Rofo 2004; 176(8): 1074
DOI: 10.1055/s-2004-830964
85. Deutscher Röntgenkongress

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der KM-Injektionsrate auf die Transitzeit

MRA der Karotiden
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Publication Date:
18 August 2004 (online)

 
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    Um bei der kontrastmittelverstärkten Magnetresonanz-Angiographie dreidimensionale Bilder von hoher Qualität zu erhalten, müssen bestimmte Strategien verfolgt werden. Der Einfluss der Injektionsrate und des Volumens auf die Ankunftszeit des Kontrastmittels in der Arteria carotis communis, der Vena jugularis und die daraus resultierende arteriovenöse Transitzeit wurde nun in einer Regensburger Studie untersucht.

    Thomas Herold et al. bewerteten diese Parameter bei 60 Patienten, die wegen einer vermuteten Hirnerkrankung untersucht wurden. Sie wurden prospektiv und randomisiert in 6 Gruppen mit verschiedenen Kontrastmittel(KM-)mengen (Gadopentat-Dimeglumin 2, 10, 20 ml) und Injektionsraten (0,5, 1, 2, und 4 ml/s) eingeteilt. Gleichzeitig mit der Injektion des KM nahmen die Autoren 50 wiederholte Messungen (1/s) auf Höhe der A. carotis communis vor (Invest Radiol 2004; 39: 65-72).

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    Zeitliche Abstimmung der Kontrastmittelinjektion und der Datenakquisition in der Turbo-MRA (Bild: MR-Angiographie und Elektronenstrahl-CT-Angiographie. Thieme 2000).

    Die durchschnittliche Ankunftszeit des KM in der rechten A. carotis communis lag für alle Patienten bei 16,8 s (7-25 s) und bei 25,2 s (12-32 s) in der rechten Vena jugularis. Die mittlere arterio-venöse Transitzeit war 8,4 s (5-14 s). Bei kleineren Flussraten (0,5 ml/s) konnten die Autoren eine statistisch signifikante längere Ankunftszeit in der Carotis (Mittelwert 22,6 ± 2,3 s) und der V. jugularis (Mittelwert 32,6 ± 2,6 s) beobachten; die arteriovenöse Transitzeit war länger (Mittelwert 10,1 ± 1,9 s) als bei größeren Flussraten. Das Volumen des Kontrastmittels hatte keinen Einfluss auf diese Parameter. Die größte arterielle und venöse Signalintensität und ein beständiges KM-Plateau nach 50 Sekunden war vom Volumen, aber nicht von der Injektionsrate abhängig.

    Die Autoren schlussfolgern, dass die arteriovenöse Transitzeit von der Injektionsrate abhängt. Kleinere Injektionsraten führten zu einer längeren Transitzeit, was venöse Überlagerungen vermeiden und zu einer besseren Bildqualität führen kann. Sie empfehlen eine Flussrate von 1-2 ml/s und eine KM-Menge von mindestens 20 ml Gadopentat-Dimeglumin.

    Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt

     
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    Zeitliche Abstimmung der Kontrastmittelinjektion und der Datenakquisition in der Turbo-MRA (Bild: MR-Angiographie und Elektronenstrahl-CT-Angiographie. Thieme 2000).