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DOI: 10.1055/s-2003-37852
Polyneuropathie - Therapie
Zum Beitrag aus DMW 40/2002Publication History
Publication Date:
29 April 2004 (online)


Wenn auch in dem CME-Beitrag von Schlotter-Weigel und Pongratz [1] die Therapie der diabetischen Neuropathie sicher nicht im Mittelpunkt der Ausführungen stand, bedarf es aus meiner Sicht doch eines Kommentars und einer Ergänzung.
Die Autoren schreiben: „In Kurzzeit-Beobachtungen über 3 Wochen zeigte Alpha-Liponsäure intravenös verabreicht eine signifikante Besserung von Schmerzen und Neuropathie.“ Sie beziehen sich dabei auf die bekannte ALADIN(Alpha-Lipoic Acid in Diabetic Neuropathy)-Studie [2]. In diese Studie wurden ursprünglich 328 Patienten einbezogen, schließlich per Protokoll aber nur noch 260 bewertet. Allein 51 Patienten mussten wegen fehlerhafter Randomisation ausgeschlossen werden, weil Ein- und/oder Ausschlusskriterien nicht eingehalten wurden. Da das Monitoring offenbar nicht funktioniert hat, bleibt offen, welche weiteren Bias übersehen wurden. Die Autoren [1] haben ALADIN-III nicht zitiert, in der Ziegler et al. [3] selbst zu dem Schluss kommen: „Die Ergebnisse zeigen, dass eine 3-wöchige intravenöse Behandlung mit Alpha-Liponsäure, gefolgt von einer 6-monatigen oralen Behandlung, keinen Einfluss auf neuropathische Beschwerden hat, der sich in einem klinisch relevanten Maß von dem Placeboeffekt unterscheidet....“
Alpha-Liponsäure sollte als so genanntes Neuropathiemittel seit Jahren ausgespielt haben. Sie war sowieso immer nur eine deutsche Spielart - Culture Based Medicine - der gläubigen Medizin.