Inkontinenz

Table of Contents

So manches "Tabu-Thema" hat durch das Internet einen Wandel erfahren. Im urologischen Bereich gehören dazu vor allem die erektile Dysfunktion und die Inkontinenz. Mit jeweils ca. 4 Millionen Betroffenen handelt es sich dabei um regelrechte "Volkskrankheiten". Das weltweite Netz kann die Aufklärung verbessern und durch die Anonymität des Mediums Schwellenangst und Scham der Betroffenen mindern. Im Folgenden wird untersucht, ob die das Thema Inkontinenz betreffenden Websites dieses Ziel erreichen.

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V

Die Deutsche Kontinenzgesellschaft hat seit ihrer Gründung 1987 - damals noch als "Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.V." - steten Zulauf an Mitgliedern. Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Apotheker, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Sanitätsfachhändler, Hersteller von Inkontinenzprodukten, Vertreter der Pharma-Industrie und - nicht zuletzt - Betroffene und deren Angehörige sollen hier zusammenfinden. Die GIH veranstaltet regelmäßig Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen. Inkontinenz betrifft vor allem Ältere. Schade, dass die meisten Texte wegen der winzigen Schrift (hellblau auf weißem Grund) sehr schlecht zu lesen sind. Für die Illustrationen gilt das Gleiche (hellblau auf dunkelblauem Grund). Beiträge von ausgewiesenen Experten erklären gut verständlich medizinische Sachverhalte. Vorbildlich ist die Auflistung von Kontaktadressen, z.B. von Selbsthilfegruppen, Kliniken oder Beratungsstellen usw. in räumlicher Nähe. Die österreichische Variante der Gesellschaft hat ebenfalls seit einiger Zeit eine Homepage (http://www.inkontinenz.at/). Sie enthält jedoch viele der oben beschriebenen Bereiche nur in äußerster Kurzform. Die Darstellung ist noch schlechter als bei der bundesdeutschen Variante.

URL: www.gih.de

Selbsthilfeverband Inkontinenz e. V

Die Website des Selbsthilfeverbandes Inkontinenz zeigt, was im Webdesign heutzutage Standard sein sollte, um ein Thema interessant und attraktiv darzustellen. Sämtliche Aspekte des Themas werden ausführlich und interessant erklärt und diskutiert. Mehrere Chatrooms (nach Zielgruppen sortiert) sowie Foren, eine gut recherchierte Linkliste, ein Bereich speziell für Kinder ("Kinderecke"), topaktuelle Informationen, ein interaktiver Veranstaltungskalender und vieles mehr runden das gelungene Gesamtbild ab.

URL: www.selbsthilfeverband-inkontinenz.org

Dieblase.de

Die Homepage des Pharmaunternehmens Dr. Pfleger ist optisch sehr gelungen und ansprechend. Sie enthält jedoch bei weitem nicht so viele Informationen wie die oben besprochene Website. Neben Kontaktadressen findet man schnell weiterführende Links. Jede Art von Interaktion (Chatroom, Forum, E-Mail-Beratung o.ä.) sowie neuere Beiträge fehlen. Der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung ist nicht klar zu erkennen.

URL: www.dieblase.de

Geroweb

Die Inzidenz der Inkontinenz nimmt mit dem Alter zu. Die Zielgruppe der Senioren wird dennoch in vielen Bereichen noch immer sehr stiefmütterlich behandelt. Die hier vorgestellte Homepage "Geroweb" ist dafür ein Beispiel. Die winzige schwarze Schrift auf leuchtend gelbem Grund ist selbst für Normalsichtige schwer zu lesen. Die in Tabellen versteckte Aufklärung und Information ist daher nicht zu erkennen. Die meisten Bereiche der Homepage sind schlecht gepflegt ("Letzte Aktualisierung 01/2001"). Sog. Checklisten, z.B. zur Auswahl des richtigen Altenheimes, wirken in dieser Aufmachung eher abschreckend. Die angebotenen Kontaktdressen, z.B. zum Thema Inkontinenz sind veraltet, die Jobbörse für Pflegekräfte funktioniert wohl auch schon länger nicht mehr. Insgesamt ist diese Homepage eher geeignet, die Schwellenangst dem neuen Medium gegenüber zu steigern. Bei Problemen wie Inkontinenz hilft sie nicht.

URL: www.geroweb.de