PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(4): 362-365
DOI: 10.1055/s-2002-36079
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Adoleszenz und chronische Krankheit

Inge  Seiffge-Krenke
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Publication Date:
11 December 2002 (online)

Abstract

Chronische Erkrankungen im Jugendalter führen zu einer besonderen Familiendynamik, die die Ablösung des Jugendlichen erschweren kann. Tatsächlich sind massive Entwicklungsbehinderungen ein auffallender Befund, auf den man allerdings erst in den letzten Jahren aufmerksam wurde, nachdem sich der Fokus von der Krankheitsbewältigung auf die allgemeine Adaptation verschoben hatte. Weitere Veränderungen betreffen die häufig zu enge, altersunangemessene Beziehung des erkrankten Jugendlichen zur Mutter, die die Hauptlast des Krankheitsmanagements trägt, während der Vater selten in das Geschehen involviert ist. Auch die Vernachlässigung und Parentifizierung der gesunden Geschwister ist lange übersehen worden. Der vorliegende Beitrag betrachtet diese Veränderungen, u. a. anhand von Falldarstellungen, unter der Fragestellung, wer in der Familie Hilfe benötigt bzw. annehmen kann.

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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke

Johannes-Gutenberg-Universität MainzPsychologisches Institut

Staudingerweg 9, 55099 Mainz