Der Klinikarzt 2006; 35(4): VIII
DOI: 10.1055/s-2006-939830
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Akutes Koronarsyndrom - Eine Alternative zu Heparin?

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Publication Date:
10 May 2006 (online)

 
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Die Kombination aus Heparin und einem Glykoprotein(GP)-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten im Rahmen der gerinnungshemmenden Therapie bei einer Katheterintervention ist mit einem relativ hohen Blutungsrisiko verbunden. In der ACUITY[1]-Studie hoffte man, durch den Ersatz des Heparins durch den direkten Thrombininhibitor Bivalirudin das Blutungsrisiko unter der gerinnungshemmenden Therapie signifikant zu senken und so den Netto-Therapieerfolg zu verbessern.

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In der Addition kein Unterschied

Insgesamt 13820 Patienten mit instabiler Angina oder Non-ST-Elevationsinfarkt (NSTEMI) mit mittlerem bis hohem Risiko erhielten hier vor der Angiografie einen GP-IIb/IIIa-Inhibitor und entweder unfraktioniertes Heparin bzw. Enoxaparin (n = 4603) oder Bivalirudin (n = 4604). Eine dritte Gruppe der Patienten wurde nur mit Bivalirudin therapiert (n = 4612).

Dabei zeigte sich, dass sich die Nutzen-Risiko-Relation zwischen den beiden Kombinationstherapien nicht unterschied. Zwar war die Rate an schweren Blutungen unter der Bivalirudin-Kombinationstherapie etwas geringer als in der Kontrollgruppe (5,3 versus 5,7%; p = 0,0001). Dafür waren aber auch etwas mehr ischämische Komplikationen aufgetreten (7,7 versus 7,3%; p = 0,007). Ein signifikant besseres klinisches Outcome dagegen war bei den Patienten zu verzeichnen, welche die Bivalirudin-Monotherapie erhielten.

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Gibt es ein optimales Timing?

Das Timing der GP-IIb/IIIa-Inhibition (ACUITY-Timing-Studie) hatte dabei nur wenig Einfluss auf das Outcome der Patienten. War der GP-IIb/IIIa-Inhibitor direkt bei der Notaufnahme infundiert und die Patienten schnellstmöglich kornarangioplastiert worden, traten erwartungsgemäß weniger ischämische Komplikationen (7,1 versus 7,9%; p = 0,13), dafür aber mehr schwere Blutungen auf (6,7 versus 4,3%; p = 0,01), sodass das sich das Outcome insgesamt nicht unterschied. "Grundsätzlich war es so, dass Angioplastie-Patienten geringfügig von einer direkten Gabe profitierten, zumindest wenn der Eingriff relativ rasch nach der Administration der GP-IIb/IIIa-Inhibitoren erfolge. Bei Patienten, die einen Bypass erhielten war es genau anders herum", berichtete Prof. G.W. Stone.

sts

Quelle: Late Breaking Clinical Trials auf dem Kongress des "American College of Cardiology"

05 Acute Catheterization and Urgent Intervention Triage Strategie

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