Der Klinikarzt 2003; 32(6): 214-220
DOI: 10.1055/s-2003-40301
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Gastroenteritis in der Reisemedizin - Schwere Diarrhöen schnell und gezielt behandeln

Gastroenteritis in Travel Medicine - Treatment of Severe Diarrhea has to be Rapid and SpecificM. Hoelscher1 , Th. Löscher1
  • 1Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (Leitung: Prof. Dr. Th. Löscher)
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Anschrift für die Verfasser

Dr. Michael Hoelscher

Abt. für Infektions- und Tropenmedizin

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München

Leopoldstr. 5

80802 München

Publication History

Publication Date:
30 June 2003 (online)

Table of Contents #

Zusammenfassung

Gastroenteritiden sind die häufigsten Erkrankungen während und nach Reisen in Gebiete mit niedrigem Hygienestandard. Sie verlaufen vorwiegend als benigne und meist selbstlimitierte Reisediarrhö, aber auch als schwer wiegende oder chronische Infektionen des Darmtrakts (z.B. Shigellosen, Typhus, Amöbenruhr, Helminthiasen). Das Erregerspektrum der Reisediarrhö ist vielfältig: Besonders häufig sind Bakterien, vor allem Enterotoxin bildende Escherichia coli (ETEC), Salmonellen, Shigellen und Campylobacter, sowie Rotaviren und Lamblien. Inzwischen haben neue immun- und molekulardiagnostische Methoden die diagnostische Sensitivität und das erfassbare Keimspektrum deutlich erweitert. Eine gezielte Diagnostik ist jedoch vorwiegend bei kompliziertem oder chronischem Verlauf und bei Immunkompromittierten indiziert. Hier ist es aus medizinischen wie aus ökonomischen Gründen sinnvoll, mit einer gestuften Diagnostik vorzugehen. Antibiotika wie Ciprofloxacin sind bei der Reisediarrhö therapeutisch wie prophylaktisch wirksam. Ihr empirischer Einsatz sollte sich jedoch auf die Behandlung dysenterischer und/oder fieberhafter Enteritiden beschränken. In klinischer Erprobung sind antisekretorische Substanzen, nichtabsorbierbare Antibiotika sowie neue Impfstoffe gegen Cholera, ETEC und Rotaviren.

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Summary

The leading health problem during and after travel to areas of low hygienic standards is diarrhea. The majority of cases are self-limited episodes of traveller's diarrhea. However, some gastrointestinal infections can cause severe or chronic disease (e.g. shigellosis, typhoid fever, amoebic dysentery, helminth infections). The etiology of traveller's diarrhea is heterogeneous. Most common are bacteria, notably enterotoxigenic Escherichia coli (ETEC), salmonella, shigella, campylobacter, and in addition rotavirus and giardia. The introduction of new diagnostic methods such as PCR, or coproantigen-ELISA has increased the diagnostic sensitivity and spectrum considerably. Microbiological diagnosis is indicated in severe or chronic enteritis, and in immunocompromized patients. To apply the complete spectrum of available methods is economically and medically not justified, therefore a diagnostic work-up should be done in a step-wise manner. Antibiotics like ciprofloxacin are effective in treatment and prevention of traveller's diarrhea. However, the empiric use of antibiotics should be restricted to the treatment of dysenteric and febrile cases of enteritis. New antisecretory drugs, nonabsorbable antibiotics, and new vaccines against cholera, ETEC and rotavirus are under clinical development.

Durchfälle und andere gastrointestinale Beschwerden sind die häufigsten Gesundheitsstörungen während Reisen in Gebiete mit niedrigem Hygienestandard [19] [20]. Außerdem ist die Diarrhö das häufigste Leitsymptom importierter Infektionskrankheiten nach Reisen in die Tropen [18]. Überwiegend handelt es sich um so genannte Reisediarrhöen mit unkompliziertem und selbstlimitiertem Verlauf. Einige ihrer Erreger können jedoch auch schwere Erkrankungen verursachen. Zudem treten bei Reisenden andere infektiöse Enteritiden auf, die unbehandelt zu chronischen Erkrankungen (z.B. Helminthiasen) und bedrohlichen Komplikationen (z.B. invasive Amöbiasis, Typhus/Paratyphus) führen können.

Die Inzidenz der Diarrhö bei Reisenden in Mitteleuropa schwankt je nach Region zwischen weniger als 10 bis über 50 % pro zweiwöchigem Aufenthalt. Bei Reisen in tropische und subtropische Entwicklungsländer liegt sie durchschnittlich bei 30-40 % [9] [19] - mit Spitzenwerten von über 80 % auf einigen Nilkreuzfahrtschiffen [2]. Schätzungsweise tritt bei mindestens elf Millionen Reisenden eine Reisediarrhö pro Jahr auf [9]. Trotz des meist milden Verlaufs müssen etwa 1 % der Fälle hospitalisiert werden, ungefähr 20 % der Patienten sind bettlägerig und etwa 40 % sind zur Änderung ihrer Reiseaktivitäten gezwungen.

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Ätiologie

In den meisten Fällen ist die Reisediarrhö bakteriell bedingt (etwa 80 %). Häufigste Ursache ist eine Infektion mit Enterotoxin bildenden Escherichia coli (ETEC). Daneben kommt jedoch eine Vielzahl anderer Erreger infrage [Tab. 1]. Der Anteil parasitärer Erreger ist bei der akuten Reisediarrhö eher gering, nimmt aber bei protrahiert und chronisch verlaufenden Durchfällen und bei den Erkrankungen nach Reiserückkehr erheblich zu. Oft gelingt der Nachweis des Erregers jedoch nicht.

Der Einsatz moderner Methoden wie die Polymerasekettenreaktion (PCR) hat die Nachweisquote aber erhöht. So konnte der Prozentsatz mikrobiologisch negativer Fälle durch den Nachweis enteroaggregativer E. coli (EaggEC) mit modernen Zellkultur- und PCR-Methoden um bis zu 28 % gesenkt werden. Allerdings wird mit diesen empfindlichen Methoden bei Reiserückkehrern ohne aktuelle oder anamnestische Enteritis häufig auch eine Besiedelung mit potenziell pathogenen Erregern (z.B. enteropathogene E. coli, EaggEC, ETEC) gefunden [1].

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Klinik und Differenzialdiagnostik

Leitsymptom reiseassoziierter, infektiöser Enteritiden sind Durchfälle, die gelegentlich jedoch fehlen oder nur intermittierend auftreten. Möglich sind aber auch zahlreiche weitere gastrointestinale Symptome [Tab. 3] und Allgemeinsymptome (z.B. Fieber, Gelenk- und Gliederschmerzen). In schweren Fällen können die Folgen eines ausgeprägten Wasser- und/oder Elektrolytverlusts (Exsikkose, Hypotonie, Krämpfe, Oligurie, Herzrhythmusstörungen, Bewusstseinsstörungen, Schock) hinzukommen.

Die typische Reisediarrhö beginnt meist nicht sofort nach der Ankunft, sondern erst drei bis vier Tage danach, 90 % der Fälle treten innerhalb der ersten zwei Wochen auf [20]. Die meisten Betroffenen haben vier bis fünf Durchfälle pro Tag, bei mindestens 20 % sind diese jedoch häufiger - mit bis zu 20 wässrigen Entleerungen täglich. Durchschnittlich dauert die Diarrhö drei bis fünf Tage. Protrahiert (über eine Woche) verläuft die Reisediarrhö in 8-15 % der Fälle, 2-3 % der Betroffenen entwickeln sogar eine chronische Diarrhö (vier Wochen). Schwerere Verläufe mit behandlungsbedürftigen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und/oder Dysenterie wurden in 3-15 % der Fälle beobachtet [9] [20].

Tritt die Erkrankung bereits während des Auslandsaufenthalts oder innerhalb weniger Tage nach der Rückkehr auf, ist sie meist durch Bakterien verursacht. Auch viral bedingte Enteritiden haben nur eine kurze Inkubationszeit. Manifestiert sich die Erkrankung aber später als acht bis zehn Tage nach der Rückkehr, halten die Durchfälle an oder rezidivieren sie, ist eher mit parasitären Erregern zu rechnen. Diese können sich auch erst nach längerem Intervall klinisch bemerkbar machen. Grundsätzlich sollte daher bei der Abklärung von Durchfällen und anderen gastrointestinalen Beschwerden stets ein möglicher Zusammenhang mit auch weiter zurückliegenden Auslandsaufenthalten berücksichtigt werden. Bei chronischen bzw. chronisch-rezidivierenden Durchfällen sind differenzialdiagnostisch zudem zahlreiche nichtinfektiöse Ursachen in Betracht zu ziehen [Tab. 2]. Wesentliche Hinweise auf Ätiologie, Schweregrad und erforderliches Management (Diagnostik und Therapie) ergeben sich aus der Vorgeschichte und dem klinischen Bild [Tab. 3].

Bei reiseassoziierten Enteritiden sind besonders folgende Punkte zu beachten:

  • Profuse reiswasserartige Durchfälle, zum Teil mit atonischem Erbrechen (vor allem initial), lassen an eine Cholera denken, können jedoch auch durch ETEC und andere enteropathogene Erreger ausgelöst werden.

  • Blutig-schleimige Durchfälle (Dysenterie) mit Tenesmen und Fieber sind typisch für eine Shigellose (Abb. 1), können jedoch auch durch Campylobacter jejuni, enteroinvasive und enterohämorrhagische E. coli, Salmonellen, Yersinien oder Clostridium difficile verursacht werden.

  • Bei der Amöbenruhr sind die Durchfälle ebenfalls blutig-schleimig, zum Teil mit himbeergeleeartigen Auflagerungen. Höheres Fieber oder wesentliche Tenesmen fehlen meist.

  • Beim Typhus abdominalis treten Durchfälle meist erst spät auf, also in der zweiten oder dritten Krankheitswoche. Blutbeimengungen sind ein Warnsymptom für Dünndarmulzera mit Gefahr massiver Blutung und/oder Perforation.

  • Eine malabsorptive Diarrhö mit dünnbreiigen Durchfällen ohne Blut- oder Schleimbeimengungen, Hyperperistaltik, Meteorismus, vermehrter Flatulenz und oft plötzlichen, bevorzugt postprandialen Entleerungen (vor allem morgens) mit zum Teil unbeherrschbarem Stuhldrang ist typisch für Giardiasis, findet sich jedoch auch bei Kryptosporidiose, Isosporiasis, Cyclosporiasis, EPEC- und EaggEC-Infektionen.

  • Durchfälle im Rahmen von Wurminfektionen (z.B. Strongyloidiasis, Trichuriasis, Fasciolopsiasis, Schistosomiasis) sind am ehesten bei Kindern zu erwarten, die aus tropischen Entwicklungsländern stammen. Zum Teil besteht eine Dysenterie, häufig liegt eine Bluteosinophilie vor.

  • Insbesondere bei Durchfällen nach vorausgegangener Antibiotikatherapie (z.B. bei der Behandlung einer Reisediarrhö), aber auch bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen, alten Patienten und Säuglingen sollte differenzialdiagnostisch stets eine Kolitis durch Toxin bildende Clostridium difficile erwogen werden.

  • Bei Patienten mit HIV-Infektion und bei anderen Immunkompromittierten sind zusätzlich opportunistische Erreger ([Tab. 1] und [4]) zu berücksichtigen.

  • Schließlich muss stets daran gedacht werden, dass Durchfälle und andere gastrointestinale Beschwerden auch im Rahmen systemischer Infektionen auftreten können [Tab. 5]. So berichten bis zu 20 % der Patienten mit Malaria tropica über Durchfälle und andere gastrointestinale Symptome wie Erbrechen und abdominelle Schmerzen. Bei Fieber und Durchfällen nach einem Aufenthalt in Malariagebieten ist daher durch eine mikroskopische Blutuntersuchung immer eine Malaria auszuschließen.

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Management

Diagnostisches und therapeutisches Vorgehen richten sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, dem Lebensalter des Patienten, den vorliegenden Grunderkrankungen und gegebenenfalls den isolierten Erregern. Im Fall einer unkomplizierten Reisediarrhö des Erwachsenen ohne Grunderkrankungen reicht eine unspezifische symptomatische Therapie ohne gezielte Diagnostik aus.

Warnsymptome, die auf einen komplizierten Verlauf hinweisen sind:

  • profuse Diarrhöen und/oder massives Erbrechen

  • Blutbeimengungen im Stuhl oder blutig-schleimige Durchfälle (Dysenterie, [Abb. 1])

  • hohes und/oder anhaltendes Fieber

  • ausgeprägte Allgemeinsymptome (z.B. ausgeprägte Dehydratation, [Abb. 5]).

In diesen Fällen ist eine gezielte Diagnostik und bei Hinweisen für Enteroinvasivität (Dysenterie, Fieber) auch eine empirische antimikrobielle Initialtherapie angezeigt. Weitere Indikationen für eine gezielte Diagnostik sind: Durchfallerkrankungen mit epidemiologischer Relevanz (Gruppenerkrankungen, Epidemien), chronische bzw. chronisch-rezidivierende Durchfälle, Durchfälle bei Immunkompromittierten.

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Diagnostisches Vorgehen

Die mikrobiologische Diagnostik sollte gemäß den Leitlinien für die gestufte Stuhldiagnostik erfolgen (6). Bereits das Minimalprogramm muss sensitive und spezifische Methoden zum Nachweis der wichtigsten bakteriellen und parasitären Enteropathogene umfassen und ist entsprechend der Anamnese, des Krankheitsbilds, des Lebensalters und eventuellen Grunderkrankungen des Patienten zu ergänzen [Tab. 4]. Bei reiseassoziierten Enteritiden ist besonders Folgendes zu beachten:

  • Bereits die direkte mikroskopische Untersuchung von Nativstuhl und Gram-gefärbtem Stuhlausstrich ergibt wichtige Informationen. Fäkale Leukozyten und Erythrozyten oder blutige Stühle finden sich in der Regel nur bei enteroinvasiven und Zytotoxin bildenden Erregern.

  • Stark bewegliche und in der Färbung gramnegative gekrümmte Stäbchenbakterien weisen auf Campylobacter oder Vibrio spp. hin. Bei Verdacht auf Cholera ist eine orientierende Schnelldiagnose mit immobilisierenden Antiseren (Immobilisationstest) oder mittels Koproantigentests möglich.

  • Trophozoiten von Entamoeba histolytica [Abb. 2], Giardia lamblia und einigen anderen Intestinalprotozoen sind bereits im Nativstuhl zu identifizieren. Wichtig ist hierbei die möglichst sofortige Untersuchung von frischem Stuhl bzw. eines Rektalabstrichs oder von endoskopisch gewonnenem Material.

  • Koproantigen-ELISAs können die Sensitivität der Diagnostik bei Verdacht auf Giardiasis oder intestinale Amöbiasis erhöhen - insbesondere wenn eine sofortige Untersuchung des frischen Stuhls nicht möglich ist.

  • Serologische Untersuchungen sind sinnvoll bei Verdacht auf invasive Amöbiasis (Amöbenruhr, Amöbom, Amöbenleberabszess), Schistosomiasis und extraintestinale reaktive Folgekrankheiten wie Arthritis, Reitersyndrom, Eythema nodosum, Guillain-Barré-Syndrom (Yersinienserologie, eventuell Campylobacterserologie).

Bei protrahierten und chronischen bzw. chronisch-rezidivierenden Durchfällen (Dauer vier Wochen) sind zunächst mehrfach wiederholte Stuhluntersuchungen angezeigt. Besonders zu beachten sind dabei Erreger, die protrahierte oder chronische Diarrhöen verursachen können ([Tab. 2] und [4]). Zudem sind chronische systemische Infektionen mit Darmbeteiligung [Tab. 5] und bei Immunkompromittierten zusätzliche opportunistische Infektionen [Tab. 3] zu berücksichtigen. Bei negativen mikrobiologischen Befunden ist eine weitere tropenmedizinische und gastroenterologische Abklärung einschließlich funktioneller und endoskopischer Untersuchungen erforderlich.

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Therapeutisches Vorgehen

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Orale und parenterale Rehydratation

Bei der unkomplizierten Reisediarrhö reicht der Ausgleich des Mineral- und Flüssigkeitsverlustes durch vermehrtes Trinken und Salzaufnahme aus. Ist der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust relativ groß, sollte vor allem bei Kleinkindern eine gezielte orale Rehydratation mit Fertigpräparaten erfolgen, die der Zusammensetzung der WHO-Lösung entsprechen. In schweren Fällen (rezidivierendes Erbrechen, profuse Durchfälle) ist eine parenterale Substitution mit entsprechender Bilanzierung und Überwachung angezeigt. Insbesondere bei Kleinkindern, in höherem Alter und bei Grunderkrankungen mit besonderer Empfindlichkeit gegenüber Wasser- und Elektrolytverlusten (z.B. Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz) sollte damit frühzeitig begonnen werden.

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Symptomatische Therapiemaßnahmen

Der symptomatische Effekt der Motilitätshemmer (z.B. Loperamid) ist in den meisten Fällen gut. Diese Substanzen können Durchfallvolumen und Stuhlfrequenz rasch und signifikant reduzieren. Da sie aber eine Enteroinvasivität (besonders bei Shigellosen) und Darmatonie begünstigen können, sollten sie grundsätzlich nicht bei Kleinkindern oder fieberhaften und/oder dysenterischen Durchfallerkrankungen angewandt werden. Bleibt die Gabe von Loperamid auf 48 Stunden beschränkt oder ist die Substanz mit einem Chinolon kombiniert, scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Auch ein Hinweis auf einen verlängerten Krankheitsverlauf bei Erwachsenen mit Shigellosen und anderen enteroinvasiven Enteritiden besteht in diesem Fall nicht.

Wismutsubsalicylat wirkt antisekretorisch, antibakteriell und als Absorbens. Es kann die Krankheitsdauer signifikant verkürzen. Nachteile sind die erforderlichen hohen Dosen und mögliche Nebenwirkungen [8].

Weitere antisekretorische Substanzen sind in klinischer Erprobung: So zeigte Zaldaride, ein potenter und selektiver Calmodulininhibitor mit ausgeprägten antisekretorischen Eigenschaften und ohne Einfluss auf die Darmmotilität, eine dem Loperamid vergleichbare Wirksamkeit. Im Vergleich zu Plazebo konnte die Substanz die Diarrhö um 43 % reduzieren.

Anders ist die Datenlage für verschiedene Adsorbenzien und Probiotika: Soweit kontrollierte Studien vorliegen, konnte keine signifikante Wirksamkeit belegt werden.

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Chemotherapie

In bestimmten Fällen kann eine gezielte Chemotherapie erforderlich sein. Unkomplizierte Infektionen mit enteritischen Salmonellen und Campylobacter jejuni sollten jedoch nur bei Immunkompromittierten behandelt werden - oder wenn zum Zeitpunkt des Nachweises noch wesentliche Beschwerden vorliegen. Bei Shigelleninfektionen dagegen ist eine antibiotische Behandlung aufgrund der hohen Infektiosität auch bei fehlender oder bereits abgeklungener Symptomatik gerechtfertigt.

Vor allem bei importierten Shigellosen ist häufig mit Antibiotikaresistenzen zu rechnen. Mittel der Wahl sind in diesem Fall Fluorchinolone, da Resistenzen hier noch relativ selten sind (gegebenenfalls Sensibilitätstestung). So sind für Campylobacter spp. weltweit Chinolonresistenzen beschrieben: Vor allem in Thailand sind Erythromycin und andere Makrolide dann meist noch wirksam. Mittel der Wahl zur Therapie der Lambliasis sind Nitroimidazole (z.B. Metronidazol), die intestinale Amöbiasis wird mit Metronidazol und Diloxanidfuroat (zur Eradikation der Darmlumeninfektion) behandelt. Bei fakultativ oder fraglich pathogenen Protozoen wie Blastocystis hominis oder Dientamoeba fragilis ist bei bestehenden Durchfällen ein medikamentöser Therapieversuch mit Metronidazol gerechtfertigt.

Wegen des hohen Anteils bakterieller Pathogene sind bei der Reisediarrhö antibakterielle Chemotherapeutika auch bei der empirischen Therapie von Bedeutung. Verschiedene Substanzen zeigten in kontrollierten Studien eine signifikante Reduktion der Krankheitsdauer und zum Teil auch der Komplikationsrate [4]. Ältere Chemotherapeutika wie Ampicillin, Trimethoprim, Cotrimoxazol und Doxycyclin sind wegen der hohen Prävalenz resistenter Enteropathogene in vielen Regionen der Welt nur noch von begrenztem Wert. Mittel der Wahl sind derzeit die Fluorchinolone, da diese Substanzen am wenigsten Resistenzproblemen unterliegen und im Hinblick auf eine Verkürzung der Krankheitsdauer die besten Ergebnisse zeigen [4].

Orale nichtresorbierbare Antibiotika wie Aztreonam oder Bicozamycin erwiesen sich bei ausgezeichneter Verträglichkeit als ebenso wirksam wie die Chinolone [8]. Allerdings ist bislang keines dieser Präparate zugelassen. Rifaximin, ein nichtresorbierbares Rifamycinderivat, befindet sich derzeit in klinischer Erprobung. In den bisher vorliegenden Studien konnte es in Dosierungen von dreimal 200 mg oder zweimal 400 mg täglich über drei Tage die Krankheitsdauer gegenüber Plazebo verkürzen (um etwa 50 %) und erwies sich als ebenso effektiv wie Ciprofloxacin [16].

Unbestritten ist die Indikation zur ungezielten Initialtherapie bei blutigen bzw. blutig-schleimigen Durchfällen (Dysenterie) sowie bei hohem und/oder anhaltendem Fieber als Zeichen einer enteroinvasiven Infektion. Wenn möglich, sollte die Therapie nach Abnahme von Kulturen (Stuhl, gegebenenfalls auch Blut) und - bei der Rückkehr aus den Tropen - nach Ausschluss einer Amöbiasis erfolgen. Bei Erwachsenen werden bevorzugt Chinolone eingesetzt, beispielsweise Ciprofloxacin zweimal 500 mg täglich über drei Tage (bei Dysenterie bis zu fünf Tage). Alternativen bei Kindern sind Azithromycin oder Cotrimoxazol, bei Schwangeren Ampicillin oder Erythromycin. Werden spezifische Enteropathogene nachgewiesen, ist die empirische Initialtherapie anzupassen.

Einige Autoren empfehlen bei unkomplizierter, wässriger Reisediarrhö auch eine empirische Initialtherapie (z.B. Ciprofloxacin zweimal 500 mg täglich über ein bis drei Tage bzw. bis zur Besserung der Symptome), um die Krankheitsdauer zu verkürzen und eventuellen Komplikationen vorzubeugen [4]. Bereits eine Einmaldosis von 500 mg Ciprofloxacin (Beginn nach drei Durchfällen) erwies sich bei der unkomplizierten Reisediarrhö zur Verkürzung der Krankheitsdauer als wirksam (auf durchschnittlich 21 Stunden versus 50 Stunden bei Plazebo).

Doch jede antibiotische Therapie birgt auch Risiken. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind nicht selten, Antibiotika sind unwirksam gegen parasitäre und virale Erreger, und die Wahl des falschen Therapeutikums kann die Erkrankung bei nicht geklärter Mikrobiologie verschlimmern. Vor allem führt eine zu leichtfertige Anwendung der Antibiotika zum bekannten Problem der Resistenzbildungen. Daher sollten sie zur empirischen Initialtherapie zurückhaltend eingesetzt werden und auf schwere und komplizierte Verläufe beschränkt bleiben.

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Abb. 1

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Abb. 2

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Abb. 3

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Abb. 4

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Abb. 5

Tab. 1 Erreger infektiöser Enteritiden (Auswahl)

Viren

Bakterien

Parasiten

Rotavirena [a]

Enterotoxin bildende Escherichia coli (ETEC) [c]

Giardia lamblia [a]

enterale Adenoviren

enteropathogene Escherichia coli (EPEC) [a]

Entamoeba histolytica [a], [c]

Norwalkviren

enteroaggregative Escherichia coli (EaggEC) [a]

Blastocystis hominis [a]

Norwalk-like-Viren

enteroinvasive Escherichia coli (EIEC)

Dientamoeba fragilis [a]

Caliciviren

enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC)

Isospora belli [a]

Astroviren

Enteritis-Salmonellen [a]

Balantidium coli [a]

Coronaviren

Shigella spp. [a], [c]

Cryptosporidium parvum [a]

Cytomegalovirus [a], [b]

Campylobacter jejunia

Cyclospora cayetanensisa, [c]

Yersinia spp. [a], [d]

Enterocytozoon bieneusi [a], [b]

Aeromonas hydrophila [a]

Encephalitozoon intestinalis [a], [b]

Plesiomonas shigelloides [a]

Trichuris trichiura [a], [c]

Clostridium difficile [a]

Schistosoma spp. [a], [c]

Vibrio cholerae O1 und O139 [c]

Strongyloides stercoralis [a], [c]

nicht-O1/O139 Vibrio cholera e

Capillaria philippinensis [a], [c]

Vibrio parahaemolyticus

Trichinella spiralis [a]

Vibrio vulnificus [c]

Ancylostoma duodenale [a], [c]

Staphylococcus aureus (Toxin)

Necator americanus [a], [c]

Bacillus cereus (Toxin)

 

Clostridium botulinium (Toxin)

 

Clostridium perfringens

 

Chlamydia trachomatis (LGV) [a]

 

Tropheryma whippelii [a]

 

LGV = Lymphogranuloma venereum

1 mögliche Ursache chronischer Diarrhöen (Dauer vier Wochen);

2 überwiegend oder ausschließlich bei Immunkompromittierten;

3 überwiegend oder ausschließlich als importierte Infektion;

4 Vorkommen überwiegend auf temperierte Klimazonen beschränkt

Tab. 2 Spektrum persistierender und chronischer Durchfälle nach Auslandsaufenthalt
  • Parasiten (Giardia lamblia, Entamoeba histolytica, Cryptosporidium parvum, Isospora belli, Cyclospora cayetanensis, Helminthen u.a.)

  • Bakterien (EaggEC, EPEC, Shigellen, Campylobacter jejuni, Aeromonas ssp., Clostridium difficile [a] u.a.)

  • postinfektiöses Reizdarmsyndrom

  • Malabsorption (± Gewichtsverlust)

  • akut: postinfektiöser Disaccharidase-Mangel

  • subakut/chronisch: subklinische tropische Malabsorption, Parasiten, tropische Sprue, Zöliakie

  • bakterielle Dünndarm-Überbesiedelung

  • Gewichtsverlust (ohne Malabsorption)

  • HIV-Infektion, Malignome

  • infektiös (C. difficile [a] , E. histolytica, Campylobacter jejuni)

  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

nach (33)

1 besonders nach antibiotischer Vorbehandlung

Tab. 3 Klinische Symptomatik und spezifische enteropathogene Erreger

Symptomatik

Fieber

Inkubationszeit

fäkale Leukozyten und Erythrozyten

Enteropathogene

Nausea, Erbrechen, wässrige Diarrhö

Ø

1-18 Stunden

negativ

ETEC, S. aureus (Toxin), Bacillus cereus (Toxin), Clostridium perfringens

profuse wässrige Diarrhö, atonisches Erbrechen

Ø

5 Stunden-3 Tage

negativ

Vibrio cholerae, ETEC

Nausea, Erbrechen, Diarrhö, Myalgien, Zephalgien

+

12 Stunden-3 Tage

negativ

Rotavirus, Norwalk-Virus, Norwalk-like-Virus

Diarrhö (z.T. blutig) und abdominelle Krämpfe

+

1-3 Tage

positiv

Campylobacter jejuni, Shigella spp., Entamoeba histolytica, Salmonella spp., Yersinia spp., Clostridium difficile

gastrointestinale Blutung

Ø/+

1-3 Tage

Blut

EHEC, Cytomegalovirus [a]

malabsorptive Diarrhö, Meteorismus, Völlegefühl

Ø

1-2 Wochen

negativ

Giardia lamblia, Cryptosporidium parvum, Cyclospora cayetanensis Mikrosporidiena

ETEC = Enterotoxin bildende Escherichia coli, EHEC = enterohämorrhagische Escherichia coli

1 fast ausschließlich bei Immunkompromittierten

Tab. 4 Mikrobiologische Diagnostik bei Verdacht auf infektiöse Enteritis nach Tropenaufenthalt

Diagnostik

Bemerkungen

Minimalprogramm

mikroskopisch

Nativpräparat (und Anfärbung, z.B. Lugol'sche Lösung)

bakteriologisch

Anreicherung und Medien unterschiedlicher Selektivität (für Salmonellen, Shigellen, E. coli u.a. Enterobakterien, Vibrionen, Yersinien) und Campylobactermedium

parasitologisch

nativer [a] und gefärbter Ausstrich, Anreicherung

sinnvolle Ergänzungen zum Minimalprogramm

Yersinien-Medium EHEC-Diagnostik, besonders bei Dysenterie-Vibrionen-Medium Koproantigen-ELISA für G. lamblia und E. histolytica

Zusatzuntersuchungen bei

Yersiniose

Kälteanreicherung, Serologie

Cholera/choleriforme Diarrhö

Anreicherung und Vibrionen-Medium, ETEC-Diagnostik

antibiotikaassoziierte Kolitis

Clostridium-difficile-Diagnostik (Toxin-Nachweis)

Kleinkindern und Säuglingen

EPEC/EIEC- und Rotavirus-Diagnostik, EHEC-Diagnostik (besonders bei Dysenterie und vor allem beim hämolytisch-urämischen Syndrom)

Helminthose (z.B. Eosinophilie)

Strongyloidiasis-Diagnostik, Schistosomiasis-Serologie

Zusatzuntersuchungen bei

Immunkompromittierten

Clostridium-difficile-Diagnostik (Toxinnachweis), EAEC-Diagnostik (bes. bei Kindern) Kryptosporidien/Cyclospora-Diagnostik, Mikrosporidien-Diagnostik Koproantigen-ELISA für G. lamblia und E. histolytica, vor allem Strongyloidiasis: Koprokultur, bioptische Abklärung (Mykobakterien, Chlamydien, Zytomegalievirus, Herpes-simplex-Virus, Mikrosporidien, Pilze u.a.)

chronische Diarrhö

Wiederholung (mindestens dreimal) der bakteriologischen und parasitologischen Untersuchungen inklusive EaggEC, Yersinien und C. difficile, Koproantigen-ELISA für G. lamblia und E. histolytica, Kryptosporidien/Cyclospora-Diagnostik, ggf. Strongyloidiasis-Diagnostik (s.o.), ggf. tropenmedizinische und gastroenterologische Abklärung

nach (35)

1 nur sinnvoll bei frischen Stuhlproben (sofortige Untersuchung erforderlich)

Tab. 5 Durchfälle im Rahmen systemischer Infektionen

akute Infektionen

chronische Infektionen

Katayama-Syndrom [a]

Chagaskrankheit (chronisches Stadium)

Legionellose

Zytomegalie

Listeriose

Darmtuberkulose

Malaria

Histoplasmose

Masern

HIV-Infektion

Ornithose

Lymphogranuloma venereum

Rickettsiosen

Mycobacterium-avium-intrazelluare-Infektion [b]

Sepsis

Schistosomiasis (intestinal)

Toxinschocksyndrom

Schlafkrankheit

Trichinose

viszerale Leishmaniose

Typhus/Paratyphus

Whipple-Erkrankung

Virushepatitis (besonders A und E)

 

1 akute Schistosomiasis;

2 fast nur bei Immunkompromittierten

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Literatur

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Anschrift für die Verfasser

Dr. Michael Hoelscher

Abt. für Infektions- und Tropenmedizin

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München

Leopoldstr. 5

80802 München

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Literatur

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Abt. für Infektions- und Tropenmedizin

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