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DOI: 10.1055/s-2004-837092
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Asthma - Dosis-Wirkungs-Beziehung von inhalativem Fluticasonpropionat
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Dezember 2004 (online)
Viel hilft nicht immer viel. Eine Metastudie von Masoli und Mitarbeiter, Wellington/Neuseeland, zeigt, dass inhalatives Fluticason in der Asthmabehandlung bereits in einer Dosis von 200 µg täglich ausreichend wirkt. Höhere Dosen führen kaum zu einer weiteren Verbesserung. In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler die Dosis-Wirkungs-Beziehung von inhalativem Fluticason (Thorax 2004; 59: 16-20).
Die Autoren durchsuchten die Datenbanken Medline und Embase und werteten schließlich 7 randomisierte Doppelblindstudien mit insgesamt 2 431 Patienten aus. Die Studien waren in den Jahren 1994 bis 1999 veröffentlicht worden. Untersucht wurde der Effekt von Fluticason auf die Sekundenkapazität (FEV1), den morgendlichen Peak Expiratory Flow (PEF), den Gebrauch von b-Sympathomimetika sowie die Häufigkeit von Abbrüchen aufgrund asthmatischer Exazerbationen. Die Studienteilnehmer im Alter von 12 bis 87 Jahren litten unter mäßigem bis schwerem Asthma bei einem mittleren FEV1 von 67% (45-90%) des Sollwerts. Die Patienten wurden 2-mal täglich mit inhalativem Fluticasonpropionat behandelt, wobei die Tagesdosis zwischen 200 und 1 000 µg lag. Eine zusätzliche Behandlung mit oralen Kortikosteroiden erfolgte nicht. Die Studien dauerten mindestens 6 Wochen.
Gemessen an diesen Parametern ließen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den jeweiligen Tagesdosen 200 und 500 µg, 500 und 1000 µg sowie 200 und ≥ 500 µg finden. Eine Dosissteigerung im entscheidenden Bereich von 200 auf ≥ 500 µg Fluticason pro Tag führte im Mittel zu einer Erhöhung des FEV1 um lediglich 0,07 l bzw. des PEF um 5,9 l/min sowie zu einer Reduktion der Betamimetikadosis um 0,05 Hübe pro Tag. Die Gabe von 1000 µg Fluticasonpropionat führte hingegen zu einer FEV1, die mit 0,13 l signifikant höher lag als bei einer Gabe von 200 µg. Bei den übrigen Parametern (PEF, Betamimetika und Abbruchquote) ließen sich keine bedeutsamen Unterschiede finden.
Bereits in einer früheren Metaanalyse beobachteten die Autoren eine Abflachung der Dosis-Wirkungs-Kurve oberhalb von 200 µg (BMJ 2001; 323: 253-256). Im Vergleich zwischen Fluticason und anderen inhalativen Kortikosteroiden, z.B. Budesonid, zeigt sich das bekannte Wirkungsverhältnis von 2:1. Masoli und Mitarbeiter wiesen nach, dass eine Tagesdosis von 400 µg Budesonid ausreicht, wobei das Wirkungsmaximum bei 1000 µg liegt (Thorax 2002; 57: 28).
Die Autoren schließen, dass die geeignete Fluticasondosis in der Behandlung von jugendlichen und erwachsenen Asthmatikern bei 200 µg täglich liegt. Zu berücksichtigen ist jedoch immer die individuelle Reaktion auf inhalative Kortikoide, so dass einige Patienten auch von höheren Dosen profitieren können.
Dr. Dunja Voos, Stuttgart