Akut erkrankte Patienten mit Schizophrenie können heute deutlich besser behandelt
werden als noch vor einigen Jahren. Nicht nur in der Akuttherapie, sondern vor allem
auch in der Langzeittherapie sind die Erwartungen, die an die Behandlung gestellt
werden, daher wesentlich gestiegen. Stand bis vor kurzem noch die Remission der psychotischen
Symptome im Vordergrund, fokussiert sich jetzt das Interesse mehr auf die Lebensqualität
der Patienten und die Ergebnisse der Langzeitbehandlung. In Zukunft werden Arbeitsfähigkeit
und Recovery der Patienten noch bedeutsamer werden, erklärte Prof. Dieter Naber, Hamburg,
auf einem Presseworkshop[1]. Schizophrene Erkrankungen zählen zu den teuersten Erkrankungen in Deutschland.
Dabei fallen vor allem die hohen indirekten Kosten ins Gewicht (z.B. Sozialhilfe,
Berentung, Arbeitsausfälle), die wahrscheinlich doppelt so hoch sind wie die direkten
Kosten aufgrund von medikamentöser, ambulanter und stationärer Behandlung. Um im Endeffekt
Kosten sparen zu können, muss die Langzeitprognose der Patienten demnach weiter verbessert
werden.
Kognition und Negativsymptomatik
Kognition und Negativsymptomatik
Eine Möglichkeit hierfür ist z.B. der Einsatz von Medikamenten, die die Negativsymptomatik
verringern und die neuropsychologische Funktionsfähigkeit der Patienten wiederherstellen.
Aus Studien ist bekannt, dass der Behandlungsoutcome negativ korreliert ist mit Negativsymptomatik
und kognitiven Defiziten. Atypische Antipsychotika wie Risperidon, die an diesen beiden
Symptomclustern angreifen, bieten daher einen sinnvollen Ansatzpunkt. Werden die kognitiven
Defizite vermindert, können die Patienten besser von psychosozialen und rehabilitiven
Therapien profitieren. Die Chancen für eine gute Compliance steigen und damit auch
die Chancen für ein geringes Rückfallrisiko und damit für ein weitgehend normales
Leben.
Compliance und Depotformulierung
Compliance und Depotformulierung
Compliance ist nach wie vor eine der Grundvoraussetzungen für einen guten Behandlungserfolg.
Hinsichtlich dieses Ansatzpunktes weisen atypische Antipsychotika aufgrund ihres günstigeren
Nutzen-/ Risikoverhältnisses ebenfalls deutliche Pluspunkte gegenüber konventionellen
Antipsychotika auf und damit offensichtlich auch eine geringere Rückfallrate. So erlitten
z.B. in der Czernanskystudie (N Engl J Med 2002) nur rund 20% der Patienten unter Risperidon einen Rückfall, während die Rückfallrate
in der Vergleichsgruppe, die mit Haloperidol behandelt wurde, etwa doppelt so hoch
war. Die Autoren begründeten dieses Ergebnis mit den geringeren Nebenwirkungen unter
Risperidon.
Weitere Ansatzpunkte, um die Rückfallrate noch weiter zu verringern, bieten Psychoedukation
aller Betroffenen und ein vertrauensvolles Arzt-/Patientenverhältnis sowie die atypische
Depotformulierung Risperdal® consta®. In einer Umstellungsstudie von anderen Antipsychotika
auf diese Risperidon-Depotformulierung sank die Rückfallrate um etwa 30% (Eriksson
et al. Schiz Res 2004).
In Deutschland wird die Wirksamkeit und Rezidivprophylaxe unter Risperdal® consta®
zurzeit in einer naturalistischen Studie untersucht (sog. LASER-Studie, Langzeitbehandlung
Schizophrener Patienten zur Rezidivprophylaxe). Dabei werden rund 3000 Patienten über
zwei Jahre prospektiv untersucht.