Dieses Sonderheft ist das dritte seiner Art, das in kompakter Form Konzeptionen oder
Ergebnisse von großen Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts (RKI) darstellt.
Damit ist spätestens mit diesem Heft der Grundstein für eine Tradition gelegt, die
bei verschiedensten Adressaten großes Interesse und viel Zuspruch findet.
Nach dem Heft im Jahr 1998 (Das Gesundheitswesen 60, Sonderheft 2) und dem Heft im
Jahr 1999 (Das Gesundheitswesen 61, Sonderheft 2), die sich weiterhin einer großen
Nachfrage erfreuen, soll in diesem Band der erste bundesweite Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
mit seinem zugrunde liegenden Konzept, den Inhalten, Methoden, Instrumenten und Zielstellungen
sowie den vorgesehenen Modulen vorgestellt werden. Diese Dokumentation dient zum einen
dazu transparent zu machen, wie es zu diesem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey,
wie er im Jahr 2003 „ins Feld” gehen wird, gekommen ist. Zum anderen soll dieses Sonderheft
als wichtiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit in den nächsten vier Jahren dazu
beitragen, an jedem neuen Studienort den regionalen Ansprechpartnern die wissenschaftliche
Fundierung und die Public-Health-Orientierung dieser großen Studie deutlich zu machen.
Und da wir wiederum sehr zeitnah nach Beendigung der Feldarbeit im Jahr 2006 die ersten
Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys publizieren wollen, sind mit diesem
Heft schon die Referenzpublikationen fertig gestellt, auf die später alle Ergebnispublikationen
aufbauen können.
Das in diesem Band vorgestellte Konzept basiert auf langjährigen Erfahrungen mit Surveyerhebungen
im Erwachsenenalter, mit Schülerstudien, Repräsentativbefragungen von jungen Eltern,
Geburtskohortenstudien und Untersuchungen bei Kleinkindern. Es ist das Ergebnis umfangreicher
Literaturrecherchen und Expertengespräche, zeitaufwändiger Abstimmungen von Fragebogeninhalten
und -formulierungen, mehrfacher Begutachtungen und letztendlich ganz pragmatischer
Machbarkeitsüberlegungen. Ein Kinder- und Jugendgesundheitssurvey in den hier konzipierten
Dimensionen mit Laboranalysen, körperlichen Untersuchungen und Befragungen ist zu
Teilen Neuland und musste sowohl in seiner praktischen Durchführbarkeit als auch in
seiner theoretischen Ausgewogenheit vorgetestet werden. In einem einjährigen Pretest,
der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurde, wurden
wichtige Erfahrungen sowohl in der Logistik der Feldarbeit als auch hinsichtlich der
Praktikabilität der einzusetzenden Instrumente gesammelt. Die sich daraus ergebenden
Schlussfolgerungen fanden Eingang in das hier vorzustellende und für ca. 18000 Kinder
und Jugendliche sowie deren Eltern einzusetzende Untersuchungsprogramm.
Wenn es uns nach sechsjähriger Vorarbeit nunmehr gelungen ist, die zusätzlich zu den
Eigenleistungen durch das Robert Koch-Institut erforderliche Finanzierung dieser großen
und auch teuren Studie durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
(BMGS) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung einzuwerben - und damit
beide Ministerien mit ihren unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten von der Zweckmäßigkeit
und Notwendigkeit unseres Surveys zu überzeugen -, so ist das für uns ein großer (Zwischen-)Erfolg,
der sehr viel schwerer erkämpft wurde als alles, was wir - und dabei spreche ich von
allen Mitarbeitern der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung des
Robert Koch-Instituts - bislang erreicht haben. Deshalb gilt mein Dank all denen,
die durch ihr Engagement, ihren Enthusiasmus und ihre zuverlässige Arbeit dazu beigetragen
haben, dass wir in diesem Heft einen Kinder- und Jugendgesundheitssurvey vorstellen
können, der nicht nur auf dem Papier steht, sondern demnächst auch praktische Realität
wird. Der Kreis dieser Mitarbeiter ist sehr viel größer als die Liste der Autoren,
die in diesem Heft zu Wort kommen. Es wäre zu aufwändig, alle Namen zu nennen, daher
vielleicht kürzer, im Ausschlussverfahren: Es gibt kaum einen Mitarbeiter der Abteilung,
der nicht seinen Beitrag zu diesem Projekt geleistet hat. Aber auch über die Abteilungsgrenzen
hinaus haben Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts, wie beispielsweise die der Nachwuchsforschungsgruppe
„Indikatoren subjektiver Kinder- und Jugendgesundheit”, am Surveykonzept mitgearbeitet.
Selbst bei noch so großem Einsatz der RKI-Mitarbeiter wären wir ohne die Unterstützung
von außen nicht zum Ziel gekommen. Die Liste unserer Kooperationspartner, die uns
bei der Entwicklung des Surveykonzepts beraten und unterstützt haben, die selbst mit-
und zugearbeitet haben und denen ein Teil des Erfolgs gehört, ist sehr lang und bei
[Kurth et al. 2002] in diesem Heft nachzulesen.
Von großer Wichtigkeit war auch die Arbeit des Wissenschaftlichen Beirats für den
Pretest des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys. Diesem Beirat gehörten an:
-
Prof. Dr. Brennecke, Freie Universität Berlin
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Prof. Dr. Hurrelmann, Universität Bielefeld
-
Prof. Dr. Jöckel, Universitätsklinikum Essen
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Prof. Dr. Schlack, Rheinisches Kinderneurologisches Zentrum, Bonn
-
Prof. Dr. Sitzmann, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Homburg
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Frau Prof. Dr. Thyen, Universitätsklinikum Lübeck
-
Prof. Dr. Wolke, Universität Hertfordshire, Hatfield, GB
Die Hinweise, Kritiken und Verbesserungsvorschläge dieser Experten fanden direkten
Eingang in unser Surveykonzept. Aber auch für die Unterstützung bei der Außendarstellung,
bei der Begutachtung und Netzwerkbildung gilt unser Dank den Beiratsmitgliedern.
Wir haben uns im Vorfeld zu dieser Studie um die Einbindung der Fachgesellschaften
bemüht, die in ihrer Arbeit einen inhaltlichen Bezug zum Kinder- und Jugendgesundheitssurvey
haben, und wir haben uns an die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen und an die
Ärztekammern gewandt. Dabei sind wir auf interessierte, zum Teil auch skeptische,
aber in jedem Fall konstruktive Partner gestoßen. Wir danken der/dem
-
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands
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Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung
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Bundesärztekammer
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Bundesverband der Ortskrankenkassen
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Deutschen Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
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Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)
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Deutschen Gesellschaft für Ernährung
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Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin
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Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie
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Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin
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Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft
-
Gesellschaft für Anthropologie
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Gesellschaft für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
-
Kaiserin Auguste Victoria Gesellschaft für Präventive Pädiatrie
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Landesverband Brandenburg der Ortskrankenkassen
-
Verband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
für ihre Unterstützung.
Das hier vorgelegte Sonderheft wurde in Eigenverantwortung des Robert Koch-Instituts
erstellt. Das bedeutet zum einen, dass wir für alle Druckfehler, Ungereimtheiten und
Schwächen im Text selbst verantwortlich sind. Es heißt aber auch, dass die mühselige
Arbeit der Textbearbeitung, der einheitlichen Gestaltung, der Formatvorgaben und der
Lektoratsarbeiten in den Händen unserer Mitarbeiter lag. Dafür bedanken wir uns bei
unseren Mitarbeiterinnen Petra Ross, Gabriela Röseler, Diana Müller, Daniela Pitsch,
Brita Verwohlt, Bärbel Sonnenberg und Ingrid Brauer.
Last but not least gilt mein aufrichtiger Dank Herrn Dr. Wolfgang Thefeld, der die
redaktionelle Endbearbeitung dieses Heftes in der ihm eigenen Präzision und Zuverlässigkeit
übernommen hat und der dadurch im Grunde genommen Koautor fast jeden Einzelbeitrages
sein müsste.
Dr. Bärbel-Maria Kurth
Berlin, im Dezember 2002