Aktuelle Urol 2004; 35(1): 22-23
DOI: 10.1055/s-2004-822933
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Anatomie für Urologen

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Publication Date:
15 July 2004 (online)

 
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Anatomische Studien sind die Basis der Chirurgie. Urologische Details wie beispielsweise die DenonvillierŽsche Faszie sind in Anatomie-Atlanten jedoch mitunter schlecht oder gar nicht dargestellt. Der folgende Artikel gibt Hinweise, ob ein Blick in das World Wide Web das Studium schwerer Atlanten ersetzen kann. Über die besprochenen WWW-Adressen hinaus findet man in der hervorragend sortierten anatomischen Linksammlung Medlina weitere Verweise.(www.medlina.com/anatomy.htm)

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Anatomisches Institut Tübingen

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Hier wird überzeugend demonstriert, wie eine digitale Bildersammlung - durch eine sehr gute Benutzerführung arrangiert- sinnvoll dargestellt werden kann. Das Angebot richtet sich naturgemäß primär an Studenten, jedoch finden auch Ärzte durchaus interessante Inhalte vor. Wenngleich die Stichprobe ”Denonvillier“ nicht zum Erfolg führte, finden sich dennoch zahlreiche, zum Teil computeranimierte Darstellungen, welche z. B. für Vorträge hervorragend eingesetzt werden können. Sämtliche Inhalte beziehen sich auf das aktuelle Semesterprogramm.

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VOXEL-MAN-Gallery (UKE Hamburg)

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Das Institut für Medizinische Informatik des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) setzt Meilensteine in virtueller Bildgebung. Das Programm VOXEL-MAN, welches durch den Springer-Verlag auf 3 CD oder DVD vertrieben wird, ist hier in repräsentativen Ausschnitten dargestellt. Die sehr professionell gestalteten Seiten laden zum Spaziergang durch virtuelle Körperwelten ein. Speziell urologische Inhalte finden sich jedoch nicht. Das Layout orientiert sich am bereits mehrfach beschriebenen UKE-Design. Die Website wurde unmittelbar vor der Beurteilung aktualisiert.

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Workshop Anatomie für's Internet

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Das Angebot der Universität Heidelberg basiert zum einen auf dem Visible Human Project (VHP; www.nlm.nih.gov/research/visible), zum anderen auf einem umfangreichen elektronenmikroskopischen Atlas. Sämtliche Bilder lassen sich in unterschiedlichen Auflösungen laden. Die MRT-Bilder sind zusätzlich als kurze (und sehr kleine) AVI-Filme ladbar. Leider ist die Anordnung, Farbgebung und Organisation der Seiten schlecht gelungen. Der erste Eindruck der Unübersichtlichkeit bleibt bestehen. Auf den zweiten Blick offenbart sich zusätzlich eine gewisse Oberflächlichkeit. So fehlen häufig Beschriftungen oder Erläuterungen und die MRT-Filme sind mit einem roten Schriftzug, welcher ein ungenehmigtes Kopieren verhindern soll - überzogen. Ein Aktualisierungsdatum wird nicht angegeben, die Links auf der Seite deuten jedoch auf eine zeitnahe Bearbeitung hin.

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Stanford visible female

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Das ”visible human project (VHP)“ macht Orginal-Schnittbilder eines freiwilligen männlichen ”Spenders“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Aufbauend auf dieser Grundidee ist es den Wissenschaftlern aus Stanford gelungen, Bilder aus einem weiblichen Becken darzustellen. Im Gegensatz zum VHP sind die digitalisierten Schnittbilder virtuell zu dreidimensionalen Modellen rekonstruiert worden. So ist es möglich, z. B. den Musculus levator ani isoliert und dreidimensional animiert zu betrachten. Modelle des Knochensystems, der Muskeln, der Leitungsbahnen, der Inneren Organe und der Haut zeigen bewegte Idealansichten in drei Dimensionen. Der Lernwert dieser überaus interessanten Seiten ist dementsprechend hoch. Einzig die hohen Ladezeiten des umfangreichen Bildmaterials schlagen negativ zu Buche.

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Center for human simulation

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Auch die University of Colorado bezog das Basis-Datenmaterial vom VHP. Die Website des ”Centers for human simulation“ zeigt analog zu den Seiten aus Stanford dreidimensional animierte Modelle, welche v. a. die Funktion der betreffenden Organsysteme darstellen und simulieren. Bislang finden sich allerdings noch keine speziell urologischen Simulationen. Im Gegensatz zu den Seiten aus Stanford wirkt diese Homepage etwas unübersichtlich und hektisch.

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Dr. Martin Schostak, Berlin

 
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