Der Klinikarzt 2006; 35(3): XII
DOI: 10.1055/s-2006-939743
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen - Monoklonarer Antikörper besitzt großes Potenzial

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Publikationsdatum:
19. April 2006 (online)

 
Inhaltsübersicht

Bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) ist ein entscheidendes Therapieziel, die krankheitsfreie Zeit zu verlängern und das Gesamtüberleben der Patienten zu verbessern. Aktuelle Studiendaten, die Ende des letzten Jahres auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt wurden, belegen das Potenzial, das der monoklonale Antikörper Rituximab (MabThera®) in dieser Situation besitzt.

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Rituximab-Erhaltungstherapie verbessert Überlebensrate

In der EORTC-Intergroup-Studie zum Beispiel erhielten 465 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem indolenten Non-Hodgkin-Lymphom randomisiert alle drei Wochen eine Chemotherapie mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (CHOP) - entweder mit oder ohne eine zusätzliche Rituximab-Applikation. Sprachen die Patienten darauf an (Voll- oder Teilremission), wurden sie wiederum in zwei Gruppen randomisiert: Die einen erhielten über zwei Jahre eine Erhaltungstherapie mit dem monoklonalen Antikörper (375 mg Rituximab alle drei Monate), die anderen wurden ohne weitere Behandlung nachbeobachtet.

Unter Rituximab verlängerte sich das progessionsfreie Überleben signifikant (52 versus 15 Monate). Zudem konnte bei denjenigen Patienten, die von Beginn an zusätzlich Rituximab erhielten, ein deutlich längeres progressionsfreies Überleben beobachtet werden.

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Überlebensraten bei älteren Patienten verdoppelt

Auch bei älteren Patienten mit aggressiven Lymphomen verbessert der monoklonale Antikörper die Therapieergebnisse. Laut der RICOVER-60-Studie ist die zweiwöchige Behandlung mit CHOP plus Rituximab dem reinen CHOP-Regime überlegen. Die mit der Kombination aus sechs Zyklen CHOP mit acht Zyklen Rituximab erhaltenen Ergebnisse sind die besten, die je bei älteren Patienten erreicht wurden, so Prof. M. Pfreundschuh, Homburg, Mittlerweise sterben unter diesem Regime nur noch halb so viele ältere Patienten am aggressiven B-Zell-Lymphom als unter dem CHOP-Regime, das über 25 Jahre als Standard galt.

Dr. R. Hausmann, Frankfurt

Quelle: Pressekonferenz "Aktuelles von der ASH-Jahrestagung: Neue Studiendaten zu Rituximab (MabThera®) überzeugen in der Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen", veranstaltet von der Hoffmann-La Roche AG, Grenzach-Wyhlen

01 European Organization for Research and Treatment of Cancer

02 Rituximab CHOP over 60

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