Die potenziellen Ursachen vom Schlaf-Apnoe-Syndrom sind vielfältig. Ob vaskuläre Dysfunktion
oder vielmehr Auswirkungen endothelialer Funktionsstörungen dazugehören, war Inhalt
einer Studie von F. J. Nieto und Mitarbeitern, Madison/USA. Dabei wurde eine lineare
Beziehung zwischen Hypoxämie-Index und Arteriendurchmesser festgestellt (Am J Respir Crit Care Med 2004; 169: 354-360).
Die Studienpopulation bestand aus einer Subgruppe der Cardiovascular Health Study
(CHS). Voraussetzung war neben der komplettierten 10-Jahres-Untersuchung (seit 1989
jährliche Untersuchung) eine Teilnahme am Untersuchungsprotokoll der Sleep Heart Health
Study (SHHS). 1 037 Personen, 44% männlich, 61,4% Hypertoniker, im Alter von 68 und
96 Jahren, erfüllten diese Kriterien.
Bei der SHHS-Untersuchung führten die Forscher neben Anamnese, körperlicher Untersuchung,
Messung des Body-Mass-Index (BMI) und Blutdruckwerten eine ausführliche Polysomnographie-Ableitung
durch. Dabei wurde der Hypoxämie-Index (HI, prozentuale Schlafzeit mit einer Sauerstoffsättigung
< 90%) und der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI = durchschnittliche Anzahl von A- oder Hypopnoen
pro Stunde mit einem mindestens 4%igen Abfall der Sauerstoffsättigung) gemessen. Bei
der zehnten jährlichen Untersuchung der CHS wurde neben den üblichen klinischen Untersuchungen,
Anamnese und Echokardiographie eine ausführliche Ultraschalluntersuchung der A. brachialis
durchgeführt. Dabei wurde der arterielle Durchmesser unter dynamischer Stimulation
mittels artefiziell erzeugten lokalen Zirkulationsveränderungen gemessen und die Veränderung
des absoluten und relativen (gleichgesetzt mit "percentage flow-mediated dilation",
%FMD) Arteriendurchmessers ausgewertet.
Die statistische Analyse zeigt multiple Assoziationen, welche jedoch durch die vorhandenen
Risikofaktoren (z.B. BMI oder Rauchen) in ihrer Aussagekraft eingeschränkt werden
mussten. Nach deren Berücksichtigung trat immer noch eine lineare statistisch signifikante
Assoziation zwischen dem Hypoxämie-Index und dem arteriellen Ausgangsdurchmesser (p<0,01)
auf. Diese Beziehung war insbesondere bei Patienten, die jünger als 80 Jahre waren,
und solchen, die an arterieller Hypertonie litten, signifikant.
In einer anderen Studie zeigte der hier bedeutsame Ausgangsdurchmesser der A. brachialis
eine signifikante Assoziation mit koronarer Herzkrankheit. Obwohl seine letztliche
Bedeutung zu diesem Zeitpunkt noch unklar ist, zeigt die vorliegende Studie einen
weiteren Zusammenhang zwischen vaskulären Störungen und dem Schlaf-Apnoe-Syndrom.