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DOI: 10.1055/s-2006-932241
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Bessere Verträglichkeit senkt die Therapiekosten - Preiswerte Medikation ist nicht alles
Publication History
Publication Date:
01 February 2006 (online)
Bei der Auswahl eines Antimykotikums zur Behandlung invasiver Pilzinfektionen richtet sich der Blick oft primär auf die Kosten für das Medikament. Im Vergleich zum konventionellen Amphotericin B, das mangels Alternativen über Jahrzehnte die Standardtherapie war, sind moderne Antimykotika zwar deutlich teurer, dafür aber - bei mindestens gleich guter Wirksamkeit - aufgrund ihres geringeren nephrotoxischen Potenzials viel besser verträglich.
In einer Kosten-Effektivitäts-Analyse hat Dr. J. Garbino, Genf (Schweiz) untersucht, ob es kostengünstiger ist, die Behandlung von Patienten mit invasiver Aspergillusinfektion mit konventionellem Amphotericin B zu beginnen und bei fehlendem Ansprechen oder Auftreten eines akuten Nierenversagens auf Voriconazol umzusetzen oder umgekehrt mit Voriconazol zu starten und gegebenenfalls auf Amphotericin B zu wechseln.
#Potenzielle sekundäre Kosten im Blick behalten
Nach Garbinos Modellrechnung kostet die Initialtherapie eines Patienten mit invasiver Aspergillusinfektion mit konventionellem Amphotericin B im Mittel 49735 SFr, mit Voriconazol dagegen nur 37894 SFr. Die Differenz von fast 12000 SFr resultiert vor allem daraus, dass die hohen Kosten für die Behandlung des therapiebedingten Nierenversagens entfallen.
Laut der Sensitivitätsanalyse ist die Initialtherapie mit Voriconazol kostengünstiger, sobald unter Amphotericin B mehr als 7% der Patienten ein akutes Nierenversagen erleiden. Tatsächlich trat diese Nebenwirkung von Amphotericin B in aktuellen Studien weitaus häufiger auf. So beobachteten Bates et al. (CID, 2001) ein akutes Nierenversagen bei 30% der erwachsenen Patienten, die mit konventionellem Amphotericin B behandelt worden waren.
ka
Quelle: Vortrag 01.7 "When an inexpensive initial therapy for invasive aspergillosis with amphotericin B becomes more expensive than voriconazole" im Rahmen des TIMM-2 (2nd Trends in Medical Mycology)