Die Leitlinien aller Fachgesellschaften empfehlen bei mildem Asthma bronchiale eine
antiinflammatorische Dauertherapie mit Kortikosteroiden oder Leukotrien-Antagonisten.
Vergleicht man diese Therapieempfehlungen mit den tatsächlichen Einnahmegewohnheiten,
stellt man fest, dass die meisten Patienten mit mildem Asthma nur bei Bedarf Medikamente
einnehmen.
In der IMPACT (Improving Asthma Control Trial)-Studie untersuchten H. A. Boushey et
al., San Francisco/USA, ob diese Bedarfstherapie für eine milde Form des Asthma bronchiale
ausreichend ist (N Engl J Med 2005; 352: 15198). Dazu wurden 225 erwachsene Patienten in einer doppelblinden Studie in 3 Behandlungsarme
randomisiert: Die Patienten aus dem ersten Arm erhielten eine Monotherapie mit Kortikosteroiden,
Teilnehmer im zweiten Arm das Kortikoid in Kombination mit dem inhalativen Kortikoid
Budenosid und Teilnehmern im dritten Arm wurde das Kortikoid in Kombination mit dem
Leukotrien-Antagonisten Zafirlukast verabreicht. Primärer Endpunkt der Studie war
die morgendliche "Peak Expiratory Flow" Messung (PEF) vor bronchodilatatorischer Therapie.
Weitere Endpunkte waren die forcierte Einsekunden-Kapazität (FEV1) vor und nach bronchodilatatorischer Therapie, die Frequenz der Exazerbationen, der
Grad der Asthmakontrolle, die Anzahl symptomfreier Tage sowie die Lebensqualität der
Patienten.
Asthma bronchiale. Eine kurzzeitige intermittierende Behandlung mit Kortikosteroiden
könnte bei milden Formen eine sinnvolle Therapieoption sein (Bild: Pneumologie in Praxis und Klinik, Thieme 1994).
Alle Behandlungsoptionen vergleichbar
Alle Behandlungsoptionen vergleichbar
Alle 3 Behandlungsarme steigerten die PEF vergleichbar auf etwa 32 l/min. Auch die
Zahl der Exazerbationen war gleich. Die Budenosid-Therapie steigerte, verglichen mit
der Zafirlukast-Therapie, tendenziell effektiver die pronchodilatatorische FEV1, die bronchiale Reaktivität und verringerte Eosinophile im Sputum stärker. Hinsichtlich
der post-bronchodilatatorischen FEV1 oder der Lebensqualität gab es jedoch keine Unter- schiede. Keiner der 3 Untersuchungsansätze
war einem anderen überlegen.
Fazit
Fazit
Mildes Asthma bronchiale kann bei einer Symptomverschlechterung mit einer kurzdauernden
intermittierenden Therapie mit inhalativen oder oralen Kortikosteroiden scheinbar
sinnvoll behandelt werden. Allerdings sind weitere Studien vor einer generellen Empfehlung
dieser Therapieform notwendig, so die Autoren.
Dr. Christoph Feldmann, Köln
Kommentar zur Studie
Kommentar zur Studie
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Alle Leitlinien empfehlen die Dauertherapie mit inhalativen Kortikosteroiden bei Asthma
bronchiale, so L. Fabbri in seinem Editorial (N Engl J Med 2005; 352: 15891). In der vorliegenden Studie erweise sich eine nur intermittierende Therapie bei Bedarf
als ebenbürtig. Dies sei besonders compliancefördernd, da diese Therapieform den Gewohnheiten
der Patienten entspreche. Es bliebe aber zu bedenken, ob eine intermittierende Therapie
nicht die Progression zu schwerem Asthma fördere. Der richtige Zeitpunkt für den Beginn
einer Dauertherapie dürfe nicht verpasst werden.
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