Am 15.6.2005 erhielt Herr Dr. med. Albrecht Molsberger aus der Praxis für Orthopädie in Düsseldorf vom Dekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität die Habilitationsurkunde überreicht mit der Lehrbefähigung für das Fach Orthopädie. Kurz zuvor hatte er sein Habilitationskolloquium mit einem Vortrag über das Osteoidosteom erfolgreich absolviert. Seine schriftliche Habilitationsleistung war - wie es heute üblich ist - eine kumulative Arbeit mit mehreren Originalarbeiten, die in sog. gelisteten Zeitschriften publiziert worden sind. Eine angenommene Arbeit in einer gelisteten Zeitschrift, wie z. B. der Zeitschrift für Orthopädie bedeutet, dass das Manuskript ein Begutachtungsverfahren durchlaufen hat und anonymisiert von mindestens zwei Gutachtern aus dem Beirat bewertet wurde. Die Arbeiten hat er während seiner Tätigkeit in der Praxis, in der er seit 15 Jahren tätig ist, im Laufe der letzten Jahre durchgeführt. Arbeiten aus der Praxis mit kontrollierten Studien sind gerade für die nichtoperative Orthopädie von großer Bedeutung und können mit Hilfe von Doktoranden und universitärer Unterstützung bewerkstelligt werden.
Neben der Forschung ist bei einer Habilitation und der Weiterentwicklung zum apl. Professor auch eine Beteiligung an der Lehre erforderlich. Der neue Studiengang mit dem praxisorientierten Lernen erfordert im Studentenunterricht auch die Beteiligung niedergelassener Kollegen. So hat sich Herr Dr. Molsberger regelmäßig am Praktikumsunterricht unserer Studenten beteiligt und sie z. B. direkt in der Praxis bei seinen Patienten unterrichtet.
Die Habilitation von Dr. Molsberger aus der Praxis heraus sollte ein Anreiz sein, auch für andere niedergelassene Kollegen sich in der Lehre und Forschung zu betätigen, nicht nur um sich ggf. zu habilitieren, sondern einfach weil es Spaß macht.
Prof. Dr. Jürgen Krämer, Bochum
