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DOI: 10.1055/s-2005-917951
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Herzinsuffizienz - Leitlinientreue zahlt sich aus!
Publication History
Publication Date:
05 October 2005 (online)
Quelle: Komajda M, Lapuerta P, Hermans N et al. Adherence to guidelines is a predictor of outcome in chronic heart failure: the MAHLER survey. Eur Heart J 2005; 26: 1653-1659
Topic: Eine leitliniengerechte Behandlung wird heute (nicht nur) bei der Therapie herzinsuffizienter Patienten gefordert. Doch ob sich eine Leitlinientreue auch auszahlt und sich die Prognose der Patienten dadurch tatsächlich bessert, war bislang nicht untersucht.
Projekt: In der MAHLER[1]-Studie wurde daher das Therapieverhalten von insgesamt 150 - zufällig ausgewählten - niedergelassenen Kardiologen aus sechs europäischen Ländern analysiert. Als Grundlage dienten dabei die Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) aus dem Jahr 2001. Ausgewertet wurden Daten von 1410 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz des NYHA-Grades II (64%) oder III (34%).
Ergebnis: Fast zwei Drittel der Ärzte richteten sich nach den aktuellen Leitlinien und therapierten stadiengerecht und mit adäquater Dosierung - mit Erfolg, wie die Daten belegen: So mussten innerhalb von sechs Monaten nur 11,2% der Patienten aufgrund kardiovaskulärer Komplikationen in die Klinik eingewiesen werden, wenn sie leitliniengerecht therapiert wurden, geschah dies nicht, lag die Rate mit 20,6% fast doppelt so hoch (p < 0,001). Ein ähnliches Bild ergibt sich bezüglich der Einweisungen in das Krankenhaus aufgrund der Herzinsuffizienz. Auch hier war der Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen signifikant (6,7 versus 14,7%; p < 0,002).
Im europäischen Durchschnitt erhielten im Rahmen der MAHLER-Studie 87% der Patienten entweder ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorantagonisten, 82% Diuretika, 58% Betablocker und etwa 30% Aldosteronantagonisten. Ein Blick auf die deutschen Daten zeigt überraschenderweise, dass hier zu Lande Digitalis nicht mehr häufiger verwendet wird als im europäischen Vergleich. Aufholbedarf besteht jedoch noch bei der Verschreibung von Diuretika, die in Deutschland nur bei rund der Hälfte der Fälle verordnet werden. Ganz anders bei den Betablockern: Hier liegt Deutschland mit einer Verschreibungsquote von rund 70% mit an der Spitze.
Fazit: Die Kardiologen haben also dazugelernt. Erfreulich ist insbesondere die hohe Akzeptanz von ACE-Hemmern und Sartanen. Bei den Betablockern und den Aldosteronantagonisten - und in Deutschland besonders beim Einsatz von Diuretika - besteht jedoch noch Nachholbedarf.
Key Words: Herzinsuffizienz - Leitlinien
8 medical management of chronic heart failure and its related costs
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