In einem Pressegespräch gab die Camlog® Biotechnologies AG ihren Entschluss bekannt,
den Preis für Camlog®-Implantate zu senken: Seit dem 27.6.2005 kosten alle Implantate
dieses Herstellers € 148,- (netto). Die Preissenkung wird für die nächsten 2 Jahre
garantiert.
Mit der Preissenkungsoffensive reagiert das Unternehmen auch auf die Unsicherheiten,
die derzeit im Rahmen der oralen Implantatchirurgie im Bezug auf gesondert bzw. nicht
gesondert abrechenbare Materialkosten herrschen.
Wie die Differenzierung der abrechenbaren Materialkosten erfolgen soll, ist Gegenstand
einer bereits jahrelang anhaltenden Diskussion. Die Unsicherheiten haben mit einer
Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) im Mai 2004 sogar noch zugenommen, stellte
Dr. Thomas Ratajczak fest, Justiziar des Bundesverbandes der implantologisch tätigen
Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI), zumal die Vorstellungen des BGH für die zahnärztliche
Praxis kaum handzuhaben seien. Vor dem Hintergrund einer betriebswirtschaftlich sinnvollen
Reduktion der Praxiskosten und den andauernden Streitigkeiten um die Abrechenbarkeit
habe das Interesse an kostenreduktionsfördernden Modellen wie Skonti, Rabatten und
Rückvergütungen zugenommen.
Während der Abzug von Skonti für den Zahnarzt zulässig sei, können Rabatte sehr wohl
zu komplexen, rechtlichen Problemen in der Abrechnungsgestaltung mit dem Patienten
führen, betonte Ratajczak. Er begrüßte den Vorstoß des Implantatherstellers Camlog®,
auf Rabatte und Rückvergütungen zu verzichten und zur Kostentransparenz beizutragen.
Der drittgrößte Hersteller für orale Implantate am deutschen Markt möchte mit der
Preissenkung auch signalisieren, dass die Implantattherapie nicht an kostenintensiven
Implantaten und Aufbaukomponenten scheitern muss. Die Maßnahme bringe "frischen Wind"
in den deutschen Implantatmarkt, so Jürg Eichenberger, Vorstandvorsitzender des Unternehmens.
Dabei handle es sich nicht um Preisdumping, betonte Eichenberger, sondern um ein faires
Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn mit seiner Produktionsstätte in Wimsheim bei Stuttgart
setze das Unternehmen nach wie vor auf den Standort Deutschland und "Made in Germany":
Der moderne Betrieb gewährleiste das nötige Mengenwachstum und die hohe Produktivität,
um den Schritt zur Preissenkung zu ermöglichen. Erst ab einer bestimmten Marktgröße,
so Michael Ludwig, Geschäftsführer der Camlog®-Vertriebs-GmbH, erreiche ein Implantathersteller
auch die notwendigen finanziellen Ressourcen, um in die wissenschaftlich fundierte
Entwicklung der Produkte zu investieren. Neben der intensiven Fort- und Weiterbildung
der Zahnärzte, MKG- und Oralchirurgen setzt sich Camlog® für eine wissenschaftlich
abgesicherte Entwicklung der Implantologie ein und strebt die Kooperation mit den
Universitäten an.