Ein klientenzentriertes Hilfsangebot im sozialpsychiatrischen Setting oder eine Möglichkeit für das Arbeiten im multiprofessionellen Kontext

In den vergangenen Jahren wurden die finanziellen Mittel für die Pflege und Betreuung kranker Menschen immer knapper. Da Not bekanntermaßen erfinderisch macht, entdeckten Kostenträger in der ambulanten psychiatrischen Versorgung neben Sozialarbeitern/-pädagogen auch die Krankenpflege für die Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Dies ist aber auch eine logische Konsequenz einer berufspolitischen Entwicklung. In der Krankenpflege gibt es seit einigen Jahren das Bestreben, sich weg vom ärztlichen Befehlsempfänger hin zum Arbeiten in einem eigenverantwortlichen Tätigkeitsfeld zu entwickeln. Somit entwickelte sich die knappe finanzielle Ressource in der sozialen Landschaft zu einer Tugend für die Kostenträger. Aber sie ist auch für die Berufsgruppe der Krankenpflege eine Chance, sich in einem neuen Tätigkeitsfeld zu etablieren.

1 Über die Finanzierungsproblematik der APP möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern, da dies bereits gut und ausführlich in anderen Veröffentlichungen geschehen ist.

2 Der Erkrankte erlebt sich in der Rolle des passiven Empfängers einer ärztlichen Verordnung. Die Nichteinhaltung einer ärztlichen Verordnung wird als mangelnde oder fehlende Compliance bezeichnet.