomy in a Jehovah's Witness with profound anemia.  Surg Endosc. 199;  11 850-851
  • 6 Namura O, Kanazawa H, Yoshiya K, Nakazawa S, Yamazaki Y. Successful surgical treatment of a ruptured abdominal aortic aneurysm without homologous blood transfusion in a Jehovah's Witness: report of a case.  Surg Today. 2001;  31 912-914
  • 7 Shaw H A, Ezenwa E. Secondary abdominal pregnancy in a Jehovah's Witness.  South Med J. 2000;  93 898-900

1 Eine englischsprachige Arbeit zum gleichen Thema wird unter dem Titel „The transfusion trigger. is it the same in autologous and homologous hemotherapy?” in der Zeitschrift Infusionstherapie-Transfusionsmedizin publiziert.

Korrespondenzadresse:

Priv.-Doz. Dr. med. G. V. Dietrich

Anästhesieabteilung des Kreiskrankenhauses Eggenfelden

Simonsöder Allee 20

84307 Eggenfelden

Email: Anaesthesie@khegg.de