Der Klinikarzt 2006; 35(6): VI
DOI: 10.1055/s-2006-947133
Blickpunkt

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Problemfall Karotisstenose - Operation oder nur Kathetereingriff?

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Publikationsdatum:
05. Juli 2006 (online)

 
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Karotisstents werden inzwischen einige 1000 Mal pro Jahr zur Behandlung von Karotisstenosen eingesetzt. Bisher fehlt jedoch ein aussagekräftiger Vergleich der stentgeschützten perkutanen Angioplastie (Stent-PTA) mit der herkömmlichen Karotisoperation, der Thrombendarteriektomie (TEA). Dies ändert sich nun: Denn inzwischen ist der Hauptteil des bislang größten internationalen Vergleiches beider Methoden - der SPACE[1]-Studie - abgeschlossen (n = 1200).

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Vorteil für das weniger invasive Verfahren?

Die vorläufigen Zahlen aus SPACE deuten darauf hin, dass Stent-Patienten und konventionell behandelte Patienten in diesem 30-Tages-Zeitraum ein ähnlich hohes Risiko aufweisen, erneut einen Schlaganfall zu erleiden oder zu versterben - allerdings scheint das Risiko bei der Stent-Intervention minimal höher zu sein. Statistisch relevante Aussagen sind jedoch noch nicht möglich. Erst am Ende der Nachbeobachtungszeit von zwei Jahren kann man Gewissheit über das Potenzial beider Verfahren erwarten.

In den Augen der an der Studie beteiligten Wissenschaftler bringt die weniger invasive Kathetertechnik den Patienten jedoch einige Vorteile: So tragen ein geringeres Zugangstrauma oder die Einsparung der Vollnarkose dazu bei, dass die Patienten früher aus der Klinik entlassen werden können. Zudem entfällt die Gefahr, dass Hirnnerven gedehnt und dadurch das Schlucken oder Sprechen kurzfristig gestört werden, meinte Prof. H. Brückmann, München.

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Quelle: Pressemitteilung zum 87. Deutschen Röntgenkongress

01 Stent-protected Percutaneous Angioplasty of the Carotid versus Endarterectomy

01 Stent-protected Percutaneous Angioplasty of the Carotid versus Endarterectomy

 
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