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DOI: 10.1055/s-2003-45453
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Fragen für den Facharzt
Publication History
Publication Date:
11 September 2003 (online)
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Die urogenitale Verlaufsform der Sarkoidose ist eine Rarität. Neben dem Befall des Samenstranges, der Hoden und der Nebenhoden werden in der Literatur auch Verlaufsformen mit Befall der Nieren, der Harnröhre, der Harnleiter, der Prostata und der Blase beschrieben. Oftmals ist die urogenitale Sarkoidose mit der pulmonalen Hauptverlaufsform assoziiert. Sehr selten wird eine primäre urogenitale Manifestation der Sarkoidose beschrieben. In diesen Fällen muss natürlich eine weiterführende diagnostische Abklärung bezüglich weiterer Organmanifestationen der Sarkoidose, insbesondere der Lunge, erfolgen. Zu bedenken ist dabei, dass die Sarkoidose praktisch in allen Organen manifest werden kann (s. a. Baughman et al., 2003: Sarcoidosis. 361: 1111-1118). Die Behandlung der urogenitalen Manifestationen der Sarkoidose ist bisher uneinheitlich. Bei histopathologischer Sicherung der Diagnose kann sicherlich organerhaltend operiert werden. Andererseits lässt sich bei primärer Manifestation im Hoden- oder Nebenhodenbereich bei fehlender histologischer Sicherung eine „akzidentelle Orchiektomie” nicht immer vermeiden. Zu Denken geben hier aber auch vereinzelte Fälle in der Literatur, bei denen von einer Sarkoidose in Vergesellschaftung mit Malignomen berichtet wird (s. a. Fukutani et al., 1987: Carcinoma of the renal pelvis and bladder associated with sarcoidosis: a case report. Urol Int 42: 224-226). |
Antwort B ist richtig Bezug: Esser und Rothenberger: Sarkoidose des Samenstranges und des Nebenhodens. Seite 354 |
Da die individuelle Körpergröße und das Gewicht nicht zuletzt genetisch determiniert sind, fällt es schwer, geeignete Kontrollgruppen zu definieren. Als Wagstaff et al. 1992 im BJU ihre besorgniserregende Mitteilung über Wachstumsverzögerung bei 20 % der Kinder nach Harnblasenaugmentation machten, waren diese Beobachtungen nicht etwa das Ergebnis einer kontrollierten, Hypothesen-basierten und prospektiv angelegten Studie, sondern das unerwartete Zufallsprodukt eines retrospektiven Aktenstudiums mit ursprünglich ganz anderer Zielsetzung. Die an 4 verschiedenen Lokalisationen gemessenen Knochendichten zeigten keine signifikanten Unterschiede. Die Zusammenschau der Reevaluation des Wagstaff-Kollektivs und der aktuellen Studienergebnisse legt nahe, dass es nach Augmentation der Harnblase mit Darmanteilen bei zirka 15 % der Patienten zu einem Abfall von der präoperativen Perzentilen-Position kommt, der allerdings in etwa der Hälfte der Betroffenen reversibel erscheint. |
Antwort B ist richtig Bezug: Elmar W. Gerharz, Michael Preece, Patrick G. Duffy, Philip G. Ransley, Rachel Leaver, Christopher RJ. Woodhouse: Längenwachstum nach Harnblasenaugmentation mit Darmsegmenten. Seite 341 |
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Damit die radikale Prostatektomie (RPx) auch in der Zukunft weiterhin ihren Stellenwert gegenüber den verschiedenen strahlentherapeutischen Verfahren behaupten kann, ist eine exzellente postoperative Lebensqualität die Conditio sine qua non. Herausragend für eine langfristig gute Lebensqualität ist neben der postoperativen Kontinenzsituation auch die Erhaltung der Erektionsfähigkeit. Damit wird ersichtlich, dass neben der operativen Erfahrung auch die Techniken zur Nervenerhaltung und -protektion von entscheidender Bedeutung sind (s.a. Jünemann: Anatomie des Musculus rectourethralis und dessen Lagebeziehung zur Prostata und zum externen urethralen Sphincter. Urologe A 2001; 40: 234). Aufgrund des engen topographischen Verlaufes der Nerven für die Blasen- und Schwellkörperinnervation bzw. durch das behutsamere Präparieren bei der potenzerhaltenden RPx ist, neben dem Potenzerhalt, auch eine bessere Kontinenzsituation postoperativ zu erwarten. Neben dem Patientenalter ist natürlich auch das Tumorstadium für die Entscheidung zur Potenzerhaltung wesentlich, wobei wir natürlich heute auch wissen, dass die Blase einen altersphysiologischen Funktionsverlust (aging bladder) erleidet (van der Horst und Jünemann: Anatomy and pathophysiology of the aging bladder. In. The aging bladder - facts and fiction. Plas E (Hrsg) Springer Verlag, 2003). Die Arbeit der Kollegen bestätigt erneut die Bedeutung der Radikaloperation mit nerverhaltender Op-Technik, weil die Patienten durch das subtilere Operationsverfahren nicht nur häufiger potent bleiben, sondern kontinenter und zufriedener sind. Dem ist nichts hinzuzufügen. |
Antwort E ist richtig Bezug: Hodzic et al.: Lebensqualität nach radikaler Prostatektomie. Seite 337 |
Zu 1: Behandlungsempfehlungen für Nieren und Harnleitersteinen der DGU und EAU |
Antwort D ist richtig Bezug: Thomas Knoll et al.: Interventionelle Therapie von Harnsteinen.Seite 313 |
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Steinlokalisation |
Größe |
Methode der Wahl |
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Nierenbecken |
< 1,5 cm |
ESWL |
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1,5 bis 2,0 cm |
URS/PCNL |
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> 2,0 bis 2,5 cm |
PCNL |
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Ausgussstein |
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PCNL (evtl mit ESWL) |
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proximaler Ureter |
< 1 cm |
URS / ESWL |
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>1 cm |
ESWL |
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distaler Ausgussstein |
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ESWL/URS |
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Zu 2: Ausschlusskriterien der ESWL-Behandlung |
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absolut |
relativ |
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Schwangerschaft |
abdominelle Aneurysmen |
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Abflussbehinderung distal des Steines |
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Fettleibigkeit |
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große Steinmasse |
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Herzschrittmacher (stand by) |
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manifester Harnwegsinqfekt | |||
Patientengröße |
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Skelettanomalien |
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unbehandelte Gerinnungsstörung |
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unbehandleter Hypertonus |
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Zu 3: Anfängliche Bedenken bei der Behandlung von Kindern mittels ESWL konnten sich nicht bestätigen. Im Gegenteil zeigten sich gerade bei dieser Patientengruppe exzellente Ergebnisse (Newman D, Coury T, Lingeman J, Mertz JH, Mosbaugh PG, Steele RE, Knapp PU. Extracorporal Shockwave lithotripsie experinece in children. J Urol 1986; 136: 238). Zu 4: Die Rate der Steinfreiheit nimmt mit steigender Steingröße ab und es werden häufiger wiederholte Behandlungen oder andere Behandlungsverfahren notwendig. Optimal ist die ESWL zur Behandlung von Nierensteinen bis maximal 2 cm. Nur wenige Lokalisationen (Kelchdivertikelsteine) sind der ESWL-Behandlung schlecht zugänglich (Smith AD. Smith's Textbook of Endourology (1996). Quality Medical Publishing Inc., St. Louis, MO, USA). Zu 5: Klassische Indikationen für die PCNL sind zum einen nicht stoßwellengerechte Steine (> 2 cm, Ausgusssteine) und zum anderen Nierensteine bei Harnwegsobstruktionen. Bei Steinen, die über einen Zugang durch die untere Kelchgruppe zu erreichen sind, besteht, im Gegensatz zu Zugängen über die mittlere oder obere Kelchgruppe, das geringste Risiko einer Verletzung von benachbarten Organen (Tawfiek ER, Bagley DH. Management of upper urinary tract calculi with ureterscopic techniques. Urology 1999; 53: 23-25). |