Aktuelle Gastroenterologie

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Die Halbwertzeit des medizinischen Wissens verkürzt sich von Jahr zu Jahr. Diese Entwicklung macht auch vor der Gastroenterologie nicht halt. Das vorliegende Supplement der Deutschen Medizinischen Wochenschrift beinhaltet Übersichtsartikel von Experten der jeweiligen Fachgebiete, die in prägnanter und knapper Form den aktuellen Stand der jeweiligen Themen darlegen. Gleichzeitig wurden die Artikel nach den Richtlinien der DMW einem Reviewverfahren unterzogen, so dass zwei weitere Experten die Inhalte rezensiert haben.

Anlass dieses Supplementbandes ist die erste Veranstaltung eines 2 œ tägigen gastroenterologischen Seminars in Potsdam. Einerseits werden im Überblick die sich ändernden Standards unseres täglichen gastroenterologischen Handelns aktuell und kompakt dargestellt, andererseits erfolgen wissenschaftliche Ausblicke auf neue Entwicklungen in der Gastroenterologie. Zwei Themenblöcke befassen sich mit den Erkrankungen und diagnostischen und therapeutischen Problemen der Organsysteme von Leber, Dünn- und Dickdarm. Einen besonderen Schwerpunkt bildet der Block „von der chronischen Entzündung zum Malignom“. Hier sollen Zusammenhänge zwischen einer chronisch persistierenden Entzündung und der Malignomentstehung und entsprechende Überwachungsstrategien aufgezeigt werden. In diesem Zusammenhang steht auch die Problematik der Weitervermittlung und Akzeptanz von Vorsorgeuntersuchungen, wie wir es derzeit am Beispiel der präventiven Koloskopie sehen. Die Infektionen in der Gastroenterologie haben in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung erlangt. Sich ändernde Therapieoptionen von chronischen gastrointestinalen Infektionen haben die Prognose der Erkrankungen deutlich verbessert. Durch die zunehmende Globalisierung müssen wir uns mit Infektionsproblemen von Reisenden hinsichtlich der Prophylaxe, der Diagnostik und der Therapie auseinandersetzen. Es ist daher ein besonderes Anliegen, die Aufmerksamkeit auf die Schnittstelle zwischen der Infektiologie und Gastroenterologie zu lenken. In dem endoskopischen Teil werden neben Standards neue Entwicklungen in Diagnostik und Therapie vorgestellt, die sicherlich in der Ausführung spezialisierten Zentren vorbehalten bleiben. Diese neuen Methoden sollen aber als Option der breiten Ärzteschaft kritisch dargelegt werden.

In der heutigen Zeit sind derartige Veranstaltungen ohne Sponsoren nicht durchführbar, und wir danken der Falk Foundation e.V. für die großzügige Unterstützung.

Wir hoffen, mit dem vorliegenden Heft wichtige aktuelle Informationen für Ihren praktischen Alltag zu geben und auch Ihr Interesse zu wecken, an dem nächsten Seminar in Potsdam im Jahre 2006 teilzunehmen.