Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222(11): 923-927
DOI: 10.1055/s-2005-858799
Kasuistik

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabolo-Verletzung mit Lokalisation des Fremdkörpers im Bereich der Orbitaspitze - ein Fallbericht

Air-Gun Injury with Intraorbital Foreign BodyL. Hefner1 , H. Tegetmeyer1 , I. Sterker1 , P. Wiedemann1
  • 1Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universität Leipzig
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Publikationsverlauf

Eingegangen: 31.8.2005

Angenommen: 4.9.2005

Publikationsdatum:
25. November 2005 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Schussverletzungen der Orbita können in der Diagnostik und Therapie zum Teil schwierige Entscheidungen verlangen, vor allem wenn retrobulbäre Fremdkörper in der Orbita verbleiben. Methoden: Wir berichten über einen 14-jährigen Jungen, der durch ein Luftgewehr eine Schussverletzung der linken Orbita erlitten hatte. Das Geschoss war in den Orbitatrichter bis in die Orbitaspitze eingedrungen, ohne den Bulbus und den Nervus Opticus zu schädigen. Ergebnisse: Der Visus lag nach dem Unfall bei 1,0, die Beweglichkeit war wenig beeinträchtigt. Unter systemischer Antibiotikatherapie und Kortikosteriodtherapie konnten in der Folge auftretende Verschlechterungen des Befundes jeweils sehr gut therapiert werden. Schlussfolgerungen: Fremdkörper der Orbita können belassen werden, wenn die von ihnen ausgehende Umgebungsreaktion durch konservative Maßnahmen ausreichend therapiert werden kann.

Abstract

Background: Air-gun injuries with localisation of the pellet at the apex of the orbital cavity can cause difficult decisions in diagnostics and therapy, especially if you decide to retain the foreign body. Methods: We report on a 14-year-old boy who was hit by an air-gun pellet. The foreign body went into the left orbit without damaging the globe or the optic nerve. Results: The visual acuity was 1.0, the mobility was only slightly disturbed. A systemic therapy with antibiotics and corticosteriods could stop a series of relapses very well. Conclusions: Foreign bodies of the orbit can be retained if it is possible to deal with the surrounding reactions properly by conservative therapy.