Pneumologie 2005; 59(2): 95
DOI: 10.1055/s-2005-863760
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Pulmonale Hypertonie - Komplikation nach Lungenembolie

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Publication Date:
21 February 2005 (online)

 
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    Die Entstehung einer chronischen thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTPH) auf dem Boden einer fulminanten Lungenembolie ist eine seltene, aber gefürchtete Spätkomplikation. Die Inzidenz der CTPH prädisponierende Risikofaktoren wurden nun in einer Studie untersucht (N Engl J Med 2004; 350: 2257-2264).

    V. Pengo et al., Padua/Italien, führten eine prospektive Langzeit-Verlaufs-Studie durch. Sie untersuchten die Inzidenz einer symptomatischen CTPH bei Patienten mit einer akuten Lungenembolie ohne vorhergehende tiefe Beinvenenthrombose. Patienten mit unerklärter fortbestehender Dyspnoe während der Verlaufsbeobachtung erhielten eine transthorakale Echokardiographie. Bei einer Rechtsherzbelastung wurde eine Lungenszintigraphie und eine Pulmonalis-Angiographie angeschlossen. Eine CTPH wurde diagnostiziert bei systolischen pulmonal-arteriellen Drücken von mehr als 40 mmHg und einem Mitteldruck von mehr als 25 mmHg und normalem "Wedge"-Druck. Nach 6 Monaten lag die kumulative Inzidenz einer symptomatischen CTPH bei einem Prozent, nach 12 Monaten bei 3,1% und nach weiteren 12 Monaten bei 3,8%. Nach 24 Monaten entwickelte keiner der Patienten mehr eine CTPH. Als Risikofaktoren stellten sich eine vorhergehende Lungenembolie, jüngeres Lebensalter, ein größerer Perfusionsdefekt sowie idiopathische Lungenembolien heraus.

    Die CTPH stellt eine nicht seltene und schwere Komplikation der Lungenembolie dar. Weitere Studien sind aber für die Risikostratifizierung notwendig, so die Autoren.

    Dr. Christoph Feldmann, Köln