Aktuelle Urol 2004; 35(2): 103
DOI: 10.1055/s-2004-822945
Tipps und Tricks

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Persönliche operative Tipps und Tricks

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Publication Date:
15 July 2004 (online)

 
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    Am Anfang stand die Idee, spezielle operative Erfahrungen und oft unausgesprochene handwerkliche Details einzelner Experten vielen operativ tätigen Urologen zur Verfügung zu stellen. Da klassische wissenschaftliche Meetings unter einem erheblichen Zeitdruck stehen, fokussieren auch die Präsentationen operativer Beiträge auf Resultate und die Diskussion über kontroverse Strategien. Die häufig entscheidenden operativen Details können bzw. werden nicht erwähnt. Zudem treten operativ versierte, aber wissenschaftlich stille Fachvertreter selten als Referenten oder auch als Zuhörer in der Öffentlichkeit auf.

    Um diese für den operativen Erfolg mitentscheidende Lücke zu schließen, wurde im Jahr 1998 in Wuppertal erstmals das Symposium "Operative Tipps und Tricks“ ausgerichtet, bei dem Referenten anhand von vorgegebenen Fragen als Gerüst ausschließlich auf diese operativen Details eingehen sollten. Seit dem Jahr 2002 werden diese Symposien gemeinsam mit der Urologischen Klinik in Oberhausen ausgerichtet und wurden um einen Live-OP-Teil ergänzt.

    Auf der Grundlage dieser Symposien wurde in den vergangenen Jahren in der Aktuellen Urologie die Rubrik "Operative Tipps und Tricks“ publiziert und redaktionell von Herrn Oberarzt Dr. Ubrig und mir gestaltet. Hierbei wurde versucht, die Themen der oben genannten Symposien widerzuspiegeln. Nicht zuletzt wegen dem Versuch, hierbei thematische Oberbegriffe zu finden und einen Zusammenhang darzustellen, konnten einzelne "operative Randnotizen“ nicht berücksichtigt werden.

    Mit der "neuen“ Aktuellen Urologie wollen wir versuchen, noch individueller die Erfahrung einzelner Experten zu veröffentlichen. Betont werden soll, dass es nicht um Neues gehen soll bzw. muss. Oftmals gibt es alte Tricks, die es wiederzuentdecken gilt. Früher gab es bei Handwerkern und Chirurgen die Wanderjahre, die einen Überblick über verschiedene Techniken erleichterte. Dies ist in Anbetracht der rapiden Beschleunigung bzw. Divergenz operativer Techniken und einer Abnahme rotierender "Wanderjahre“ immer schwieriger geworden. Ich persönlich versuche 1- bis 2-mal pro Jahr an Kliniken zu hospitieren und insbesondere bei verschiedenen Operationen zu assistieren. Und bislang habe ich immer etwas Neues und oftmals für den primär operierenden Kollegen scheinbar Nebensächliches, weil Selbstverständliches, entdecken und "mitnehmen“ können.

    Bewusst soll mit den "Persönlichen operativen Tipps und Tricks“ versucht bzw. angeregt werden, noch individueller auf den einzelnen Operateur zuzugehen und zu erfahren, mit welchen Mitteln oder Instrumenten er schwierige Operationssituationen bewältigt. Die Lösung von thematischen Oberbegriffen soll dabei helfen, diese "Goldkörner“ zu finden. Es muss demzufolge keine wissenschaftliche Diskussion des eigenen vorgestellten operativen Tipps oder Tricks erfolgen. Die Wertung soll dem Leser überlassen sein, der als praktizierender Operateur in aller Regel aufgrund seiner eigenen Erfahrung mit einer hohen Treffsicherheit wird entscheiden können, welcher der vorgestellten Tipps und Tricks übernehmenswert oder der eigenen Überprüfung wert ist.

    Als Mitherausgeber der Aktuellen Urologie hoffe ich, dass sich möglichst viele Urologen ermutigt fühlen, in dieser Rubrik ihre operative Detailkenntnis darzustellen.

    Stephan Roth, Wuppertal