Zusammenfassung
Hintergrund: Bisher behauptete man, dass Drusen der Papille häufig symptomlos seien und keinen Schaden verursachen. Man kann aber heutzutage mithilfe moderner diagnostischer Geräte doch einige Abnormalitäten entdecken. Das Ziel unserer Arbeit ist es darzustellen, welche Augenveränderungen bei einer Drusenpapille mittels der VEP- und der OCT-Untersuchung vorzufinden sind. Material und Methode: Es wurde eine Gruppe von 7 Patienten (5 Frauen, 2 Männer) mit idiopathischen, sichtbaren ultrasonographisch gesicherten Drusen der Papille in der Augenklinik Poznan untersucht und analysiert. Es wurde eine VEP- und eine OCT-Untersuchung (Stratus Karl-Zeiss, Programm: Fast RNFL thickness 3.4) durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 51 Jahre. Ergebnisse: Bei allen Patienten waren die Drusen zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden. In keinem Fall war die Sehschärfe herabgesetzt. Bei 9 Augen waren die VEP pathologisch mit einer Latenzverlängerung P100 zwischen 117,2 - 135,8 msec und einer Herabsetzung der Amplitude P100 unter 7,63 μV. Bei der OCT wurde eine Verdünnung der retinalen peripapillären Nervenfaserschicht (RNFS) bei allen Patienten festgestellt. Die Verdünnung wurde vor allem im oberen Quadranten, weniger im unteren, festgestellt. Schlussfolgerung: Bei idiopatischen sichtbaren Drusen der Papille sind mittels der OCT-Untersuchung Veränderungen in Form von Verdünnung der peripapillären retinalen Nervenfaserschicht im oberen und unteren Quadranten feststellbar. Die anatomischen Veränderungen gehen mit funktionellen Veränderungen einher, was mittels der VEP nachgewiesen wurde. Patienten mit Drusen der Papille sollten einer zusätzlichen Untersuchung mittels der VEP und OCT unterzogen werden, da diese Methoden sehr früh Veränderungen aufdecken können. Als Resümee dieser Untersuchung scheint ein Monitoring in derartigen Fällen ratsam.
Abstract
Objectives: It has been reported that the presence of optic disc drusen is mostly not associated with a reduction in function of the visual organ. At present by using more precise diagnostic tools it is possible to find more pathology. The aim of the study was to evaluate changes in peripapillar RNFL thickness and VEP parameters in a group of patients at the Department of Ophthalmology in Poznań, with diagnosed visible idiopathic optic disc drusen. Materials and Methods: We have reviewed the medical records of 7 patients (5 women and 2 men) age range 43 - 61 years, mean age 51 years, with idiopathic visible optic disc drusen confirmed by ultrasound B scan. RNFL were measured with use of an OCT system (Stratus, Zeiss): fast RNFL thickness = 3.4. VEP were evaluated with use of a 60 pattern. Results: In all patients OCT has shown a thinnig of peripapillar retinal nerve fiber layer. The lowest values were found in the superior and inferior quadrants. In 9 eyes we recorded VEPs with prolonged latency P100 from 117.2 - 135.8 msec, with a small reduction of the P100 amplitude. Conclusions: Idiopathic visible optic disc drusen are associated with changes in peripapillar RNFL thickness, especially in the superior and inferior quadrants. The anatomic pathology is related to functional abnormalities as confirmed with VEP. Detection of this type of drusen should be an indication to search for possible RNFL and VEP pathologies and to monitor their possible progression.
Schlüsselwörter
Papillendrusen - Neuropatie des Sehnervens - Diagnostik - Elektrophisiologie - VEP - OCT - RNFS
Key words
visible idiopathic optic disc drusen - optic disc neuropathy - diagnostic - electrophysiology - VEP - OCT - RNFL
Literatur
jbmeller@poczta.onet.pl
