In jüngster Zeit wurden im Bereich der Dermokosmetik eine Vielzahl neuer hochinteressanter
Wirkstoffe und galenischer Techniken entwickelt. Die vermehrten Forschungsanstrengungen
auf diesem Gebiet spiegeln nicht zuletzt das ausgeprägte Bedürfnis unserer Gesellschaft
nach einem schönen und jugendlichen Äußeren wieder. Dabei sind die Anforderungen an
die neu entwickelten dermokosmetischen Pflegeprodukte gestiegen: Außer einem Nachweis
der Verträglichkeit wird mehr und mehr eine differenzierte Zusammensetzung der Produkte
erwartet und ein Wirksamkeitsnachweis, der auch einer wissenschaftlichen Evaluation
Stand hält. Im Zentrum des Interesses stehen hier insbesondere Produktentwicklungen,
die Haut und Haar schützen und gesund erhalten. Das vorliegende Supplement gibt einen
Einblick in den aktuellen Entwicklungs- und Forschungsstand auf diesen Gebieten [1]
[2]
[3].
Die ersten drei Beiträge des Supplements beschäftigen sich mit dem Phänomen der Hautalterung.
Der Versuch, das Altern bzw. die Hautalterung und deren Ursachen zu verstehen, wird
durch die Komplexität des Problems zumindest bis heute limitiert. Demzufolge existiert
eine Vielzahl von Erklärungsmodellen, die Altern entweder als genetischen Prozess
begreifen oder als eine durch externe Noxen bedingte Abnutzungserscheinung verstehen.
J. C. Simon, Leipzig, erläutert in seinem Beitrag die verschiedenen Alterstheorien, die auch eine Vielzahl
potenzieller therapeutischer Ansatzmöglichkeiten bei Hautalterung aufzeigen. Auf der
Grundlage des gewachsenen Verständnisses für die Ursachen der Hautalterung hat die
Dermokosmetik wesentliche Fortschritte in der Entwicklung von differenzierten galenischen
Zubereitungen und neuen Wirkstoffen erzielt. Eine Übersicht über Interventionsmöglichkeiten
bei intrinsischer Hautalterung gibt der Beitrag von M. Kerscher, Hamburg. Von besonderem Interesse sind Wirkstoffe zur Prävention und kosmetischen Behandlung
von Hautalterung. Hierbei spielt der Schutz vor oxidativem Stress und UV-Strahlung
eine wesentliche Rolle. Eine Neuentwicklung der letzten Jahre sind sojaextrakthaltige
Pflegepräparate, deren Wirkmechanismen und Wirksamkeit in klinischen Studien evaluiert
wurde. Die Arbeit von C. Bayerl, Mannheim, stellt die Ergebnisse aktueller Studien vor.
In den letzten Jahren wurden aufgrund klinischer Erkenntnisse zum atopischen Ekzem
und der Ichthyose wesentliche Fortschritte in der dermokosmetischen Behandlung trockener
Haut gemacht. Ein erfolgreicher Ansatz zur Rekonstruktion der gestörten Hautbarriere
bei trockener Haut ist die Supplementierung von Sphingolipidpräkursoren mittels geeigneter
galenischer Formulierungen, wie der Beitrag von H. C. Korting, München, anhand aktueller Studiendaten dokumentiert.
Aktuelle Entwicklungen und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Haarpflege zeigen
die nächsten drei Beiträge in diesem Supplement auf. Auch hier hat die Entdeckung
pharmakologischer Ansätze und effektiver Systeme für die Wirkstoffabgabe zur Entwicklung
neuer dermokosmetischer Strategien geführt. Die Beiträge von A. Tosti, Bologna, und R. M. Trüeb, Zürich, geben einen Überblick über die häufigsten Probleme bei Haar und Kopfhaut sowie deren
dermokosmetischer Behandlung. Welche Forschungsaktivitäten künftig im Fokus der Kosmetikindustrie
bei Haarpflegeprodukten stehen, erläutert B. A. Bernard, Paris. Er fasst die aktuellen Erkenntnisse im Bereich der Haarforschung zusammen. Im letzten
Beitrag wird anhand aktueller Studiendaten der Einfluss korrigierender Kosmetik auf
die Lebensqualität von Patienten mit facialen Hautunregelmäßigkeiten dargestellt.