Dtsch Med Wochenschr 2003; 128(13): 688
DOI: 10.1055/s-2003-38282
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die nicht-chirurgische Therapie des iatrogenen Aneurysma spurium

Aus DMW 1/2 2003, 36-40
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Publication Date:
29 April 2004 (online)

Das iatrogene Aneurysma spurium ist für alle angiologisch und kardiologisch tätigen Interventionalisten eine unerfreuliche, jedoch nicht wegzudiskutierende Komplikation. Insofern gilt Görge et al. Dank, sich in stringenter Form dieses Themas angenommen zu haben [1]. Auch wir sehen die perkutane Thrombininjektion als Therapie der 1. Wahl. Wegen des Risikos einer Verschleppung von thrombotischem Material aus dem Aneurysmasack in die Beinarterien, sollte die Thrombininjektion aber bei sehr kurzem und/oder breitem Aneurysma-Hals mit besonderer Vorsicht durchgeführt oder auf diese ganz verzichtet werden.

Gestatten Sie uns zwei weitere Anmerkungen.

1. Die Referenzen zur perkutanen Thrombininjektion erscheinen uns etwas zu einseitig auf amerikanische Zeitschriften ausgerichtet: Sievert und Koautoren haben fast zeitgleich zu La Perna et al. im Jahr 2000 in der DMW eine ausführliche Darstellung ihrer Ergebnisse der perkutanen Thrombininjektion veröffentlicht [2]. Schon 1999 wurden die ersten Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim vorgestellt [3].

2. Görge et al. vermissen ausreichend große Patientenregister zur Thrombininjektion bei iatrogenem Aneurysma spurium. Wir möchten darauf hinweisen, dass Sievert und Pfeil schon seit 1998 ein Register zu diesem Thema führen, an dem auch unsere Abteilung teilnimmt. Wie eine Rückfrage ergab, sind dem Register bis Mitte Januar dieses Jahres aus insgesamt 12 beteiligten Zentren schon 228 Patienten gemeldet worden. Jedes interventionell tätige Zentrum ist herzlich eingeladen, an diesem Register teilzunehmen, um möglichst repräsentative Zahlen zu Erfolg und Risiken des Verschlusses von iatrogenen Aneurysmata spuria mit Hilfe der Thrombininjektion gewinnen zu können. Adresse des Registers zur Thrombininjektion bei iatrogenem Aneurysma spurium: Prof. Dr. H. Sievert, Cardio Angiologisches Centrum Bethanien, Im Prüfling 23, 60389 Frankfurt, Tel. 069/94502850, Fax 069/94502859

Literatur

  • 1 Görge G, Kunz T, Kirstein M. Die nicht-chirurgische Therapie des iatrogenen Aneurysma spurium.  Dtsch Med Wochenschr. 2003;  128 36-40
  • 2 Sievert H, Baser A, Pfeil W. et al . Die Behandlung des iatrogenen Aneurysma spuriums der Arteria femoralis durch direkte Thrombininjektion.  Dtsch Med Wochenschr. 2000;  125 822-825
  • 3 Sievert H, Pfeil W, Baser A. et al . Behandlung katheterinduzierter Pseudoaneurysmen duch direkte Thrombininjektion (Abstract).  Z Kardiol. 1999;  88 222 (Suppl 1)

Autor

Dr. Ragnar Gareis
Priv.-Doz. Dr. Thomas Störk

Innere Klinik II (Kardiologie/Angiologie), Karl-Olga Krankenhaus (Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm)

Hackstraße 61

70190 Stuttgart

Email: innere-kliniken@karl-olga-krankenhaus.de