Zusammenfassung
Es werden die Unfalldaten einer repräsentativ gezogenen Stichprobe der 18- bis 79-jährigen
Bevölkerung in Deutschland aus dem Bundes-Gesundheitssurvey 1998 vorgestellt. Männer
erleiden mehr Unfälle als Frauen (15,1 versus 9,4 %), dies liegt insbesondere in der
Unfallhäufigkeit junger Männer begründet. Schwerpunkte des Verletzungsgeschehens sind
häusliche Unfälle, Arbeitsunfälle und Sport-/Freizeitunfälle.
Bei den häuslichen Unfällen sollten weitergehende Maßnahmen zur Prävention im Vordergrund
stehen, da diese Unfälle zu einem großen Anteil als vermeidbar gelten müssen.
Die Häufigkeit von Arbeitsunfällen ist je nach Berufsgruppe sehr unterschiedlich.
Die Unfallhäufigkeit der Auszubildenden ruft dabei in besonderem Maß nach Präventionsmaßnahmen.
Das Risiko eines Arbeitsunfalls steigt mit der Verknüpfung von körperlichem Einsatz
und Verantwortung. Daneben gibt es definierte zusätzliche Belastungen, die das Risiko
von Arbeitsunfällen erhöhen.
Die Rolle der Freizeitunfälle ist wiederum beim männlichen Anteil der Befragten besonders
groß. Da regelmäßig Sport zu treiben zu den Empfehlungen des Gesundheitssystems gehört,
kann die durch die Sportausübung sehr stark ansteigende Rate von Unfällen nicht tatenlos
hingenommen werden.
Über 70 % aller Berufstätigen sind nach einem Unfall arbeitsunfähig. Wird ein körperlich
anstrengender Beruf ausgeübt, dann führen Unfälle in mehr als 80 % zu einer Arbeitsunfähigkeit.
Der Häufigkeitsgipfel der Dauer der Arbeitsunfähigkeit liegt bei ein bis zwei Wochen.
Die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit nach einem Unfall steigt mit steigendem Lebensalter.
Knochenbrüche als Verletzungsfolge spielen mit zunehmendem Alter eine immer größere
Rolle, bei Frauen früher als bei Männern. Jenseits des 70. Lebensjahres machen Knochenbrüche
weit mehr als die Hälfte der Verletzungsfolgen aus.
Abstract
Accident data of a representative sample of the German population aged 18 to 79 years
are presented. Database was the 1998 Federal German Health Survey.
Men suffer more often from accidents than women (15.1 versus 9.4 %); this figure is
mainly based on the accident frequency of young men. Main emphases of the injury events
lay on domestic accidents, work accidents and sports/leisure accidents.
Regarding the domestic accidents more far-reaching preventive measures should be predominantly
undertaken since these accidents must be regarded as largely avoidable.
The frequency of work accidents is very different, depending on the occupational group.
The accident frequency of trainees calls especially for prevention measures. The risk
of a work accident increases with the combination of physical activity and responsibility.
There are also early defined incidences of strain enhancing the risk of work accidents.
Again, the incidence of leisure accidents is especially great for the male population.
Since regular sports is part of health system recommendations, the steep rise in the
rate of sports accidents should not be tolerated.
More than 70 % of all working persons are not fit for work after an accident. If a
physically exhausting profession is practised, then accidents result by more than
80 % in inability to work. The frequency peak of the duration of the work inability
is 1 to 2 weeks. The duration of a work inability after an accident increases with
increasing age.
Bone fractures as a consequence of injuries play an increasingly great role with increasing
age; in women earlier than in men. In persons over 70 years of age, far more than
half of the injury consequences result in bone fractures.
Schlüsselwörter
Bundes-Gesundheitssurvey 1998 - Unfälle - Verletzungen - Prävention - Arbeitsunfähigkeit
Key words
Federal German Health Survey 1998 - accidents - injuries - prevention - work inability