Rofo 2004; 176(8): 1078
DOI: 10.1055/s-2004-831262
85. Deutscher Röntgenkongress

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Bedeutung von Kalzifikationen bei Brustkrebs

Mammographie
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Publication Date:
18 August 2004 (online)

 
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    Ob lineare und verzweigte Kalzifikationen, die in der Mammographie bei kleinen, primär invasiven Tumoren nachweisbar sind, Indikatoren für eine schlechte Prognose sind, überprüften jetzt C. Peacock et al. in ihrer britischen Studie (Clinical Radiology 2004; 59: 165-170).

    Die Autoren analysierten retrospektiv die Daten von 50 Frauen mit einem invasiven Brustkrebs mit einem Durchmesser von unter 15 mm, bei denen in der Mammographie auch Kalzifikationen nachweisbar waren. Dies wurde mit Patientinnen einer Kontrollgruppe verglichen, die jedoch keine Mikrokalzifikationen hatten. Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 5 Jahre.

    Von den 50 Patientinnen mit Kalzifikationen verstarben 5 an dem Brustkrebs. Davon waren 3 Lymphknoten-positiv und 2 -negativ. In der Kontrollgruppe mit 78 Frauen ohne Kalzifikationen verstarb während des Beobachtungszeitraums keine der Patientinnen. Im Fisher Exact Test ergab sich ein statistisch signifikanter Unterschied in der Todesrate. Das Risiko eines Rezidivs war in der Gruppe der Frauen mit Kalzifikationen ebenfalls signifikant erhöht.

    Ein kleiner, invasiver Brustkrebs mit Kalzifikationen hat eine schlechtere Prognose als ein Tumor ohne dieses Phänomen, so die Autoren. Der Vorteil des mammographischen Befundes als unabhängiger prognostischer Faktor liegt darin, dass Hochrisiko-Patientinnen frühzeitig identifiziert werden können.

    Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt