Literatur
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1 Among men, among women. Sociological and historical recognition of homosocial arrangements. Gay Studies and Women's Studies University of Amsterdam Conference 22th-26th June 1983. Amsterdam 1983
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2 Bartsch G. Ihr Spitzname: Iwan der Schreckliche. Versuch eines Porträts von Hanna Blumenthal, der Kämpferin und Dichterin. Eigenverlag Anselm Rapp, München 1992
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3 Bartsch G. Sozialisierung oder Personalisierung. Versuch eines Porträts von Georg Blumenthal. Eigenverlag Anselm Rapp, München 1994
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4 Bartsch G. Benedict Friedlaender. In: Bartsch G. Kleine Enzyklopädie des Liberalsozialismus. Gauke Gmbh -Verlag für Sozialökonomie, Lütjenburg 2005 (in Vorb.)
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5 Blüher H. Die deutsche Wandervogel-Bewegung als erotisches Phänomen. Ein Beitrag zur Erkenntnis der sexuellen Inversion. Weise, Lichtenrade-Berlin 1912
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6 Blüher H. Die drei Grundformen der Homosexualität. Eine sexuologische Studie. Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen 1913; 13: 139-165, 326-342, 411-444
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7 Blüher H. Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. Eine Theorie der menschlichen Staatsbildung nach Wesen und Wert. Diederichs, Jena 1917 (Bd. 1) und 1919 (Bd. 2)
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8 Blüher H. Werke und Tage. Paul List, München 1953
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9 Blüher H. Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. Neuausgabe. Klett, Stuttgart 1962
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Blumenthal H.
Vorzüge der Homoerotik.
Der Eigene.
1931;
13
148-156
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11 Bölsche W. Das Liebesleben in der Natur. Eine Entwickelungsgeschichte der Liebe. Diederichs, Jena 1898 (Bd. 1), 1901 (Bd. 2) und 1903 (Bd. 3)
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12 Brand A. Die Gemeinschaft der Eigenen. Bund für Freundschaft und Freiheit. 1903-1925. Satzung. Adolf Brand/Der Eigene, Berlin-Wilhelmshagen 1925
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13 Damaschke A. Aus meinem Leben. Neue durchgearb. Aufl. Reimar Hobbing, Berlin 1928
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14 Dobe F. John Henry Mackay als Mensch. Aufgrund langjährigen, freundschaftlichen Verkehres dargestellt. Edition Plato, Koblenz 1987
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15 Driesch H. Lebenserinnerungen. Aufzeichnungen eines Forschers und Denkers in entscheidender Zeit. Ernst Reinhardt, Basel 1951
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16 Dynes W. Encyclopedia of homosexuality. 2 vols. Garland Publishing, New York, London 1990
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17 Friedlaender B. Beiträge zur Kenntnis des Zentralnervensystems von Lumbricus. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde […] öffentlich zu verteidigen am 3. März 1888. Buchdruckerei von Gustav Schade, Berlin 1888
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18 Friedlaender B. Die Eruption des Aetna im Sommer 1892. Freie Bühne, 1892
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19 Friedlaender B. Der freiheitliche Sozialismus im Gegensatz zum Staatsknechtstum der Marxisten. Mit besonderer Berücksichtigung der Werke und Schicksale Eugen Dühring's. Freie Verlagsanstalt, Berlin 1892
-
20
Friedlaender B.
Aphorismen über die Rassenfragen in der Völkergeschichte. Mit Erläuterung an dem modernen Beispiele Hawaiis und besonderer Nutzanwendung auf die Colonialpolitik.
Neue deutsche Rundschau.
1895;
6
354-379
-
21 Friedlaender B. Der Vulkan Kilauea auf Hawai. Mit einigen Bezugnahmen auf die Vulkane Italiens. Hermann Paetel, Berlin 1896
-
22 Friedlaender B, Friedlaender I. Absolute oder relative Bewegung? Die Frage nach der Wirklichkeit einer absoluten Bewegung und ein Weg zur experimentellen Lösung. Leonhard Simion, Berlin 1896
-
23
Friedlaender B.
Notes on the Palolo.
Journal of the Polynesian Society.
1898;
7
1-3
-
24
Friedlaender B.
Über den so genannten Palolowurm.
Biologisches Zentralblatt.
1898;
18
337-357
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25
Friedlaender B.
Some notes on the volcanoes of the Taupo District.
Transactions of the New Zealand Institute.
1898;
31
498-510
-
26 Friedlaender B. Über noch wenig bekannte kosmische Einflüsse auf physiologische Vorgänge. Bericht der Physiologischen Gesellschaft zu Berlin von der Sitzung am 10. März 1899, 1898/99
-
27
Friedlaender B.
Notizen über Samoa [Deutsch und Samoanisch].
Zeitschrift für Ethnologie.
1899;
31
1-55
-
28
Friedlaender B.
Nochmals der Palolo und die Frage nach unbekannten kosmischen Einflüssen auf physiologische Vorgänge.
Biologisches Zentralblatt.
1899;
19
241-269
-
29
Friedlaender B.
Verbesserungen und Zusätze zu meinen Notizen über den Palolo.
Biologisches Zentralblatt.
1899;
19
553-558
-
30 Friedlaender B. Samoa. Westermanns Monatshefte 1899; 86: 97-117, 200-227
-
31 Friedlaender B. Die vier Hauptrichtungen der modernen sozialen Bewegung (Marxistische Sozialdemokratie, Anarchismus, Eugen Dührings sozialitäres System, Henry Georges Neophysiokratie), kritisch und vergleichend dargestellt. 2 Bde. Calvary, Berlin 1901
-
32 Friedlaender B. Neuer Erklärungsversuch einiger Grundtatsachen und Fundamentalprobleme des Vulkanismus. Frankfurter Zeitung v. Sonnabend, 28 Juni 1902
-
33
Friedlaender B.
Der Untergang des Eros im Mittelalter und seine Ursachen.
Der Eigene.
1903;
4
441-455
-
34 Friedlaender B. [Die] Renaissance des Eros Uranios. Die physiologische Freundschaft, ein normaler Grundtrieb des Menschen und eine Frage der männlichen Gesellungsfreiheit in naturwissenschaftlicher, naturrechtlicher, culturgeschichtlicher und sittenkritischer Beleuchtung. Verlag „Renaissance” (Otto Lehmann), Schmargendorf-Berlin 1904; 2. Aufl. Bernhard Zack's Verlag, Treptow bei Berlin 1908
-
35
Friedlaender B.
Die physiologische Freundschaft als normaler Grundtrieb des Menschen und als Grundlage der Soziabilität.
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen.
1904;
6
179-213
, (nachgedruckt in: [46] S. 13-40)
-
36
Friedlaender B.
Bemerkungen zum Artikel E. Rüdings: „Zur Rolle der Homosexuellen im Lebensprozess der Rasse”.
Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie.
1904;
1
29-225
, (nachgedruckt in: [46] S. 1-12)
-
37
Friedlaender B.
Zur Geschichte der Palolofrage.
Zoologischer Anzeiger.
1904;
27
716-722
-
38
Friedlaender B.
Entwurf zu einer reizphysiologischen Analyse der erotischen Anziehung unter Zugrundelegung vorwiegend homosexuellen Materials.
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen.
1905;
7
389-462
, (nachgedruckt in: [46] S. 41-101)
-
39
Friedlaender B.
Schadet die soziale Freigabe des homosexuellen Verkehrs der kriegerischen Tüchtigkeit der Rasse? Ein vorläufiger Hinweis.
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen.
1905;
7
465-470
, (nachgedruckt in: [46] S. 103-110)
-
40 Friedlaender B. § 175. Die Zukunft, 10. Juni 1905 (nachgedruckt in: 46 S. 111-126)
-
41
Friedlaender B, Aguilar, E.
Una visita a Stromboli.
Bollettino della Società di Naturalisti (Napoli).
1905;
19
40-47
-
42
Friedlaender B.
Kritik der bisherigen Vorschläge zur Abänderung des § 175.
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen.
1906;
8
301-349
, (nachgedruckt in: [46] S. 127-165)
-
43
Friedlaender B.
Schadet die Freigabe des homosexuellen Verkehrs der kriegerischen Tüchtigkeit der Rasse? (Zweite Mitteilung).
Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen.
1906;
8
614-617
, (nachgedruckt in: [46] S. 167-171)
-
44 Friedlaender B, Aguilar E. Su di alcuni problemi de volcanologia. Bollettino della Società di Naturalisti (Napoli), 1906
-
45 Friedlaender B. Denkschrift, verfasst für die Freunde und Fondszeichner des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees von Benedict Friedlaender im Namen der Sezession des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees. „Als Manuskript gedruckt”, Berlin 1907 (teilweise abgedruckt in: 46 S. 197-230)
-
46 Friedlaender B. Die Liebe Platons im Lichte der modernen Biologie. Gesammelte kleinere Schriften [Umschlagtitel:] über gleichgeschlechtliche Liebe. Mit einer Vorrede und einem Bilde des Verfassers. Bernhard Zack’s Verlag, Treptow bei Berlin 1909
-
47 Friedlaender B. Aphorismen. Hrsg. von Immanuel Friedlaender. Bernhard Zack's Verlag, Treptow bei Berlin 1911
-
48 Hergemöller B U. Benedict Friedlaender. In: Lautmann R (Hrsg). Homosexualität. Handbuch der Theorie- und Forschungsgeschichte. Campus, Frankfurt/M., New York 1993; 82-85
-
49 Hergemöller B U. Friedlaender, Benedict. In: Hergemöller BU. Mann für Mann. Biographisches Lexikon zur Geschichte von Freundesliebe und mann-männlicher Sexualität im deutschen Sprachraum. MännerschwarmSkript-Verlag, Hamburg 1998; 244-245
-
50 Hergemöller B U. Vorwort. In: Hirschfeld M. Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. 2., um ein Vorwort von Bernd-Ulrich Hergemöller ergänzte Neuauflage der Ausgabe von 1984. de Gruyter, Berlin u. a. 2001; V-XXXII
-
51
Herzer M.
Max Spohr, Adolf Brand, Bernhard Zack - drei Verleger schwuler Emanzipationsliteratur in der Kaiserzeit.
Capri - Zeitschrift für schwule Geschichte.
1991;
1
15-30
-
52 Hewitt A. Political inversions. Homosexuality, fascism, & the modernist imaginary. Stanford University Press, Stanford 1996
-
53 Hirschfeld M. Das Ergebnis der statistischen Untersuchungen über den Prozentsatz der Homosexuellen. Spohr, Leipzig 1904
-
54 Hirschfeld M. Die Homosexualität des Mannes und des Weibes. Marcus, Berlin 1914
-
55 Keilson-Lauritz M. Die Geschichte der eigenen Geschichte. Literatur und Literaturkritik in den Anfängen der Schwulenbewegung am Beispiel des „Jahrbuchs für sexuelle Zwischenstufen” und der Zeitschrift „Der Eigene”. Verlag rosa Winkel, Berlin 1997
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56
Keilson-Lauritz M.
Alfred Schuler's Utopie des „offenen Lebens”.
Forum Homosexualität und Literatur.
1997;
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37-58
-
57 Keilson-Lauritz M, Lang R F. Emanzipation hinter der Weltstadt. Adolf Brand und die Gemeinschaft der Eigenen. Katalog zur Ausstellung vom 7. Oktober bis 17. November 2000 in Berlin-Friedrichshagen. Müggel-Verlag Rolf F. Lang, Berlin-Friedrichshagen 2000
-
58 Keilson-Lauritz M, Pfäfflin F. 100 Jahre Schwulenbewegung an der Isar I: Die Sitzungsberichte des Wissenschaftlich-humanitären Komitees München 1902-1908. Hrsg., neu kommentiert und eingeleitet von Marita Keilson-Lauritz und Friedemann Pfäfflin. Verlag Martin Kick, Möckmühl 2002
-
59 Keilson-Lauritz M. Tanten, Kerle und Skandale. Die Geburt des „modernen Homosexuellen” aus den Flügelkämpfen der Emanzipation. In: Zur Nieden S (Hrsg). Homosexualität und Staatsräson. Männlichkeit, Homophobie und Politik in Deutschland 1900-1945. Campus, Frankfurt/M., New York 2005; 81-99
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60 Mercalli G. I vulcani attivi della terra. Morfologia, dinamismo, prodotti, distribuzione geografica, cause. Hoepli, Milano 1907
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61 Oosterhuis H. Homosexuality and male bonding in Pre-Nazi Germany. The youth movement, the gay movement, and male bonding before Hitler's rise. Original transcripts from Der Eigene, the first gay journal in the word. Transl. by Hubert Kennedy. Haworth Press, New York 1991
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62
Oosterhuis H.
Deutsche Homosexualität?.
Österreichische Zeitschrift für Geisteswissenschaften.
1998;
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-
63 Oosterhuis H. Friedlaender, Benedict. In: Aldrich R, Wotherspoon G. Who's who in gay and lesbian history. Routledge, London, New York 2001; 170-171
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64 Plummer K. The making of the modern homosexual. Hutchinson, London 1981
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65 Rapp-Blumenthal M M. Erinnerungen an Silvio Gesell und Georg Blumenthal. Sowie Erinnerungen an Georg Blumenthal von Arthur Rapp. Internationale Vereinigung für natürliche Wirtschaftsordnung (Anselm Rapp), München 1990
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66 Schopenhauer A. Über die Weiber. Neu hrsg. und mit Vorrede versehen von Benedict Friedlaender. Zack, Treptow-Berlin 1908
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67 Schuler A. Fragmente und Vorträge. Aus dem Nachlass. Mit Einführung von Ludwig Klages. Barth, Leipzig 1940
-
68 Sedgwick E K. Epistemology of the closet. University of California Press, Berkeley 1990
-
69 Weeks J. Making sexual history. Polity Press, Cambridge 2000
-
70 Wille B. Benedict Friedlaender. Denen die ihn verstehen und lieben, zur Erinnerung und Erhebung. [Privatausgabe bei Bernhard Zack, Treptow], Berlin 1908
-
71 Wille B. Philosophie der Liebe. Aus dem Nachlaß hrsg. von Emmy Wille. Johannes Baum, Pfullingen 1930
1 Anglo-Dutch Wellcome Symposium „Sex and Madness. Psychiatric conceptions and treatments of sexuality from the late 19th century until the present”, 13. bis 14. Dezember 2001, Universität Amsterdam
2 Adolf Brand gehörte, soweit sich das feststellen lässt, allerdings nicht zu den Unterzeichnern von Friedlaenders Rundbriefen zur Gründung einer Sezession des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (vgl. [45]).
3 Vgl. dazu das Kapitel „Opposing the Doctors” bei Oosterhuis [61]; dort über Friedlaender S. 32 f.
4 Vgl. dazu die kritische Besprechung von Harry Oosterhuis ([62] S. 439-441).
5 Zur notorisch missverstandenen Rede vom „Männerhelden” vgl. Blüher ([6] S. 328), wo dieser als Alternative zum „Frauenhelden” definiert wird. Zum Missverständnis hat nicht zuletzt die von Gustav Jäger übernommene Terminologie vom „Supervirilen” beigetragen (vgl. u. a. [34] S. 52 f; doch wird auch hier dem „Männerhelden” explizit der „Weiberheld” an die Seite gestellt). Freilich ist das letzte Wort zu diesem Kapitel der Geschichte der „Männlichkeit” im Kontext der Schwulenbewegung noch nicht gesprochen.
6 Über den Vater wissen wir so gut wie nichts. Möglicherweise ist es jener Carl Jacob Friedlaender, der 1842 in Berlin mit einer Arbeit über die politischen Anschauungen von Francis Bacon promovierte (De F. Faconis Verulamii doctria politica. Dissertatio inauguralis by Friedlaender Carolus Jacobus. Berolini [1842]; Quelle: Katalog der British Library). Die Rufnamen Benedict und Immanuel, die er seinen Söhnen gab, könnten immerhin auf eine besondere Vorliebe für die Philosophen Spinoza und Kant hindeuten.
7 1996 veranstaltete die Universität Bonn anlässlich des 125. Geburtstages von Immanuel Friedlaender ein Kolloquium. Bei dieser Gelegenheit entschuldigte sich die Universität in aller Form für das Unrecht, das sie 1936 begangen hatte, als sie ihm den Ehrendoktor aberkannte, den sie ihm 1921 verliehen hatte, und ehrte ihn als „jüdische[n] Bürger Deutschlands” (vgl. www.verwaltung.uni-bonn.de/presse/buni/buni4/028.htm; eingesehen Herbst 2002). Der wissenschaftliche Nachlass von Immanuel Friedlaender, der unter dem Bildmaterial zahlreiche von Benedict Friedlaender gemachte Fotos enthält, befindet sich in der ETH-Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, wo auch noch eine „Stiftung Vulkaninstitut Immanuel Friedländer” existiert. Teile des privaten Nachlasses befinden sich im Besitz seiner Enkel Lorenz und Michael Friedlaender in Kanada.
8 „Lebenslauf und Schriftenverzeichnis des Verfassers” (in: [45] S. 71 ff); der in der 1. Person Singular abgefasste Text ist wiederabgedruckt in dem posthum erschienenen Band Die Liebe Platons ([46] S. 279 f), wobei „ich” jeweils durch „Benedict Friedlaender” bzw. „Friedlaender” ersetzt ist (vgl. ferner die Vita in: [17]).
9 Der Titelseite der Dissertation zufolge gab es drei Opponenten: Dr. phil. et cand. med. M. Verworn, Dr. phil. A. Collin und Dr. med. O. Huber. Verworn wird von Friedlaender in seiner Renaissance des Eros Uranios zitiert. Collin wurde in der Folge „Wurm-Kustos” des Berliner Museums für Naturkunde; das von ihm zusammengestellte „Wurm-Forscher-Album” enthält auch eine Photographie von Benedict Friedlaender, die etwa aus dem Jahre 1898 stammt. Diese Information verdanke ich Dr. Hannelore Landsberg, Historische Arbeitsstelle des Museums für Naturkunde, Humboldt-Universität zu Berlin.
10 Einer vermutlich von Friedlaender selbst stammenden Notiz in Nos contemporains. Album illustre (Director: C. Deltour. Adolf Eckstein, Berlin-Charlottenburg, o. J. [ca. 1907]) zufolge war Friedlaender Mitglied der folgenden Vereine/Gesellschaften: Deutscher und Österreichischer Alpenverein, Polynesian Society, Physiologische Gesellschaft zu Berlin, Gesellschaft für Erdkunde, Berliner Gesellschaft für Ethnologie, Anthropologie und Urgeschichte sowie Verein zur Beförderung des Gewerbefleisses; auch seine Teilnahme am Kampf gegen den § 175 wird in diesem Zusammenhang erwähnt.
11 Vgl. [18]
[21]
[25]
[32]
[41]
[44], die beiden zuletzt Genannten in Zusammenarbeit mit E. Aguilar.
12 Immanuel Friedlaender übersiedelte 1901 nach Neapel, wo er 1913 - fünf Jahre nach dem Tod seines Bruders und mit nicht unerheblicher finanzieller Unterstützung durch dessen Witwe - ein Vulkan-Institut gründet (vgl. dazu die Dokumente im Nachlass Immanuel Friedlaender in der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich).
13 Vgl. Jürgen Renn. The third way to general relativity. Einstein and Mach in context. www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P9.PDF; eingesehen Herbst 2002.
14 Blumenthals langes, rührendes Nachruf-Gedicht auf Friedlaender ist abgedruckt bei Wille ([70] S. 18); vgl. auch die persönlichen Erinnerungen an Friedlaender von Blumenthals Tochter Hanna in der Zeitschrift Der Eigene
[10] sowie den „Versuch eines Porträts” der Blumenthal-Tochter von Bartsch [2]. Für Informationen zur Familie Blumenthal danke ich Anselm Rapp, München.
15 Ca. 50 Briefe und Karten Friedlaenders an Wilhelm Bölsche befinden sich in der Universitätsbibliothek Wroclaw (ehem. Breslau); für die Information und Überlassung der Kopien zum Zwecke der Transkription danke ich Dr. Gerd-Hermann Susen, Berlin. (An der Freien Universität Berlin entsteht zurzeit in Kooperation mit der Universität Wroclaw unter der Leitung von Prof. Dr. H.-G. Roloff eine Ausgabe der Werke und Briefe von Wilhelm Bölsche. Für den Druck vorbereitet sind die Bände 1 und 2 [Romane]; kurz vor dem Abschluss steht der erste Band der Briefe [Kontext: Freie Bühne], zusammengestellt und kommentiert von Gerd-Hermann Susen.)
16 Die Verlobungsanzeige im Nachlass von Blüher (Staatsbibliothek Berlin) ist datiert „Mai 1901”.
17 Die „Gemeinschaft der Eigenen” wurde als geschlossener Leserkreis der Zeitschrift Der Eigene begründet, mit dem Zweck, den § 184 zu umgehen; vgl. hierzu auch die Vorbemerkung zum Jahresband 1906 des Eigenen (S. V), in der auf Friedlaenders diesbezügliche Vorschläge verwiesen wird.
18 Während alle mir bekannten Erinnerungsberichte die Operationen mit den Folgen der Erkrankung auf der Indienreise in Zusammenhang bringen, schließt Hergemöller auf ein inoperables Darmkarzinom ([49] S. 245). Eine Bemerkung von Friedlaender in einem Brief an Bölsche vom Februar 1905 könnte für diese Vermutung sprechen (zu den Briefen an Bölsche s. Anm. 15).
19 In einer nur mit „O.” gezeichneten Rezension zu Hirschfelds Der urnische Mensch (Der Eigene 1903; 4/5: 357 f).
20 Auch Friedrich Dobe beschreibt die Ehe als „offenbar recht glücklich” ([14] S. 53).
21 Diese Trauerrede (in bearbeiteter Form) publiziert Wille zusammen mit Nachrufen weiterer Freunde (Dr. Konrad Haack, Max Finke, Georg Blumenthal) und mit einer biografischen Skizze noch im selben Jahr als Privatdruck „Denen die ihn verstehen und lieben, zur Erinnerung und Erhebung” [70]. Zu dem jugendbewegten jungen Freund Max Finke vgl. Blüher ([8] S. 203 f u. ö.).
22 Auskunft der Friedhofsverwaltung, freundlicherweise vermittelt von Petra Conrad, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin.
23 Eugen Friedlaender stirbt 1920 kurz vor seinem 17. Geburtstag, offenbar durch eigene Hand ([8] S. 235; [14] S. 56); die Lebensdaten, 25. März 1903-12. März 1920, habe ich dem Grabstein auf dem Lichterfelder Friedhof entnommen.
24 Vgl. den Abschnitt: „Des Eros Untergang und seine Ursachen” ([34] S. 3-37).
25 Eine Fußnote auf S. 441 der Veröffentlichung im Eigenen stellt das Erscheinen des Buches noch 1903 in Aussicht; es lag aber wohl erst im Frühsommer des folgendes Jahres vor (vgl. Monatsbericht des Wissenschaftlich-humanitären Komitees vom 1. Juni 1904).
26 Verlagstechnisch waren an der Herstellung der Erstausgabe der Renaissance des Eros Uranios offenbar zwei verschiedene Druckereien beteiligt: Oskar Riemer, Wilmersdorf-Berlin, und Max Hoffschläger, Berlin, Potsdamer Str. 115 a; der Erstere dürfte für die Seiten I-XVI und 1-322 zuständig gewesen sein, der Letztere für die „Aphorismen, Zusätze und Excurse”, die dem Band mit neuer Seitenzählung (S. 1-88) und abweichender Drucktype angehängt sind.
27 1908 erschien eine zweite Auflage in Bernhard Zack's Verlag, Treptow bei Berlin, der in der Folge auch die übrigen Schriften Friedlaenders übernahm. Zu diesem Verlag vgl. [51].
28 Lehmann hatte in etwa dieser Zeit eine eigene Schrift Über die Geschlechtsliebe anonym erscheinen lassen. Das mir vorliegende Exemplar (O[tto] L[ehmann]: Über die Geschlechtsliebe. Dritte Auflage. Otto Weber, Leipzig, o. J. [ca. 1905]) trägt eine handschriftliche Widmung von Otto Lehmann-Russbüldt.
29 Friedlaenders Mysogynie wäre eine eigene Betrachtung im Zusammenhang seiner diesbezüglichen Geistesverwandten Otto Weininger und Paul Möbius wert. Auch Hergemöllers Vorschlag, Friedlaenders „Beiträge zum Antiklerikalismus, Antifeminismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus” in eine historisch-kritische Analyse seiner „Bemühungen um neue Wege der Sexualforschung” einzubeziehen ([48] S. 84), ist ein Forschungsdesiderat, das leider immer noch der Bearbeitung harrt.
30 Vgl. jedoch die in der Enquête von 1905 versuchte Auffächerung in verschiedene Sinneseindrücke [38].
31 Dass Friedlaender diesen Gynandromorphismus aus einerseits „Rassenkreuzung” und andrerseits „Inzucht” erklärt (für welche er als Beispiel den Hochadel anführt), rückt sein Denken in die Nähe von Dekadenz-Theorien und womöglich rassistischen Vorstellungen. Doch sind Friedlaenders Beobachtungen und Erwägungen zum Thema „Rasse” nicht ohne Weiteres als purer Rassismus abzutun (vgl. seine Kritik der Überheblichkeit der „weißen Rasse”, hauptsächlich in Gestalt angelsächsischer Kolonialpolitik, in: [20]; [27] S. 260; [29] u. ö.). Diese Hintergründe sollten in Betracht gezogen werden, wenn man sich Friedlaenders Diskussion mit Rüdin bezüglich der „Rolle der Homosexuellen im Lebensprozeß der Rasse” [36] zuwendet, die eine eigene Behandlung erfordern würde.
32 Dass Dühring seinen Standpunkt bezüglich des § 175 und der Homosexualität änderte und obendrein ein immer rabiaterer Antisemit wurde, war für Friedlaender durchaus ein Stein des Anstoßes ([34] Anhang, S. 41-48). Vgl. auch Friedlaenders ausführlichere Äußerungen zu Dührings Antisemitismus ([19] S. 110 ff), vor allem seine diesbezüglichen Nachdenklichkeiten ([47] S. 100 f) in seinen späten Nachbemerkungen „Betreffs Dühring” ([47] S. 98-101). Aus all diesem einen „Antisemitismus” Friedlaenders ableiten zu wollen, halte ich für simplifizierend und beinahe unerlaubt; seine kulturkritische Fehde in der Renaissance des Eros Uranios gilt in erster Linie dem der Männerliebe feindlichen Christentum.
33 Vgl. Anm. 15. Den III. Band [11] erwähnt Friedlaender in seiner Renaissance des Eros Uranios positiv als eine der wenigen Publikationen, die Gustav Jaeger bezüglich der Rolle von Geruchswahrnehmung/Chemotaxis rezipieren ([34] Anhang, S. 48).
34 Eine frühere, intensive und eventuell auch finanziell substanzielle Verbindung zu Adolf Brand und dem Eigenen ist nicht belegt.
35 Für diesen Hinweis danke ich Jens Dobler, Berlin.
36 Zu den Enquêten vgl. auch Friedlaenders Eros Uranios ([34] S. 81 f) und ebendort im Anhang den Abschnitt „Ueber die Enquêten des Wissenschaftlich-Humanitären Comités” ([34] Anhang, S. 71-77).
37 Die Ereignisse lassen sich in den Monatsberichten von 1906 und in Friedlaenders Denkschrift
[45] im Einzelnen verfolgen. Auch das Wissenschaftlich-humanitären Komitee München äußert Kritik am Berliner Komitee und legt im Dezember 1906 eine „Denkschrift” vor [58].
38 Dieser Teil ist beim Wiederabdruck [46] weggelassen worden.
39 Es ist mir bislang nicht klar, ob und in welcher Weise Friedlaenders Sezession sich zu den etwa gleichzeitigen Querelen der Eulenburg-Affäre und der dadurch ausgelösten Krise der Schwulenbewegung in Beziehung setzen lässt; aber es soll dieser mögliche Zusammenhang hier wenigstens angesprochen werden, zumal Hirschfelds Diagnostik gerade in diesem Kontext vielfach kritisiert wurde.
40 Vgl. Numa Praetorius über Friedlaender im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen (1908; 9: 503), zitiert von Hirschfeld in Die Homosexualität des Mannes und des Weibes ([54] S. 185).
41 Hirschfeld folgt hier möglicherweise Blüher, der Friedlaenders Soziabilitätsthese direkt neben Freuds Bemerkungen über die Ablenkung der „homosexuellen Strebungen” auf Kameradschaft, Gemeinsinn und Menschenliebe stellt ([6] S. 159 f).
42 Dem Nachlass-Herausgeber Ludwig Klages zufolge hatte Schuler den Begriff „einem Buch der neunziger Jahre entnommen” ([67] S. 272). Ich vermute, dass es sich um Friedlaenders Eros Uranios handelte.
43 Handschrift im Nachlass von Blüher; Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. In der Gedenkschrift [70] ist Blüher nicht vertreten, und in den dort gesammelten Berichten kommt er nicht vor. Auch Blüher erwähnt in seinen Erinnerungen nichts dergleichen. So erscheint mir Hergemöllers Vermutung, Friedlaender habe in Blüher „seinen geistigen Nachlaßverwalter” gesehen ([49] S. 245), eher zweifelhaft (vgl. dazu auch [14] S. 55-57).
44 Explizite Verweise auf Friedlaender bezüglich der Soziabilitätsthese finden sich ausgerechnet in Blühers einzigem Beitrag in Hirschfelds Jahrbuch ([6] S. 159, 327).
45
Hans Blüher antwortet. Meine Beziehungen zu Benedikt [sic] Friedlaender. Diesen Text hat Hans Joachim Schoeps 1962 der von ihm verantworteten Neuausgabe der Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft in einer langen Fußnote hinzugefügt ([9] S. 303 f). Zu dem Plagiatsvorwurf, der offenbar zuerst von Friedlaenders jungem Freund Max Finke geäußert wurde, vgl. auch Blüher ([8] S. 345 f).
46 Vgl. das Flugblatt „Bund für männliche Kultur (Früher Sezession des Wissenschaftlich-humanitären Komitees.)” vom September 1908 (eine Kopie des Exemplars, das sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach befindet, verdanke ich Dr. R. Tgarth, Marbach).
47 Zur Fruchtbarkeit der Streitpositionen der emanzipativen Anfänge vgl. auch [59].
Dr. M. Keilson-Lauritz
Nwe. Hilversumseweg 29
NL-1406 TC Bussum
Email: MaritaKeilson@cs.com