Aktuelle Urol 2002; 33(1): 7-8
DOI: 10.1055/s-2002-42998
Uroquiz

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

UroQuiz

H. Massad1 , F.J. Martinez Portillo1 , K.-P. Jünemann1 , Daniela Schultz-Lampel2
  • 1Villingen-Schwenningen
  • 2Kiel
Further Information
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Dr. H. Massad
Dr. F.J. Martinez Portillo
Prof. K.-P. Jünemann

Kiel

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PD Daniela Schultz-Lampel

Villingen-Schwenningen

Publication History

Publication Date:
07 February 2002 (online)

Table of Contents #

Zusammenfassung

Ein 69-jähriger Patient wurde vom niedergelassenen Urologen zur radikalen Prostatektomie bei PSA-Erhöhung und histologisch gesicherten PCA eingewiesen. Im ambulant angefertigten CT des Abdomens und der Knochenszintigraphie ergab sich kein Anhalt für eine Organ- oder Knochenfiliarisierung. In der Vorgeschichte wurde eine BPH mit hohen Restharnwerten erwähnt, die vor einigen Jahren mittels einer TUR-Prostata behandelt wurde. Nach der üblichen präoperativen Vorbereitung führten wir die retropubische radikale Prostatektomie durch. Histologie: (pT2a,N0,R0, Gleason-Grad 4+3 = 7). Der postoperative Verlauf war klinisch unauffällig. Am 14. postoperativen Tag nahmen wir den Pat. routinemäßig zur Anastomosenkontrolle mittels retrogradem Zystogramm auf (Abb. 1).

  1. Ihre erste Verdachtsdiagnose?

  2. Welche differenzialdiagnostische Überlegung kommt in Betracht?

  3. Welche anamnestischen Angaben könnten bei der Diagnosesicherung hilfreich sein?

  4. Welche Untersuchungen würden Sie zur Diagnosesicherung durchführen?

  5. Wie würden Sie weiter vorgehen?

  1. Erste Verdachtsdiagnose

    Initial wurde an das Vorliegen einer ausgedehnten Kontrastmittelextravasation bei Anastomoseninsuffizienz gedacht.

  2. Differenzialdiagnostische Überlegung

    Der transurethrale Katheter könnte in einem Blasendivertikel geblockt worden sein, so dass die eigentliche Blase das Extravasat vortäuscht.

  3. Richtungweisende anamnestische Informationen

    Der Patient berichtete über Blasenentleerungsstörungen bei Prostatahypertrophie mit ausgeprägter subvesikaler Obstruktion, zweizeitiger Miktion und Restharnbildung, die durch eine TUR-Prostata behandelt wurde. Hier könnte das Vorliegen eines Blasendivertikels vermutet werden.

  4. Weitere Untersuchungsschritte

    Zur Verifizierung eines Blasendivertikels sollte das Zystogramm wiederholt werden. Im Zystogramm stellte sich bei näherem Hinsehen der Katheterballon in einem Blasendivertikel dar (Abb. 1). Nach Rückzug des Katheters in den Blasenhalsbereich stellte sich die Blase weiterhin zweigeteilt dar, was ein großes Blasendivertikel am Blasendach vermuten ließ bei anamnestisch bekannter Prostatahypertrophie (Abb. 2). Da anschließend das gesamte Kontrastmittel wieder komplett aspiriert werden konnte, ließ sich die ursprünglich angenommene Anastomoseninsuffizenz mit Extravasat nicht verifizieren (Abb. 3). Vielmehr konnte das Vorliegen eines großen Divertikels am Blasendach bestätigt werden.

  5. Weiteres Vorgehen

    Bei dichter Anastomose konnte der Dauerkatheter entfernt werden. Der Patient war kontinent und hatte normale Miktionsverhältnisse.

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Abb. 1

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Abb. 2

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Abb. 3

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Dr. H. Massad
Dr. F.J. Martinez Portillo
Prof. K.-P. Jünemann

Kiel

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PD Daniela Schultz-Lampel

Villingen-Schwenningen

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Dr. F.J. Martinez Portillo
Prof. K.-P. Jünemann

Kiel

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PD Daniela Schultz-Lampel

Villingen-Schwenningen

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Abb. 1

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Abb. 2

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Abb. 3