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DOI: 10.1055/s-2005-864178
Kinder mit CI - elterliches Verhalten und Förderung in der Rehabilitation
Children with Cochlear Implant - Educational Practice of Parents in the Rehabilitation ProcessPublication History
Publication Date:
01 July 2005 (online)
Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz wurden im Jahr 2000 etwa 350 prälingual gehörlose Kinder aus vorwiegend deutschsprachigen Elternhäusern mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Die CI-Operationen verliefen ohne besondere Komplikationen, doch was geschah eigentlich mit diesen Kindern danach? Wer unterstützte die Kinder dabei, das High-Tech-System sinnvoll nutzen zu können - für die Zwecke, für die es implantiert wurde? Welche Zwecke waren das überhaupt? Wie sah die Unterstützung im konkreten Fall aus? Und: Auf welchen Gebieten lag der Nutzen, den die Kinder und ihre Familien vom CI haben? Solche und viele weitere Fragen, die mit der postoperativen CI-Rehabilitation bei Kindern zu tun haben, waren Gegenstand einer Studie der PH Heidelberg.
Aus der Fülle der Ergebnisse wird in diesem Artikel der Aspekt des elterlichen Kommunikations- und Förderverhaltens vor und nach der CI-Versorgung herausgegriffen. Es erweist sich, dass sich die Merkmale des elterlichen Verhaltens nach der Implantation deutlich in Richtung eines natürlichen hörgerichteten Umgangs mit den Kindern verschieben. Unterstützt werden die Eltern dabei nicht unerheblich von den professionellen Fachkräften, die in den CI-Rehabilitationseinrichtungen in erfreulichem Umfang wichtige Grundsätze einer modernen audiopädagogischen Therapie in beispielhafte Förderpraxis umsetzen. Wenn auch an einzelnen Punkten die Förderpraxis von Eltern und Professionellen nicht übereinstimmt, so ist doch eine grundsätzliche Zufriedenheit mit den Ergebnissen der CI-Rehabilitation bei den Eltern zu protokollieren: sowohl was den Nutzen der Kinder betrifft wie auch hinsichtlich des Gewinns für den elterlichen Umgang mit ihren Kindern im Alltag.
Abstract
In the year 2000 in the Federal Republic of Germany, Austria and the German-speaking regions of Switzerland some 350 prelingually deafened children of predominantly German-speaking parents were provided with cochlear implants. While the operations were for the most part successful, a post-operative follow-up of the results was lacking. Several questions remained to be answered. How were the children coping with the High-Tech device? Did they receive qualified support? What was the nature of the support? In what way did the CIŽs prove useful to the children and their families? These were some of the many questions concerning post-operative CI rehabilitation that were the subject of a study conducted by the University of Education Heidelberg.
Of the many aspects of the study the behaviour of parents towards their child before and after the CI operation was picked out to be the subject of this article. The results showed a distinct shift, after the operation, towards a natural auditory-verbal behaviour. Under professional guidance in the CI rehabilitation centres parents were able to adopt important concepts of a modern auditory-verbal therapy. Although the practice of parents and professionals did not coincide on all points, the result of CI rehabilitation was a gain both for the children themselves and for the parents in their daily intercourse with them.
Schlüsselwörter
Cochlea Implantat - Rehabilitation - CI-Therapie - Kommunikationsverhalten - auditiv-verbale Erziehung - Hörgerichtetheit
Key words
Cochlear Implant - rehabilitation - cochlear implant therapy - communication mode - auditory-verbal education
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1 Die Pädagogische Hochschule Heidelberg brachte zur Durchführung der Studie 50 % der benötigten Forschungsmittel auf. Die andere Hälfte wurde von den CI-Firmen Cochlear GmbH, Med-El Deutschland GmbH und Advanced Bionics GmbH zur Verfügung gestellt.
2 Die Studie umfasste in ihrer Gesamtheit noch weitere methodische und forschungspragmatische Aspekte, die in diesem Kontext jedoch nicht weiter angeführt werden, da diese mit den hier präsentierten Inhalten nicht unmittelbar zusammenhängen. Eine umfassende Veröffentlichung aller Untersuchungsergebnisse erfolgt demnächst.
Prof. Dr. Gottfried Diller
Köpperner Straße 16
61194 Niddatal
Email: g.diller@ph-heidelberg.de