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DOI: 10.1055/s-2005-915496
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Asthma - Schulungsprogramme bei jungen Patienten nur mäßig erfolgreich
Publication History
Publication Date:
18 August 2005 (online)
An der Universität Göteborg/Schweden untersuchten Wissenschaftler prospektiv an 97 jungen Erwachsenen, die sich wegen eines Asthma bronchiale in regelmäßiger ambulanter Behandlung befanden, die Effektivität eines zeitlich begrenzten computergestützten Schulungsprogramms (Respir Med 2005; 99: 321-328).
Im Beobachtungszeitraum von 12 Monaten wurden 48 Patienten randomisiert der Interventionsgruppe und 49 Jugendliche der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Interventionsgruppe absolvierte bei der Eingangsuntersuchung, nach 6 Monaten und im Bedarfsfall ein interaktives Computerschulungsprogramm (Wissenstests). Inhalte des Programms waren Basisinformationen über die Erkrankung, die Wirkung und Anwendung verschiedener Medikamente, sowie Informationen über Triggerfaktoren und die Bedeutung von Allergenen und Allergien. Im Anschluss an das Schulungsprogramm wurde eine 30-minütige Diskussion mit einer speziell geschulten Studienkrankenschwester über das individuelle Ergebnis durchgeführt. Alle Probanden erhielten einen intrakutanen Prick-Test zur Atopieevaluation und jeweils zu Beginn und am Ende des Beobachtungszeitraumes eine Spirometrie mit Bestimmung der forcierten Vitalkapazität (FVC) bzw. der Einsekundenkapazität (FEV1).
In den zentralen Outcome-Kriterien der Studie (Krankenhausaufenthalte, notärztliche Konsultationen, Häufigkeit respiratorischer Symptome, krankheitsspezifische Kenntnisse, Lebensqualität) konnten zwischen der Interventions- und Kontrollgruppe keine bedeutsamen Unterschiede innerhalb eines Jahres gefunden werden. Die FEV1 verbesserte sich jedoch in der Schulungsgruppe nach einem Jahr signifikant von 89,1 auf 92,9%, wobei die Zunahme hauptsächlich bei atopischen Patienten (positiver Prick- Test) gesehen wurde. Veränderungen der FVC konnten nicht dokumentiert werden.
#Fazit
Zeitlich begrenzte Aufklärungsprogramme über Krankheitszusammenhänge haben bei jungen Asthmatikern nur geringe Auswirkungen auf deren klinisch messbare Krankheitssymptome, auf asthmaspezifisches Fachwissen oder auf die Lebensqualität.
Dr. Mark Foede, Düsseldorf