Trotz systemischer Basistherapie oder wiederholter lokaler Kortikoid-Injektionen leiden
viele Patienten unter einer chronischen Arthritis. Eine besonders wirksame Behandlungsalternative
ist hier die Radiosynoviorthese (RSO). Die Indikationsstellung für die RSO erfolgt
in Zusammenarbeit zwischen dem Rheumatologen und dem Nuklearmediziner. Der Nuklearmediziner
punktiert den im Gelenk vorhandenen Erguss weitgehend ab und injiziert anschließend
radioaktive Kolloide. Die radioaktiven Partikel werden von Makrophagen im Bereich
der entzündeten Synovialis phagozytiert, bestrahlen die hypertrophierte Synovialis
und bringen damit deren oberflächliche Schicht gezielt mit ihrer Beta-Strahlung zum
Absterben. Die Synovialis wird wieder auf ihre normale Dicke reduziert und vernarbt,
die Freisetzung von Schmerzmediatoren und Gelenkflüssigkeit wird reduziert. Zugleich
wird die Zerstörung von Knorpel- und Knochensubstanz durch Entzündungsmediatoren gestoppt
und das Gelenk wieder beweglicher. Ernstzunehmende Nebenwirkungen sind selten (< 1:1000).
Bei großen Gelenken mit starker Synovialishypertrophie kann eine zweite Behandlung
sinnvoll sein, die frühestens drei Monate nach der ersten durchgeführt wird. Die
Wirkung tritt nach einigen Wochen ein und hält meist über Jahre an. Die Wirksamkeit
der Methode ist in Studien gut dokumentiert: Die Erfolgsraten liegen in Abhängigkeit
von der Grunderkrankung bei bis zu 80%.
Quelle: Pressemitteilung der Schering AG, Berlin.