Bakterielle Atemwegsinfektionen sind in Deutschland der häufigste Grund für eine Antibiotikatherapie,
sie werden in der Praxis häufig kalkuliert, das heißt ohne Erregernachweis behandelt.
Dabei sollte gerade in diesen Fällen die Qualität des eingesetzten Antibiotikums eine
wichtige Rolle spielen.
Erregerspektrum von bakteriellen Atemwegsinfektionen
Erregerspektrum von bakteriellen Atemwegsinfektionen
Infektionen der Atemwege sind vielfach bakteriell verursacht. Zu den häufigen bakteriellen
Infektionen der unteren Atemwege zählt die bakterielle Bronchitis sowie die ambulant
erworbene Pneumonie. In den oberen Atemwegen tritt häufig eine Sinusitis auf. Dabei
ist das Erregerspektrum von bakteriellen Infektionen der Atemwege relativ übersichtlich:
Zu den Hauptverursachern zählen Streptoccocus pneumoniae, Streptoccocus pyogenes und
Staphyloccocus aureus, Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis. Enterobacteriaceae
wie Proteus mirabilis u.a., Pilze, Anaerobier und Viren spielen insbesondere bei älteren
Patienten und chronischen Infektionen eine Rolle.
Wahl des geeigneten Antibiotikums
Wahl des geeigneten Antibiotikums
Bei der Wahl des geeigneten Antibiotikums sollten neben Alter, Begleiterkrankungen
und Begleitmedikation des Patienten die antibakterielle Aktivität des Antibiotikums,
seine Pharmakokinetik, der Infektionsort und natürlich das mögliche Erregerspektrum
als Kriterien herangezogen werden.
Penicilline und Aminopenicilline wirken vor allem gegen ß-hämolysierende Streptokokken
der Gruppe A und Pneumokokken. Ein weiteres Wirkspektrum besitzen Chephalosporine
der Gruppe II (Loracarbef, Cefuroxim-Axetil) und III (Cefpodoxim-Proxetil, Cefetamet-Pivoxil,
Cefixim) sowie moderne Makrolide (Azalide und Ketolide) und 5-Fluorchinolone.
Zu beachten sind auch eventuelle Resistenzen. Obwohl die Resistenzsituation in Deutschland
nicht so dramatisch ist wie in anderen europäischen Ländern, entwickeln sich auch
hier zunehmend Resistenzen gegen Penicillin und Makrolide. Dies berichtete Prof. Dieter
Adam auf einer Presseveranstaltung in München.
Laut Prof. Adam lautet die Empfehlung für den Einsatz von Antibiotika "nicht an Antibiotika
sparen, sondern mit Antibiotika sparen", da qualitativ hochwertige Antibiotika aufgrund
ihrer schnellen und sicheren Wirkung die Gesamtkosten der Behandlung reduzieren, ohne
das Risiko für Resistenzen zu erhöhen.
Ausgeschlossen von der Festbetragsregelung: Moxifloxacin
Ausgeschlossen von der Festbetragsregelung: Moxifloxacin
Seit dem 1. Juli ist eine Festbetragsregelung für Fluorchinolone in Kraft getreten,
diese wurden dafür in zwei Gruppen aufgeteilt. Zur einen Gruppe gehören Enoxacin und
Norfloxacin, eine zweite Gruppe bilden Ciprofloxacin, Levofloxacin und Ofloxacin,
die im Vergleich zur ersten Gruppe ein erweitertes Wirkspektrum besitzen.
Als einziges Fluorchinolon ausgenommen von dieser Regelung ist Moxifloxacin[1], da es aufgrund seines nochmals erweiterten Wirkspektrums im Vergleich zu den übrigen
Fluorchinolonen eine therapeutische Verbesserung darstellt. Moxifloxacin weist ein
breites Erregerspektrum im gramnegativen und grampositiven Bereich einschließlich
Penicillin- und Makrolid-resistenter Stämme und atypischer Keime auf.
Quelle: Pressemitteilung der SANKYO PHARMA GmbH, München.