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DOI: 10.1055/s-2005-915494
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
COPD - Kurzwirksame Betamimetika mit erhöhter Mortalität assoziiert
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. August 2005 (online)
Bisher gibt es keine verlässlichen Daten über die Auswirkungen von b-2-Agonisten auf die Mortalität von Patienten mit COPD. G. Corrao et al., Milano/Italien, zeigten, dass höhere Dosen von kurzwirksamen Betamimetika mit einer höheren Mortalität assoziiert sind (J Clin Epidemiol 2005; 58: 92-97).
Im Rahmen einer Fallkontrollstudie wurden während eines 2-jährigen Beobachtungszeitraumes aus einer Kohorte von 13 5 871 Patienten mit COPD diejenigen Fälle untersucht, bei denen mindestens einmal eine Verschreibung für Medikamente gegen COPD ausgestellt worden war und die an der COPD verstorben waren (222 Fallpatienten). Für jeden Patienten wurden zufällig bis zu 20 Kontrollpatienten vergleichbaren Alters und Geschlechts aus derselben Kohorte ausgesucht (3 022 Kontrollpatienten).
Die Einnahme von kurzwirksamen inhalativen Betamimetika war mit einem erhöhten Risiko assoziiert, an der COPD zu sterben (Odds Ratio 2,1; 95%-Konfidenzintervall 1,5-2,8; p < 0,05). Das erhöhte Mortalitätsrisiko wurde in verschiedenen statistischen Verfahren mit unterschiedlichen Kontrollen (Case-control, Case-crossover, Case-time-control) beobachtet.
#Fazit
Patienten, die wegen einer COPD höhere Dosen kurzwirksamer Betamimetika einnehmen, haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko, an der Krankheit zu sterben als Personen, die keine Betamimetika einnehmen. Zusätzlich könnten Betaagonisten in hohen Dosen eine COPD durch eine erhöhte Hyperreaktivität der Atemwege verschlechtern.
Dr. Felicitas Witte, Mannheim