Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber (GASL) zu Gast in der Zeitschrift für Gastroenterologie

Zum Anlass der 23. Jahrestagung der GASL hat die Zeitschrift für Gastroenterologie erneut ein Schwerpunktheft zum Thema Leber herausgegeben. Neben den Übersichtsartikeln zum Stoffwechsel, Entzündung und Repair der Leber finden sich auch die Abstracts der aktuellen Tagung.

Jedes Jahr führt die Jahrestagung der GASL Wissenschaftler und Ärzte aus verschiedenen klinischen und grundlagenorientierten Disziplinen zusammen, deren Arbeitsgebiet hepatologischen Fragestellungen gewidmet ist. Die Themenschwerpunkte der GASL umfassen

Fibrogenese, Zytokine und nicht parenchymatöse Zellen, Stoffwechsel und Tumoren, Leberchirurgie und Lebertransplantation, Virologie und Immunologie, Klinische Hepatologie.

Entsprechend der Komplexität des Stoffwechselorgans Leber beteiligen sich an der Tagung in diesem Jahr junge Wissenschaftler aus den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Pathologie, Radiologie, Pädiatrie, Virologie, Immunologie, Biochemie und Molekularbiologie, Pharmakologie und Toxikologie.

Kurzvorträge und Posterdiskussionen bilden 2007 erneut ein exzellentes Forum für junge Mediziner und Naturwissenschaftler mit besonderem Interesse für die Leber. Die Diskussion wissenschaftlicher Daten, die gegenseitige Information über laufende oder geplante wissenschaftliche Projekte und die Planung gemeinsamer wissenschaftlicher Projekte sind vorrangige Aufgaben der GASL. Die seit der Gründung des Vereins bestehende Interdisziplinarität spiegelt sich zudem in der jährlich ändernden Tagungsleitung wider, die von Internisten, Chirurgen und nicht klinisch tätigen Fachkollegen im Wechsel wahrgenommen wird. Die Auswahl der wissenschaftlichen Beiträge erfolgt fachübergreifend und kompetent durch das Programmkomitee, das interdisziplinär besetzt ist (Innere Medizin, Chirurgie, Pathologie und Biochemie).

In der von Freitagmittag bis Samstagmittag dauernden Tagung werden keine Parallelsitzungen abgehalten. Die GASL verzichtet zudem bewusst auf ein aufwendiges Begleit- und Rahmenprogramm, um so bei niedriger Teilnahmegebühr vielen jungen Wissenschaftlern und Ärzten die Teilnahme zu ermöglichen.

Die Übersichtsserie dieser Sonderausgabe hebt hervor, dass die Leber als zentrales Stoffwechselorgan aus verschiedenen Gründen in ihrer Funktion überfordert sein kann und dies zur Funktionseinschränkung (z. B. Insulinresistenz), zur Entzündung und zur Schädigung der Hepatozyten sowie zu Reparaturvorgängen führt.

In den aktuellen Übersichtsarbeiten werden die neuesten Daten über den Glukosestoffwechsel, den Eisenstoffwechsel und Fettstoffwechsel der Leber erörtert. Besonders wichtig im Zusammenhang mit den verschiedenen Entzündungsmechanismen in der Leber sind die Zellpopulationen, die schließlich den fibrotischen Umbau bewirken. Auch hier wurde die Bedeutung einzelner Zellarten in den letzten Jahren immer detaillierter beschrieben. Voraussetzung für die Entwicklung neuer Fibrolysestrategien oder auch die Beobachtung der spontanen Fibrolysemechanismen sind etablierte und gut reproduzierbare Fibrosemodelle. Hierbei spielen sowohl transgene als auch Knock-out-Modelle eine wesentliche Rolle.

Wegen der kurzfristigen Planung dieses Schwerpunktheftes der GASL gilt unser besonderer Dank den Autoren und Co-Autoren, die unter großem Termindruck ihre Manuskripte vorgelegt haben.

Bedanken möchten wir uns aber auch bei den ebenso schnell wie hilfreich arbeitenden Gutachtern dieser Artikel.

Wir heißen die Gäste der GASL-Tagung in Göttingen willkommen und wünschen allen Lesern, auch denen, die nicht in Göttingen anwesend sein können, mit diesem Heft an der GASL teilnehmen zu können.

Prof. Dr. med. Elke Roeb (Sekretärin der GASL)

Prof. Dr. med. G. Ramadori (Präsident der GASL)