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DOI: 10.1055/s-2005-870035
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Präkanzerosen der Prostata - Typische Ultraschallbefunde
Publication History
Publication Date:
19 May 2005 (online)
Die prostatische intraepitheliale High-Grade-Neoplasie (HGPIN) ist als prämaligne Läsion der Prostata akzeptiert und ein Vorläuferstadium des Prostatakarzinoms. Eine türkische Arbeitsgruppe untersuchte den Stellenwert der transrektalen Sonographie für die Detektion derartiger Befunde (J Clin Ultrasound 2005; 33: 5-9).
Der transrektale Ultraschall (TRUS) ist Methode der Wahl zur Prostatabeurteilung. Sensitivität und Spezifität für die Karzinomdiagnostik sind aber gering. Intraepitheliale Neoplasien (PIN) stellen sich wie maligne Tumoren hypoechogen dar.
Özden et al. untersuchten 307 Patienten mit TRUS auf PIN/HGPIN und verglichen die Ergebnisse mit den histopathologischen Biopsiebefunden. In allen Fällen bestand die Verdachtsdiagnose Prostatakarzinom. Indikation für die Diagnostik waren ein signifikant erhöhtes Serum-PSA, suspekte Ultraschallresultate oder Auffälligkeiten bei der rektal digitalen Untersuchung. Alle Biopsien wurden aus der peripheren Prostatazone entnommen.
44 Patienten wiesen histopathologisch PIN Foci auf. Ihr Durchschnittsalter lag bei 66 Jahren. Sie hatten ein PSA von durchschnittlich 7,8 ng/ml. In 12 Fällen handelte es sich um isolierte PIN-Befunde. Bei 20 Männern waren PIN mit einer Prostatitis, bei weiteren 12 mit Karzinominseln assoziiert. Von 100 PIN wurden 42 als low-grade und 58 als high-grade eingestuft. Sonographisch waren 43% aller PIN diagnostiziert worden (low-grade 48%, high-grade 36%). Relativ typisch für PIN schienen aber Cluster kleiner hypoechogener Areale unter 2 mm Größe zu sein (CMHF: millimetric hypoechoic foci). Auch hierfür betrug die Sensitivität der transrektalen Sonografie aber lediglich 19%.
Besonderes Problem der PIN-Ultraschalldiagnostik ist, dass sich auch Karzinome häufig als hypoechogen darstellen. Des Weiteren können zahlreiche benigne Erkrankungen wie Entzündungen oder Fibrosen ein ähnliches Bild ergeben.
Die Studie unterstützt somit frühere Unteruchungen, die die Unzuverlässigkeit des Ultraschalls für die Diagnose PIN/HGPIN zeigten. Stellen sich CMHF dar, ist nach Özden et al. eine High-Grade-Neoplasie wahrscheinlicher als ein benigner Befund und ein engmaschiges Monitoring empfehlenswert.
Dr. Susanne Krome, ’s-Hertogenbosch