Aktuelle Urol 2004; 35(1): 33
DOI: 10.1055/s-2004-829468
Fragen für den Facharzt

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Fragen für den Facharzt

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Juli 2004 (online)

Inhaltsübersicht #

Frage 2 - Neurourologie

Bitte prüfen Sie folgende Aussagen zum Artikel ”Minimalinvasive, sichere Behandlung der neurogenen Blase bei Meningomyelozelen (MMC)-Kindern mit Botulinum-Toxin A (BTX-A)“ auf ihre Richtigkeit: Die Behandlung von MMC-Kindern mit einer BTX-A Detrusor-Injektion ...

1. ... ist aufgrund der nicht bestehenden Zulassung für diese Therapieoption lediglich Zentren vorbehalten,

2. ... ist bei Kindern mit einer höheren Nebenwirkungsrate assoziert,

3. ... erhöht das Reflexievolumen und die maximale Blasenkapatität und schützt somit wirksam den oberen Harntrakt,

4. ... zeigt bei MMC-Kindern aufgrund der mitunter stark ausgeprägten Detrusorhypertrophie nur unzureichende Behandlungserfolge,

5. ... steht in der Behandlungskaskade als Therapieoption nach Behandlungsversuchen mit anticholinergen Substanzen und vor operativen Eingriffen (Blasenaugmentation).

Antworten:

A) Antwort 1 und 3 sind richtig

B) Antwort 2 und 4 sind richtig

C) Antwort 1, 2, 3 und 5 sind richtig

D) Antwort 1, 3 und 5 sind richtig

E) Alle Antworten sind richtig

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Antwort 2 - Neurourologie

Die Behandlung mit BTX-A ist bislang noch nicht für die Therapie von neurogenen Blasendysfunktionen zugelassen und sollte somit auch lediglich in Zentren, die über die unter Umständen notwendigen intensivmedizinischen Einrichtungen verfügen, durchgeführt werden. Zwar ist in der Literatur bislang noch über keinen letalen Ausgang nach BTX-A Detrusor- Injektion berichtet worden, aufgrund des äußertst hochpotenten Nervengiftes sind aber systemische Auswirkungen (bis hin zur Lähmung der Atemmuskulatur) denkbar. Dies gilt vor allem für Kinder, auch wenn der Einsatz von BTX-A hier ebenfalls als sicher einzuschätzen ist, da lediglich Dosierungen eingesetzt werden, die ein Viertel der LD 50 betragen. Das Toxin scheint nach der zur Verfügung stehenden Literatur unabhängig der zugrunde liegenden Ursache der Detrusorhyperaktivität (Querschnitt, MMC, MS etc.) zu wirken, da es direkt an der motorischen Endplatte der parasympathischen Nervenendigungen wirkt und hier die Freisetzung von ACh aus den präsynaptischen Vesikeln hemmt. Inwieweit die Ausprägung der Detrusorhypertrophie einen Einfluss auf die Wirksamkeit hat, ist derzeit noch Gegenstand der klinischen und experimentellen Forschung und Diskussion. Klinische Studien zeigen allerdings, dass auch bei MMC-Kindern die Dertusor-Infiltration mit BTX-A eine wirksame Therapieoption darstellt, die eingesetzt werden kann, wenn anticholinerge Therapieversuche scheitern und bevor operative Behandlungen, wie z. B. eine Blasenaugmentation, zum Einsatz kommen.

Antwort D ist richtig.

Lusuardi et al.: Minimalinvasive, sichere Behandlung der neurogenen Blase bei Myelomeningozelen-Kindern mit Butolinum-Toxin A. Seite 49

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Literatur

  • 1 Schurch B , Stohrer M , Kramer G , Scmidt DM , Gaul G , Hauri D . . Botulinum-A Toxin for treating detrusor hyperreflexia in spinal cord injured patients: a new alternative to anticholinergic drugs? Priliminary results.  J Urol. 2000;  164 692-7
  • 2 Schulte-Baukloh H , Michael T , Schobert T , Stolze T , Knipsel HH . . Efficacy of botulinum-a toxin in children with detrusor hyperreflexia due to myelomeningocele: preliminary results.  Urology. 2002;  59 325-7
  • 3 Mellanby J . . Comparative activities of tetanus and botulinum toxins.  Neuroscience. 1984;  11 29-34
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Literatur

  • 1 Schurch B , Stohrer M , Kramer G , Scmidt DM , Gaul G , Hauri D . . Botulinum-A Toxin for treating detrusor hyperreflexia in spinal cord injured patients: a new alternative to anticholinergic drugs? Priliminary results.  J Urol. 2000;  164 692-7
  • 2 Schulte-Baukloh H , Michael T , Schobert T , Stolze T , Knipsel HH . . Efficacy of botulinum-a toxin in children with detrusor hyperreflexia due to myelomeningocele: preliminary results.  Urology. 2002;  59 325-7
  • 3 Mellanby J . . Comparative activities of tetanus and botulinum toxins.  Neuroscience. 1984;  11 29-34