Einleitung
Rauchen wird als einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Auftreten von mehr als
40 Krankheiten und als bedeutendste Einzelursache für ein frühzeitiges Versterben
in entwickelten Ländern angesehen [1 ]
[2 ]. Darüber hinaus wird Rauchen zunehmend auch in Entwicklungsländern als ernsthafte
Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung betrachtet [3 ]. Die WHO geht davon aus, dass gegenwärtig weltweit jährlich etwa fünf Millionen
Menschen an den Folgen ihres Rauchverhaltens sterben, was in etwa jedem zehnten Todesfall
eines Erwachsenen entspricht [4 ]. In Deutschland wird derzeit von etwa 120 000 Todesfällen pro Jahr aufgrund von
Tabakkonsum ausgegangen [5 ]. In verschiedenen Studien wurde Rauchen als einer der wichtigsten Risikofaktoren
für das Auftreten verschiedener kardiovaskulärer Erkrankungen ermittelt [1 ]. So wird für Raucher das Risiko, einen tödlichen oder nichttödlichen Herzinfarkt
zu erleiden, als mehr als doppelt so hoch eingeschätzt wie bei Personen, die nie geraucht
haben [6 ]. Das Risiko für das Auftreten eines Herzinfarkts steigt hierbei mit der Anzahl gerauchter
Zigaretten pro Tag an: Raucher, die pro Tag im Mittel 20 oder mehr Zigaretten rauchen,
haben ein über dreifach erhöhtes Risiko gegenüber Personen, die nie geraucht haben;
während bei Rauchern mit weniger als 20 Zigaretten pro Tag das entsprechende Risiko
bei etwa 2 liegt.
Die Bedeutung der kardiovaskulären Risikofaktoren und speziell des Zigarettenrauchens
für das Herzinfarktrisikos wird ganz aktuell durch die 52 Länder einschließende INTERHEART-Studie
unterstrichen, in welcher insgesamt 15 000 Herzinfarktpatienten (Fälle) mit einer
gleichgroßen Anzahl an Kontrollen aus der Bevölkerung verglichen wurden [7 ]. Aufgrund dieser starken Auswirkungen auf die Gesundheit gelten Maßnahmen, Raucher
zum Ändern ihres Rauchverhaltens zu motivieren, als ein wichtiger Aspekt zur Prävention
von verschiedenen, insbesondere aber von kardiovaskulären Erkrankungen. Die WHO hat
deshalb Initiativen gestartet, um die Prävalenz des Tabakkonsums zu reduzieren [4 ]. Hierzu werden auf öffentlicher Ebene ein Verbot von direkter oder indirekter Tabakwerbung,
eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer oder rauchfreie Zonen am Arbeitsplatz und
an öffentlichen Einrichtungen empfohlen. Nicht alle Bevölkerungsgruppen können hierbei
gleichermaßen durch Präventionsmaßnahmen erreicht werden. Vor allem für Zielgruppen
mit erhöhter Prävalenz oder auffälligen, gesundheitlich ungünstigen Verhaltensweisen
sind Präventionsmaßnahmen sinnvoll. Deshalb ist eine Ausrichtung auf spezifische Personengruppen
zu empfehlen. Für die Planung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zum Ändern des
Rauchverhaltens mit dem Ziel, längerfristig eine Reduzierung z. B. der hohen Mortalität
an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erreichen, stellen deshalb Kenntnisse über die Abhängigkeit
zwischen Rauchverhalten und spezifischen Faktoren eine notwendige Voraussetzung dar.
In der vorliegenden Untersuchung werden Ergebnisse verschiedener Studien zusammengefasst,
in denen anhand einer bevölkerungsbezogenen Studienpopulation hinsichtlich des Rauchverhaltens
Analysen zur Prävalenz, zu Einflussfaktoren, zu Zeittrends und zu Aspekten der Prävention
durchgeführt wurden. Das Hauptaugenmerk lag in der Identifizierung von Risikogruppen,
die im Rahmen von Präventionsmaßnahmen angesprochen werden sollten.
Methodik
Studienpopulation
Die vorliegende Arbeit basiert auf Daten, die primär im Rahmen des internationalen
WHO-MONICA-Projektes (Monitoring of Trends and Determinants in Cardiovascular Diseases)
in der Region Augsburg (Stadt Augsburg und Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg)
erhoben worden sind [8 ]. In den Jahren 1984/85 (S1), 1989/90 (S2) und 1994/95 (S3) wurden aus den Einwohnermelderegistern
zufällig ausgewählte Personen eingeladen, um die alters- und geschlechtsspezifische
Prävalenz der kardiovaskulären Risikofaktoren nach einem standardisierten Untersuchungsprotokoll
zu ermitteln. Außerdem wurde allen Probanden Blut abgenommen, und ein Teil dieser
Blutproben wurde für spätere Analysen eingelagert. Insgesamt haben 13 427 Personen
(6725 Männer, 6702 Frauen; Response 77 %) im Alter von 25 - 74 Jahren an mindestens
einer der 3 MONICA-Surveys teilgenommen.
Erhobene Daten
Im Rahmen von standardisierten persönlichen Interviews wurden unter anderem soziodemografische
Faktoren (Geschlecht, Alter, Bildungsgrad, Familienstand, Berufstätigkeit), Angaben
zum sozialen Netzwerk, zu bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren (Adipositas, Alkoholkonsum,
körperliche Aktivität, Hypertonie), zu psychodiagnostischen Parametern (Depression,
Schlafstörungen, somatische Beschwerden) und zur Selbsteinschätzung der Gesundheit
erhoben.
Zur Beschreibung des Rauchverhaltens wurden die Teilnehmer in 4 Gruppen eingeteilt:
Regelmäßiger Raucher: Teilnehmer raucht regelmäßig, d. h. gewöhnlich mindestens eine
Zigarette pro Tag.
Gelegentlicher Raucher: Teilnehmer raucht gelegentlich, d. h. gewöhnlich weniger als
eine Zigarette pro Tag.
Ehemaliger Raucher: Teilnehmer hat früher einmal Zigaretten geraucht.
Nieraucher: Teilnehmer hat noch nie Zigaretten geraucht.
Außerdem wurde nach der mittleren Anzahl der gerauchten Zigaretten pro Tag, dem Alter
bei Beginn des Zigarettenrauchens, der Zigarettensorte und dem Rauchverhalten der
Eltern gefragt. Die regelmäßigen Raucher wurden gebeten, Angaben hinsichtlich unternommener
oder geplanter Versuche, ihr Rauchverhalten zu verändern oder zu beenden, zu machen.
Hierbei wurden die folgenden 4 Punkte erhoben:
Raucher äußert Wunsch, gerne mit dem Rauchen aufzuhören
Raucher hat versucht, in den letzten 12 Monaten mit dem Rauchen aufzuhören
Raucher hat versucht, in den letzten 12 Monaten weniger zu rauchen
Raucher hat vor, in den nächsten 12 Monaten das Rauchverhalten zu ändern
Raucher wurden als unmotiviert eingeschätzt, wenn sie alle 4 Punkte negativ beantworteten,
und umgekehrt als veränderungsbereit, wenn sie alle 4 Punkte positiv beantworteten.
Ergebnisse und Diskussion
Prävalenz des Rauchens
Die Prävalenz des Zigarettenrauchens lag bei den Teilnehmern von S3 bei 31,2 % für
Männer und 22,0 % für Frauen [9 ]. Der Bundesgesundheitssurvey 1998 gab für Deutschland bei Personen mit einem Alter
von 25 bis 69 Jahren insgesamt eine höhere Raucherprävalenz von 37,4 % (Männer) und
29,9 % (Frauen) an [10 ]. Die Abweichungen in der Prävalenz des Rauchens bei den Teilnehmern von S3 im Vergleich
zum Bundesgesundheitssurvey lagen wohl hauptsächlich in Unterschieden in der Bevölkerungsstruktur
beider betrachteten Populationen begründet. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland
hinsichtlich des Anteils von Rauchern in der Bevölkerung einen geringeren bis mittleren
Rang ein [11 ]. In Abb. [1 ] ist für verschiedene Altersgruppen getrennt nach Männern und Frauen die jeweilige
Raucherprävalenz für die Teilnehmer von S3 angegeben. Es zeigte sich in beiden Geschlechtern
eine stark abnehmende Prävalenz mit zunehmendem Alter.
Abb. 1 Prävalenz des Rauchens in Abhängigkeit von der Altersgruppe für Männer und Frauen,
MONICA-Survey Augsburg 1994/95 (S3).
Der altersspezifische Unterschied in der Prävalenz war in beiden Geschlechtern hochsignifikant
(p < 0,05). Im Bundesgesundheitssurvey 1998 und in internationalen epidemiologischen
Studien wurde ebenso dieser deutliche Zusammenhang zwischen dem Alter und der Prävalenz
des Rauchens ermittelt.
Eine Begründung für die Abnahme der Raucherprävalenz mit zunehmendem Alter liegt zum
einen vermutlich an der höheren Mortalität von Rauchern, d. h., Personen, die bereits
in jungen Jahren anfangen zu rauchen, erreichen seltener als Nichtraucher höhere Altersgruppen.
Vor allem aber sind zum anderen Menschen mit zunehmendem Alter sensibilisierter für
gesundheitliche Gefahren. Im Gegensatz zu vielen anderen kardiovaskulären Risikofaktoren
dürfte allgemein bekannt sein, dass Rauchen erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit
haben kann. Auch dürften gruppendynamische Bedingungen wie beispielsweise Imitation
von Vorbildern, die oftmals zum Rauchverhalten beitragen, mit zunehmendem Alter eine
geringere Rolle spielen.
Neben dem Alter und Geschlecht hängt der Anteil der Raucher auch stark von soziodemografischen
Faktoren ab. Im Rahmen der MONICA-Surveys wurde in verschiedenen Studien analysiert,
inwieweit das Rauchverhalten abhängig ist vom Ausbildungsstand, sozialen Umfeld bzw.
Netzwerk und beruflichem Status [12 ]
[13 ]
[14 ]. Hierbei zeigte sich, dass mit steigender Ausbildung der Anteil der Zigarettenraucher
abnahm. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen war die Raucherprävalenz am niedrigsten
bei jenen Teilnehmern mit dem höchsten Ausbildungsgrad. Die bildungsspezifischen Unterschiede
im Rauchverhalten waren hierbei bei Männern ausgeprägter als bei Frauen. Hinsichtlich
des beruflichen Status fand sich bei männlichen Beamten und Landwirten der geringste
Anteil an Rauchern, während bei Arbeitern und leitenden Angestellten dieser Anteil
am höchsten war. Bei den Frauen waren es vor allem einfache und leitende Angestellte,
die rauchten. Deutlich weniger als alle anderen Berufsgruppen rauchten bei den Frauen
Beamtinnen. Hinsichtlich des sozialen Netzwerks wurde eine starke Abhängigkeit zum
Rauchverhalten ermittelt: Je mehr soziale Kontakte jemand aufwies, umso geringer fiel
der Anteil der Raucher aus. Der Einfluss des sozialen Netzwerks auf die Raucherprävalenz
war sehr ähnlich bei Männern und Frauen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass unabhängig vom Alter oder von soziodemografischen
Faktoren Frauen stets einen geringeren Anteil an Zigarettenrauchern aufwiesen als
Männer.
Trends
In einer Studie zu 10-Jahres-Trends von kardiovaskulären Risikofaktoren in der Studienregion
der MONICA-Kohorte [9 ] wurde eine positive Entwicklung mit sinkender Raucherprävalenz bei Männern festgestellt:
Während im ersten Survey S1 noch 35,7 % der Männer rauchten, gaben in S3 10 Jahre
später nur noch 31,2 % der Männer an, regelmäßig Zigaretten zu rauchen (p < 0,05).
Im Gegensatz dazu stand die Entwicklung bei Frauen mit signifikant leicht zunehmender
Tendenz zu rauchen (18,5 % auf 22,0 %). Eine entsprechende Entwicklung wurde auch
bei der mittleren Anzahl gerauchter Zigaretten pro Tag ermittelt. Bei Männern war
hierbei eine Abnahme zu verzeichnen, wohingegen bei Frauen eine Zunahme beobachtet
worden ist. In Abb. [2 ] ist das Rauchverhalten in Abhängigkeit von verschiedenen Altersgruppen nach Untersuchungsjahr
für Männer und Frauen dargestellt. Es zeigte sich bei Männern vor allem in den jüngeren
und älteren Altersgruppen eine starke Abnahme des Anteils an Rauchern im Vergleich
zu S1 (p < 0,05), während bei Frauen in den beiden mittleren Altersgruppen (35 - 54
Jahre) ein Anstieg des Anteils an Raucherinnen vor allem zwischen S1 und S2 zu verzeichnen
war (p < 0,05).
Abb. 2 Rauchverhalten im Zeittrend in Abhängigkeit von der Altersgruppe für Männer und Frauen,
MONICA-Surveys Augsburg 1984/85 (S1), 1989/90 (S2) und 1994/95 (S3) (Daten aus Hense
et al., 1998 [9 ]).
In einer weiteren Studie wurden unterschiedliche Zeittrends im Rauchverhalten nach
Bildungsgrad ermittelt [15 ]. Hierbei zeigte sich, dass der Anstieg der Raucherprävalenz bei Frauen vor allem
auf Raucherinnen mit niedrigem Bildungsgrad zurückzuführen ist. Im Bundesgesundheitssurvey
1998 und in verschiedenen anderen Ländern sind ähnliche Trends in der Raucherprävalenz
ermittelt worden [10 ]
[11 ]. Ein Effekt der bislang durchgeführten Präventionsmaßnahmen zum Rauchen hinsichtlich
sinkender Raucherquoten lässt sich somit allenfalls bei Männern feststellen.
Prävention
In einer Studie zu den Absichten, das Rauchverhalten zu ändern oder ganz mit dem Rauchen
aufzuhören, wurden die hierzu gemachten Angaben der regelmäßigen Raucher analysiert
[16 ]. Etwa 60 % der regelmäßigen Raucher gaben an, sie würden gerne mit dem Rauchen aufhören.
Ein Anteil von etwa 30 % hat in den letzten 12 Monaten mindestens einmal versucht,
mit dem Rauchen aufzuhören. Es traten hierbei nur geringfügige geschlechts- oder altersspezifische
Unterschiede auf. Während Frauen signifikant häufiger in den letzten 12 Monaten Versuche
unternommen haben, weniger zu rauchen, äußerten Männer öfter den Wunsch, mit dem Rauchen
ganz aufzuhören, als Frauen (p < 0,05) (Abb. [3 ]).
Abb. 3 Änderungen im Rauchverhalten bei regelmäßigen Rauchern für Männer und Frauen, MONICA-Surveys
Augsburg 1984/85 (S1), 1989/90 (S2) und 1994/95 (S3) (Daten aus Ladwig et al., im
Druck [16 ]).
Bislang ist wenig bekannt, durch welche Faktoren Raucher zu einer Entscheidung zum
Ändern des Rauchverhaltens motiviert werden. Deshalb wurden jene Raucher mit keinerlei
Absicht, ihr Rauchverhalten zu ändern, mit jenen Rauchern, die motiviert waren, mit
dem Rauchen aufzuhören oder zumindest weniger zu rauchen, in Bezug auf ihre soziodemografischen
und psychosozialen Eigenschaften miteinander verglichen. Es zeigten sich hierbei keine
signifikanten geschlechts- oder altersspezifischen Unterschiede bei der Motivation,
das Rauchverhalten zu ändern. Allerdings wurden in einer multivariaten Analyse bei
Männern andere Einflussfaktoren als bei Frauen ermittelt. Bei Männern erhöhte sich
die Motivation, das Rauchverhalten zu ändern, vor allem bei Vorliegen von konkreten
Beeinträchtigungen im psychosozialen Bereich (Schlafstörungen, Depressionen, fehlende
körperliche Belastbarkeit) oder Einflüssen aus dem sozialen Umfeld (Familienstand
oder Schulbildung). Männer, die mit einer Partnerin zusammenlebten, wollten weitaus
häufiger mit dem Rauchen aufhören als allein lebende Männer. Auch war bei Männern
ein niedriger oder mittlerer Bildungsgrad im Vergleich zu einem hohen Bildungsgrad
mit einem höheren Anteil an motivierten Rauchern assoziiert. Bei Frauen hingegen lagen
die entsprechenden Gründe vor allem in internen körperlichen Signalen (somatische
Beschwerden, negative Einschätzung der eigenen Gesundheit). Darüber hinaus verstärkte
auch ein späteres Einstiegsalter und eine geringere Anzahl an gerauchten Zigaretten
pro Tag bei Frauen die Motivation zu Änderungen des Rauchverhaltens.
Die Motivation zum Ändern des Rauchverhaltens wird bei Männern und Frauen von unterschiedlichen
Faktoren beeinflusst. Während bei Männern vor allem „externe” Faktoren wie der Sozialstatus
oder die körperliche Aktivität eine Rolle spielen, lassen sich Frauen eher bei „internen”
Faktoren wie bei körperlichen Beschwerden oder bei einer negative Selbsteinschätzung
der eigenen Gesundheit zur Änderung des Rauchverhaltens bewegen. Aufgrund der geschlechtsspezifischen
Unterschiede hinsichtlich des Einflusses der psychosozialen Faktoren auf die Motivation,
das Rauchverhalten zu ändern, sind unterschiedliche Strategien für Männer und Frauen
zu empfehlen. Insgesamt weisen die Ergebnisse dieser Studie auch darauf hin, dass
bei Rauchern oftmals erst das Auftreten von gesundheitlichen Problemen zu einem verstärkten
Nachdenken über die Rauchgewohnheiten führt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Umsetzung von zukünftigen Präventionsprogrammen
liegt in der eher geringen Motivation bei Raucherinnen mit einem frühen Einstiegsalter
(< 21 Jahre) oder einem hohen Zigarettenkonsum (≥ 20 Zigaretten pro Tag). Diese Frauen
sind, da sie länger und intensiver rauchen, eher gefährdet, eine kardiovaskuläre Erkrankung
zu erleiden, als andere Raucherinnen.
Die Ergebnisse der Studie zur Prävention unterstreichen die Notwendigkeit von fortwährenden
Bemühungen um intensive Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich des Zusammenhangs
von Rauchen mit der erhöhten Gefahr von verschiedenen Erkrankungen [16 ].
Ausblick
Neben Aktivitäten auf öffentlicher Ebene wie beispielsweise den von der WHO empfohlenen
Initiativen, die auf eine allgemeine Reduzierung der Raucherprävalenz in der Bevölkerung
abzielen, sind Präventionsmaßnahmen zum Rauchen durch gezieltes Ansprechen spezifischer
Zielgruppen sinnvoll. Unterschiedliche Zeittrends im Rauchverhalten sind für Männer
und Frauen bei den Teilnehmern der MONICA-Surveys ermittelt worden. Detaillierte Analysen
von Zeittrends in Abhängigkeit von individuellen Merkmalen, insbesondere von soziodemografischen
Faktoren wie Bildungsgrad oder Sozialstatus, könnten mögliche Unterschiede in den
Auswirkungen von Interventionsmaßnahmen aufzeigen und damit die Entwicklung und Verbesserung
der Inhalte und Schwerpunkte von zukünftigen Präventionsprogrammen mit dem Ziel der
Änderung von Rauchgewohnheiten unterstützen. Darüber hinaus sind weitere Analysen
zu Assoziationen zwischen dem Rauchverhalten und genaueren soziodemografischen Faktoren,
die im Rahmen der umfangreichen Erhebung im KORA-Survey S4 (1999/2001) erfasst worden
sind, notwendig, um zielgerichtete Kampagnen entwickeln zu können.
Danksagung
Die MONICA/KORA-Untersuchungen zum Rauchen wurden gefördert durch die GSF und das
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung/Helmholtz-Gemeinschaft VH-VI-143
und NGFN.