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DOI: 10.1055/s-2004-822936
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Fragen für den Facharzt
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. Juli 2004 (online)
Frage 4 - Urologische Notfälle
Frage: Welche der folgenden Aussagen treffen zum Aneurysma der Arteria iliaca zu?
1. Das Rupturrisiko eines Aneurysmas der A. iliaca ist geringer als das eines Aneurysmas der Aorta abdominalis.
2. Typische Symptome eines Aneurysmas der A. iliaca sind rektal palpabler, pulsierender Tumor, eine Hämaturie, eine Blasenentleerungsstörung und eine Ureterkompression.
3. Aneurysmen der A. iliaca sind meist mit Aneurysmen der Aorta vergesellschaftet.
4. 75% der isolierten Iliacalaneurysmen bleiben asymptomatisch.
Antworten:
A) 2 und 3 sind richtig
B) 1, 2 und 4 sind richtig
C) 2, 3 und 4 sind richtig
D) 1, 3 und 4 sind richtig
E) alle sind richtig
#Antwort 4 - Urologische Notfälle
Isolierte Iliacalaneurysmen bilden eine seltene Entität (0,03%). Zumeist sind sie mit einem Aneurysma der Aorta abdominalis vergesellschaftet (Antwort 3 richtig). Die Rupturationsgefahr ist bei den isolierten Iliacalaneurysmen deutlich höher als bei Aortalaneurysmen (Antwort 1 falsch). Die klinische Symptomatik eines Iliacalaneurysmas wird von seiner Lokalisation im Becken bestimmt, diese wird durch die Kompression benachbarter Organe verursacht. Neben Abdominalschmerzen werden auch Ureterkompressionen mit konsekutiver Hydronephrose, Blasenentleerungsstörungen, Hämaturie eine Claudicatio intermittens, Nervenkompressionsschmerzen, arteriovenöse Fisteln und eine Thrombose der Vv. iliaca beschrieben (Antwort 2 richtig). Jedoch ist zu bedenken, dass 75 % der Aneurysmen der Iliacalarterie unbemerkt bleiben (Antwort 4 richtig). Therapeutisch wird eine selektive chirurgische Entfernung der Aneurysmen bei einem Durchmesser > 3 cm oder bei klinischer Symptomatik empfohlen.
Antwort C ist richtig.
Vlasic-Matas et al.: Aneurysma der A. iliaca als Differenzialdiagnose des Harnverhalts. Seite 62