ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2005; 114(4): 180-181
DOI: 10.1055/s-2005-868133
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Kindgerechte Hilfsmittel zur häuslichen Oralprophylaxe - Die kluge Zahnbürste wächst mit

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Dr. Christian W. Ehrensberger

Zum Gipelhof 8

60594 Frankfurt/M.

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14 April 2005 (online)

 
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Kindern das Zähneputzen nahe zu bringen, ist für Eltern oftmals keine leichte Aufgabe. Und doch ist es ganz besonders wichtig, schon frühzeitig auf die häusliche Oralprophylaxe des Nachwuchses zu achten, denn Versäumnisse in den ersten Lebensjahren können sich negativ auf die Mundgesundheit im Erwachsenenalter auswirken. Um Kindern nun die Wichtigkeit einer gründlichen Mundhygiene, ein entsprechendes Putzverhalten und den richtigen Umgang mit der Zahnbürste zu vermitteln, bedarf es eines Zusammenspiels pädagogischer Maßnahmen der Eltern sowie des Einsatzes kindgerechter Hilfsmittel.

Regelmäßige Mundhygienemaßnahmen sollten spätestens mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes beginnen, das heißt mit zirka 6-9 Monaten. Zähneputzen gleicht in dieser ersten Phase einem Lutschen oder Kauen an der Zahnbürste: Das Kind dehnt seinen Spieltrieb auf das Kennenlernen des Hilfsmittels aus und gewöhnt sich an das Ritual der regelmäßigen Mundhygiene. Vielmehr besteht in diesem Entwicklungsabschnitt die Aufgabe der Eltern darin, den Spieltrieb des Kindes zu fördern und dabei die Zahnpflege ihres Nachwuchses selbst zu übernehmen. Das Kind lernt hierbei, seinen Mund geöffnet zu halten, eine Zahnbürste zu greifen und seine Zähne mit horizontalen Bewegungen selbst zu putzen.

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Kompakter Griff für Kinder- und Elternhände

Die erste Zahnbürste des Kindes besitzt idealerweise besonders weiche Borsten und ein kleines Borstenfeld, das 2 Zähne umfasst. Zudem weist sie einen abgerundeten, gepolsterten Bürstenkopf auf, um etwaigen Verletzungen des Zahnfleischs vorzubeugen. Der Griff sollte von den Eltern leicht zu führen sein. Als Zahncreme eignet sich fluoridhaltige Kinderzahncreme, die in höchstens erbsengroßer Menge verwendet werden soll.

Mit der Kindergartenzeit, ungefähr ab dem dritten Lebensjahr, beginnt das Kind dann mit einer selbstständigen Mundpflege, die aber durch ein zusätzliches Nachputzen durch einen Erwachsenen weiter kontrolliert wird. Jetzt lernt das Kind auch, sich aktiv an der Vor- und Nachbereitung zu beteiligen: die Zahnbürste aus der Halterung holen und zurückstecken und das Auftragen der Zahncreme auf die Bürste. Grundsätzlich sind die richtige Putztechnik sowie die Dauer von mindestens 2 Minuten für eine gute Mundgesundheit entscheidend. Das Kind lernt z. B. mit der "KAI-Technik" auf sehr lustige, spielerische Art, dass es mehrere Zahnflächen gibt: Bei "K" darf das Krokodil sein Maul ganz weit aufreißen; bei "A" faucht der Tiger mit zusammengebissenen Zähnen und malt Kreise auf die Außenflächen; Bei "I" gähnt die Giraffe lauthals und fegt die Krümel von den Innenseiten. Mit der Zeit gehen die grobmotorischen Bewegungen in Feinmotorik über, und horizontale Putzbewegungen werden von vertikalen und kreisförmigen abgelöst. Der Griff der Zahnbürste orientiert sich jetzt stärker an der kindlichen Hand, der Bürstenkopf ist schmal für den kleinen Kindermund, und Borstenbüschel an seiner Spitze erreichen auch die hinteren Backenzähne sowie die Lingualflächen.

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Elektrozahnbürste und Zahnseide auch für Kinder

Im Einschulalter zwischen 6 und 7 Jahren lernt das Kind allmählich, alle seine Zähne und Zahnflächen alleine zu reinigen. Trotzdem bedarf die Mundhygiene noch der Überwachung und des Nachputzens der Eltern, um Schwachstellen auszugleichen. Aufgrund des Durchbruchs der 6-Jahr-Molaren wird zu diesem Zeitpunkt die Verwendung von Erwachsenenzahncreme mit einem höheren Fluoridgehalt empfohlen - es ist die Zeit der ersten Wechselgebissphase. Altersgemäße Handzahnbürsten weisen jetzt Borsten mit unterschiedlichen Längen, sowohl für die Milch- als auch für die bleibenden Zähne, auf.

Mit zirka 11 Jahren erreichen die Heranwachsenden ein Alter, in dem sie auch die Reinigung der Interdentalräume mittels Zahnseide erlernen können. Hier gibt es inzwischen ebenfalls Produkte, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Die Zahnpflege erfolgt selbstständig und gerade in diesem Alter oft zu schnell und damit unzureichend. Eltern sollten daher stets den Zeitfaktor im Blick behalten. Beobachtungen zufolge putzen die meisten Kinder weniger als 60 s lang. Hier sind elektrische Zahnbürsten klar im Vorteil, wenn sie die Zeit durch bestimmte Signale oder Musik vorgeben. Beispielsweise weist die elektrische Kinderzahnbürste von Braun Oral-B einen Timer auf, der nach einer Minute stets eine von 16 verschiedenen Melodien spielt und so die Kinder zum Weiterputzen animiert.

Eine Elektrozahnbürste ist bereits für Kinder ab 3 Jahren geeignet und entspricht den Forderungen nach einem spielerischen Erlernen des Zähneputzens. Sie verfügt über einen kleinen, runden Bürstenkopf mit extraweichen, aufgefächerten Borsten, und eine erhöhte Borstenreihe in der Mitte bewirkt eine besonders intensive Reinigung auf den kariesanfälligen Kauflächen. Tendenziell haben sich elektrische Zahnbürsten in den meisten Studien im Vergleich zu manuellen Zahnbürsten als effektiver erwiesen. Wichtig ist, dass die Kinder neben der Elektrozahnbürste auch das Zähneputzen mit der Handzahnbürste üben und beherrschen.

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Das kindliche Auge putzt auch mit

Ob Hand- oder Elektrozahnbürste - die altersgerechte Zahnbürste sollte sich auch in der optischen Gestaltung widerspiegeln. Bunte Farben und lustige Motive auf den Griffen geben dem Hilfsmittel ein verspieltes Aussehen und machen es in Kinderaugen attraktiver; z. B. orientieren sich die "Stages"-Kinderzahnbürsten von Oral-B vom ersten Milchzähnchen bis zum bleibenden Kinderzahn neben der Funktion auch im Design konsequent an den verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes. Solche Hilfsmittel begleiten die Etablierung des Zähneputzens in den ersten Jahren - und tragen damit das ihrige dazu bei, damit das Kind einen bestmöglichen Start in seine persönliche "Zahnkarriere" erhält.

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60594 Frankfurt/M.

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